Am Universitätsklinikum Tübingen unter der Leitung des Departments für Frauengesundheit und der Universitätsklinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie liefen die Planungen für die erste Uterustransplantation seit mehreren Jahren. Nun ist es gelungen – einer 23 Jahre alten Patientin wurde erfolgreich eine Gebärmutter transplantiert. Sie hatte sich dazu einer mehrstündigen Operation unterzogen, Komplikationen habe es keine gegeben. Laut Uniklinikum gehe es der Patientin dementsprechend gut.
Uterine Infertilität galt bisher als unheilbare Unfruchtbarkeit
Aufgrund einer uterinen Infertilität war es der Patientin nicht möglich eigene Kinder zu bekommen. Uterine Infertilität betrifft etwa 3 bis 5 Prozent aller Frauen und galt bisher als unheilbare Ursache der weiblichen Unfruchtbarkeit. Die einzigen Möglichkeiten für diese Frauen, Mütter zu werden oder sogar genetisch eigene Kinder zu bekommen, waren die Adoption oder die Leihmutterschaft, die in Deutschland allerdings nicht erlaubt ist. Die Ursachen der uterinen Infertilität reichen von geringfügigen Fehlbildungen oder gutartigen Veränderungen der inneren Gebärmutter, die mittels operativer Therapie beseitigt werden können, bis hin zum kompletten Fehlen des Uterus. Dieser kann von Geburt an fehlen oder er wurde nach gynäkologisch-geburtshilflicher Indikation entfernt.
Durchgeführt wurde die Transplantation am Universitätsklinikum Tübingen unter der Leitung des Departments für Frauengesundheit und der Universitätsklinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie. Sie haben dabei mit dem Universitätsklinikum Göteborg in Schweden kooperiert, welches schon im Jahr 2014 bewiesen hatte, dass uterine Infertilität durch eine Gebärtransplantation behandelt werden kann.