Gesundheit in Deutschland in Zahlen
Im Obstkon­sum liegen die Deutschen unter dem EU-Wert, dafür sind sie sport­lich aktiver als der europäi­sche Durch­schnitt. Bild: LubosHouska/Pixabay.com

Durch den demogra­fi­schen Wandel und neuen Gesund­heits­ge­fah­ren sieht sich die Europäi­sche Union (EU) immer wieder neuen Heraus­for­de­run­gen in der Gesund­heits­po­li­tik gestellt. Mit der Daten­er­he­bung des Gesund­heits­ver­hal­tens in der EU wird eine Grund­lage gegeben, um entspre­chende Maßnah­men ergrei­fen zu können. Fehlernäh­rung, zu wenig sport­li­che Aktivi­tät, Rauchen und Alkohol­kon­sum sind dabei wichtige zu unter­su­chende Fakto­ren, vor allem im Hinblick das Vorbeu­gen chroni­scher Krank­hei­ten. Nach Schät­zun­gen der Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion (WHO) „könnten 80 Prozent der Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen und Schlag­an­fälle, 80 Prozent der Fälle von Diabe­tes Typ 2 und 40 Prozent der Krebs­fälle durch gesunde Ernäh­rung, ausrei­chende körper­li­che Aktivi­tät und den Verzicht auf Tabak­kon­sum vermie­den werden“, heißt es in dem Report.

Deutsch­land ist sehr sport­lich

Laut der Studie „Gesund­heit in Deutsch­land aktuell“ (GEDA 2014/2015-EHIS) des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) inner­halb des Journal of Health Monito­ring schei­nen die Deutschen sehr sport­lich zu sein, jeden­falls im Vergleich mit dem europäi­schen Durch­schnitt. Nach Empfeh­lun­gen der WHO sollten Erwach­sene „150 Minuten pro Woche mindes­tens mäßig anstren­gende Ausdau­er­ak­ti­vi­tä­ten ausüben, wie Radfah­ren, Joggen, Fußball­spie­len oder Schwim­men, die eine erhöhte Atem- und Herzfre­quenz erzeu­gen und über einen Zeitraum von mindes­tens 10 Minuten ohne Unter­bre­chung ausge­übt werden“.

Dies wird in Deutsch­land von 45,5 Prozent der Frauen (EU: 26,2 Prozent) und von 51,2 Prozent der Männer (EU: 35,7 Prozent) erreicht.

Weniger als ein Drittel der Deutschen raucht

Was etwa das Rauchen betrifft, so liegen die Deutsch­land-Werte recht nah am EU-Durch­schnitt. Im EU-Durch­schnitt 19,5 Prozent der Frauen und 28,7 Prozent der Männer gelegent­lich oder täglich, während die Prozent­zahl der deutschen Frauen bei 18,8 Prozent und der deutschen Männer bei 24,8 Prozent liegt. Dennoch gilt Deutsch­land gemein­hin als Raucher­pa­ra­dies.

Der Deutsche trinkt zu viel Alkohol…

In Sachen Alkohol­kon­sum sind die Deutschen offen­bar weniger gesund­heits­be­wusst: So konsu­mie­ren fast ein Viertel der Frauen einmal monat­lich so viel Alkohol, dass es als Rausch­trin­ken bezeich­net werden kann („einmal im Monat statt­fin­de­ner Konsum von 60g oder mehr Reinal­ko­hol“). Der Wert der Männer liegt bei 42,1 Prozent und damit deutlich höher als der EU-Durch­schnitt (Männer: 28 Prozent; Frauen: 12,2 Prozent). Folgen des Rausch­trin­kens können Alkohol­ver­gif­tun­gen, Gewalt­aus­brü­che oder andere Verlet­zun­gen sowie länger­fris­tige Organ­schä­den oder gar eine Alkohol­ab­hän­gi­keit sein.

…und isst zu wenig Obst

Statt zum Alkohol wäre es für die Gesund­heit besser, die Deutschen griffen öfter zum Apfel oder zur Banane. Denn auch im Obstkon­sum liegen die Deutschen unter dem europäi­schen Durch­schnitt: So isst etwas mehr als die Hälfte der deutschen Frauen (der EU-Wert liegt hier bei 61,5 Prozent) und nur etwas über ein Drittel der Männer (EU-Wert: 49,4 Prozent) täglich Obst.

Quelle: RKI