#1: Rauchen ist ein starker Risikofaktor
Rauchen wirkt sich sehr negativ auf das Herz-Kreislauf-System aus. Denn die schädlichen Stoffe, die beim Rauchen ins Blut gelangen, können den Spiegel des LDL-Cholesterins ansteigen lassen. Dadurch steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Entzündungen an den Gefäßwänden. An den entzündeten Stellen lagert sich leichter Plaque an, wodurch das Blutgefäß verengt wird.
Auch Blutgerinnsel bilden sich hier leichter. Eine weitere Auswirkung des Rauchens ist, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen – auch die Herzkranzgefäße. So wird der Herzmuskel schlechter durchblutet – die Koronare Herzkrankheit entsteht.
Rauchen hat aber noch viele weitere gesundheitliche Nachteile: Es erhöht das Risiko für einige Krebsarten sowie für Atemwegserkrankungen wie COPD und Asthma.
Tatsache ist: Statistisch gesehen sterben Raucher früher. Mit dem Rauchen aufzuhören, ist zwar schwer, aber nicht unmöglich. Auch wenn man viele Anläufe braucht: Es lohnt sich.
#2: Koronare Herzkrankheit und Sport schließen sich nicht aus
Die Diagnose Koronare Herzkrankheit ist für viele Menschen der Auslöser, mit dem Sport ganz aufzuhören. Schließlich will man sich nicht überanstrengen.
Aber leichter Ausdauersport ist für die meisten Betroffenen nicht nur möglich, sondern sogar hilfreich. Denn körperlich fit zu bleiben hilft auch dabei, Alltagsaktivitäten wie den Wocheneinkauf leichter zu bewältigen. Außerdem hilft regelmäßiges Ausdauertraining nachgewiesenermaßen gegen leichte Depressionen. Nicht zuletzt ist auch Übergewicht ein Risikofaktor für die Herzgesundheit, der sich mit regelmäßigem Training reduzieren lässt.
Wichtig ist aber ein sorgfältiger Checkup in der Arztpraxis. Denn bevor man mit dem Sport beginnt – gerade wenn man schon älter ist und lange nichts mehr getan hat – sollte man mit dem Arzt klären, welche Sportarten geeignet sind und welche Belastungsintensität zu viel wird. Hier ist es wichtig, nicht nur Überlastung zu vermeiden – das belastet das Herz – sondern sich auch nicht zu sehr zu schonen, was auf Dauer das Herz-Kreislauf-System schwächt.
Wenn also keine weiteren Risikofaktoren vorhanden sind, sollte man mindestens zwei Stunden pro Woche dem leichten Ausdauertraining widmen. Diese Zeit kann auch in kleine Einheiten aufgeteilt werden, zum Beispiel vier Einheiten á 30 Minuten. Weniger als 15 Minuten am Stück sollten es allerdings nicht sein.
#3: Gesunde Ernährung ist weniger kompliziert, als man denkt
Beim Thema gesunde Ernährung gilt: Es gibt sehr viele Theorien, die nicht unbedingt wissenschaftlich belegt sind – dafür klingen sie umso komplizierter. Deshalb haben viele Menschen den Eindruck, dass sich gerade bei Ernährungsthemen die Empfehlungen ständig ändern oder sogar widersprechen.
Dennoch lassen sich einige Gemeinsamkeiten in den Ernährungsratschlägen trotzdem ablesen. Demnach sollte man den Konsum gering halten bei
- Zucker,
- Salz,
- Alkohol
- Transfetten und gesättigten Fettsäuren
- sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln.
Dafür ist es leider notwenig, sich beim Einkauf die Angaben auf den Verpackungen genauer anzuschauen. Denn gerade Zucker findet sich oft in Lebensmitteln, in denen man gar nicht damit rechnet – wie Rotkohl aus dem Glas oder Ketchup. Auch Fettbomben verstecken sich in scheinbar harmlosen Lebensmitteln: So enthalten einige Wurstsorten mehr Fett als so manche Sahnetorte.
#4: Nahrungsergänzungsmittel sind nicht unbedingt empfehlenswert
Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel wächst. Viele Mittel werben ausdrücklich damit, den Cholesterinspiegel zu senken und die Herzgesundheit zu fördern. So angenehm es auch wäre, Gesundheit einfach morgens einnehmen zu können: Medizinische Fachgesellschaften weisen immer wieder darauf hin, dass die meisten dieser Mittel nicht nur wirkungslos sind, sondern der Gesundheit sogar schaden können.
Speziell für die Herzgesundheit werden immer wieder Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in Kapselform angeboten. In einer Metastudie, die Studien mit über 160.000 Teilnehmern auswertete, konnte kein Nutzen der Präparate nachgewiesen werden. Auch Vitamine wie Selen konnten in Langzeitstudien nicht überzeugen und hatten teilweise sogar unangenehme Nebenwirkungen.
Besser für die Gesundheit ist es auf jeden Fall, die Versorgung mit den lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen auf natürlichem Weg zu bekommen, nämlich durch das Kochen mit frischen Lebensmitteln.
#5: Stress schadet dem Herzen
Für viele Menschen ist Stress ein zwar lästiger, aber unvermeidbarer Bestandteil des Alltags. Den sollte man aber versuchen zu reduzieren. Denn Stress ist ein sehr großer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten – und damit auch für die Koronare Herzkrankheit.
Stress sorgt dafür, dass das Herz schneller schlägt, der Blutdruck steigt und die sogenannten Stresshormone Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet werden. Aus Sicht der Evolution ist das sinnvoll, damit wir schnell auf Gefahren reagieren können, entweder durch Kampf oder durch Flucht. Aber im heutigen Großstadtalltag begegnet uns kein Säbelzahntiger mehr. Stattdessen sorgen Verkehrslärm, lange Arbeitstage und fehlende Entspannungszeiten dafür, dass unser Körper beständig unter Strom steht. Und das hat Folgen: Unser Blutdruck bleibt dauerhaft erhöht, was im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt auslösen kann.
Dauerhafter Stress ist aber auch aus anderen Gründen schlecht fürs Herz. Wenn wir gestresst sind, rauchen wir mehr, trinken mehr Alkohol und ernähren uns ungesünder. Alle diese Faktoren haben ebenfalls einen negativen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System.
Quellen:
- www.gesundheitsinformation.de/was-kann-ich-selbst-fuer-meine-herzgesundheit-tun.html
- www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Patienteninformationen/khk-bewegung.pdf
- www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/psyche-und-stress
- www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Koronare-Herzerkrankung-Symptome-und-Behandlung,koronareherzerkrankung100.html