1. Florence Night­in­gales Familie lehnte ihren Berufs­wunsch ab

Florence Night­in­gale wächst als zweites Kind einer wohlha­ben­den Familie im vikto­ria­ni­schen England auf. Geboren worden ist sie jedoch in der toska­ni­schen Stadt Florenz (Italien), nach der sie auch benannt wurde.

Als ihr Inter­esse für die Kranken­pflege erwacht, stößt dies in ihrer Familie auf starke Ableh­nung. Doch die junge Frau wehrt sich und setzt sich durch: Night­in­gale assis­tiert Theodor Flied­ner in Kaisers­werth und eröff­net schließ­lich eine eigene Kranken­pfle­ge­schule in London.

2. Florence Night­in­gale, die Dame mit der Lampe

Im Jahre 1854 tritt Großbri­tan­nien in den Krim-Krieg gegen Russland ein. Berichte über die mangel­hafte Versor­gung der verwun­de­ten Solda­ten führen dazu, dass Night­in­gale nach Scutari (heute: Üsküdar/Türkei) aufbricht, wo das Militär ein Lazarett unter­hält. Durch ihre dortige Tätig­keit erfährt das Sanitäts­we­sen eine deutli­che Verbes­se­rung und sie selbst eine gewisse Popula­ri­tät in der Öffent­lich­keit: So berich­tete die Londo­ner „Times“, wie sie mit einer Lampe ausge­rüs­tet ihre Runden im Lazarett drehte. Später verewigte der ameri­ka­ni­sche Lyriker Henry Wadsworth Longfel­low in seinem Gedicht „Santa Filomena“ Night­in­gale und gab ihr so den bis heute benutz­ten Beina­men „Lady with the Lamp“.

Darstellung von Florence Nightingale im Krim-Krieg
Florence Night­in­gale im Lazarett von Scutari. Farbli­to­gra­phie von Joseph Austin Benwell.

3. Florence Night­in­gale hatte eine Eule

Auf einer Reise durch Europa entdeckt Florence Night­in­gale in Athen eine junge Eule, die aus dem Nest gefal­len ist. Sie pflegt die Eule gesund und nimmt sie überall mit hin. Auf den Namen „Athena“ getauft, stirbt die Eule während des Krim-Krieges. Night­in­gale lässt sie ausstop­fen; heute kann man die Eule im Florence Night­in­gale Museum in London anschauen.

4. Florence Night­in­gale – Pionie­rin der Statis­tik

Von ihrem Vater erhält Florence Night­in­gale eine gute Schul­bil­dung und erlernt sehr gründ­lich das Handwerk der Statis­tik. Später wird sie diese Fähig­kei­ten anwen­den, um neuar­tige Diagramme, wie das „Coxcomb“, zu entwi­ckeln. 1859 wird sie als erste Frau in die Royal Statis­ti­cal Society aufge­nom­men.

Night­in­gale gilt heute als Pionie­rin der Statis­tik im medizi­ni­schen und pflege­ri­schen Bereich. So basie­ren viele Verbess­se­run­gen, die sie bei der Versor­gung der Militär­an­ge­hö­ri­gen in Scutari durch­set­zen konnte, auch auf die von ihr konse­quent durch­ge­führte Erfas­sung und Auswer­tung von Statis­ti­ken zur Versor­gungs­si­tua­tion.

Polar-Diagramm von Florence Nightingale
Ein Beispiel für ein Polar-Diagramm, erstellt von Florence Night­in­gale.

5. Florence Night­in­gale als Begrün­de­rin der moder­nen Kranken­pflege

1860 richtet Night­in­gale am Londo­ner St. Thomas’ Hospi­tal eine Pflege­schule ein, die (in verän­der­ter Form) bis heute existiert. Dort wird ein Organi­sa­ti­ons- und Ausbil­dungs­mo­dell entwi­ckelt, dass in der Folge zum Vorbild für viele andere Pflege­bil­dungs­stät­ten wird.

Ihr ebenfalls im Jahr 1860 veröf­fent­lich­tes Lehrbuch Notes on Nursing: What It is and What It is Not enthält eine erste Pflege­theo­rie und wird zudem zu einem Bestsel­ler: Allein in den ersten zwei Monaten werden 15.000 Exemplare verkauft.