Die hessische Landesregierung stellt den stationären Pflege‑, Alten- und Behinderteneinrichtungen insgesamt 10.000 Tablets zur Verfügung.
Die hessi­sche Landes­re­gie­rung stellt den statio­nä­ren Pflege‑, Alten- und Behin­der­ten­ein­rich­tun­gen insge­samt 10.000 Tablets zur Verfü­gung. (Symbol­foto) Bild: Photo 139237954 © Wave Break Media Ltd – Dreamstime.com

10.000 Tablets gegen die Einsam­keit

Den Kontakt zu anderen Menschen können Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner einer Pflege­ein­rich­tung aufgrund des Corona­vi­rus nur sehr einge­schränkt wahrneh­men. Auch die erleich­ter­ten Besuchs­mög­lich­kei­ten sind kein gleich­gül­ti­ger Ersatz für regel­mä­ßige Sozial­kon­takte. Die hessi­sche Landes­re­gie­rung wirkt der drohen­den Verein­sa­mung der Heimbe­woh­ner nun entge­gen und stellt den statio­nä­ren Pflege‑, Alten- und Behin­der­ten­ein­rich­tun­gen insge­samt 10.000 Tablets zur Verfü­gung, mit denen die Patien­ten beispiels­weise per Video­chat mit ihren Angehö­ri­gen und Freun­den inter­agie­ren können. Außer­dem können die Bewoh­ner mit den Tablets auch Musik oder Hörbü­cher hören, im Inter­net surfen, Gedächt­nis­übun­gen machen oder bei Fitness­pro­gram­men unter­stützt werden.

„Wir freuen uns, dass wir den Einrich­tun­gen unter­schied­li­che Unter­stüt­zungs­leis­tun­gen zur Verfü­gung stellen können. Die Hilfe, die Digita­li­sie­rung bieten kann, muss an dieser Stelle genutzt werden – und diese Situa­tion ist ein tolles Beispiel, wo Technik dem Menschen dient“, sagte die Hessi­sche Digital­mi­nis­te­rin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Wie die Landes­re­gie­rung in einer Mittei­lung bekannt gab, wurden am vergan­ge­nen Montag symbo­lisch die ersten Tablets an die EVIM Gemein­nüt­zige Alten­hilfe überge­ben. Daran betei­lig­ten sich neben Kristina Sinemus und dem Hessi­schen Minis­ter für Sozia­les und Integra­tion, Kai Klose, auch der Direk­tor des Hessi­schen Landkreis­ta­ges, Matthias Drexelius und der Leiter des Sozial­re­fe­ra­tes des Hessi­schen Städte­ta­ges, Michael Hofmeis­ter. Die Vertei­lung der Tablets soll ab sofort vor Ort über die 21 Landkreise und kreis­freien Städte gesteu­ert werden. Nach Aussage der Digital­mi­nis­te­rin können mehr als 1.000 Einrich­tun­gen und knapp 69.000 Pflege­be­dürf­tige in ganz Hessen von den Tablets profi­tie­ren. Die Gesamt­kos­ten der Maßnahme belau­fen sich auf etwa 1,4 Millio­nen Euro.

„Gerade in ländli­chen Räumen, mit oft länge­ren Wegen zu den Einrich­tun­gen, hilft die digitale Anbin­dung in Kontakt zu bleiben“, so Matthias Drexelius. Im Landkreis­tag hofft man, die Situa­tion der Heimbe­woh­ner bis zum Ende der Pande­mie verbes­sern zu können. Auch der Hessi­sche Städte- und Gemein­de­bund begrüßt die Förde­rung digita­ler Medien in den Senio­ren­ein­rich­tun­gen. Man könne damit eine digitale Lücke schlie­ßen, da digitale Angebote für Heimbe­woh­ner bis dato kaum reali­siert worden sind. Michael Hofmeis­ter vom Hessi­schen Städte­tag sieht der Maßnahme ebenfalls positiv entge­gen, betont aber trotz­dem, dass der direkte Kontakt auch durch die Tablets nicht zu erset­zen sei. Deswe­gen arbeite man auch daran, den Besuchs­stopp in den Einrich­tun­gen schnellst­mög­lich zu beenden.

Unter­stüt­zung für Pflege­kräfte und Einrich­tun­gen

Damit der „digtale Beglei­ter“, wie die Tablets genannt werden, schnell und unkom­pli­ziert einge­rich­tet und einge­setzt werden können, beinhal­tet das Maßnah­men­pa­ket auch ein umfas­sen­des Unter­stüt­zungs­an­ge­bot. Mithilfe von Online-Semina­ren, einer Technik-Hilfe-Hotline, Einfüh­rungs­vi­deos und FAQs soll die Instal­la­tion und Bedie­nung der Geräte für alle Betei­lig­ten einfach und schnell zu bewäl­ti­gen sein.

Sollten die Einrich­tun­gen kein WLAN besit­zen, haben sie die Möglich­keit, einen öffent­li­chen Hotspot des WLAN-Förder­pro­gramms „Digitale Dorflinde“ zu nutzen, oder über die Initia­tive „Ehren­amt digita­li­siert“ notwe­nige Mittel für die interne Netzop­ti­mie­rung zu beantra­gen.

Quelle: Hessi­sche Landes­re­gie­rung, Hessi­sche Minis­te­rin für Digitale Strate­gie und Entwi­ckung