Koronare Herzkrankheit
Akute Form der Korona­ren Herzkrank­heit: Der Herzin­farkt. Bild: Pexels/Pixabay

#1: Rauchen ist ein starker Risiko­fak­tor

Rauchen wirkt sich sehr negativ auf das Herz-Kreis­lauf-System aus. Denn die schäd­li­chen Stoffe, die beim Rauchen ins Blut gelan­gen, können den Spiegel des LDL-Chole­ste­rins anstei­gen lassen. Dadurch steigt auch die Wahrschein­lich­keit für Entzün­dun­gen an den Gefäß­wän­den. An den entzün­de­ten Stellen lagert sich leich­ter Plaque an, wodurch das Blutge­fäß verengt wird.

Auch Blutge­rinn­sel bilden sich hier leich­ter. Eine weitere Auswir­kung des Rauchens ist, dass sich die Blutge­fäße zusam­men­zie­hen – auch die Herzkranz­ge­fäße. So wird der Herzmus­kel schlech­ter durch­blu­tet – die Koronare Herzkrank­heit entsteht.

Rauchen hat aber noch viele weitere gesund­heit­li­che Nachteile: Es erhöht das Risiko für einige Krebs­ar­ten sowie für Atemwegs­er­kran­kun­gen wie COPD und Asthma.

Tatsa­che ist: Statis­tisch gesehen sterben Raucher früher. Mit dem Rauchen aufzu­hö­ren, ist zwar schwer, aber nicht unmög­lich. Auch wenn man viele Anläufe braucht: Es lohnt sich.

#2: Koronare Herzkrank­heit und Sport schlie­ßen sich nicht aus

Die Diagnose Koronare Herzkrank­heit ist für viele Menschen der Auslö­ser, mit dem Sport ganz aufzu­hö­ren. Schließ­lich will man sich nicht überan­stren­gen.

Aber leich­ter Ausdau­er­sport ist für die meisten Betrof­fe­nen nicht nur möglich, sondern sogar hilfreich. Denn körper­lich fit zu bleiben hilft auch dabei, Alltags­ak­ti­vi­tä­ten wie den Wochen­ein­kauf leich­ter zu bewäl­ti­gen. Außer­dem hilft regel­mä­ßi­ges Ausdau­er­trai­ning nachge­wie­se­ner­ma­ßen gegen leichte Depres­sio­nen. Nicht zuletzt ist auch Überge­wicht ein Risiko­fak­tor für die Herzge­sund­heit, der sich mit regel­mä­ßi­gem Training reduzie­ren lässt.

Wichtig ist aber ein sorgfäl­ti­ger Checkup in der Arztpra­xis. Denn bevor man mit dem Sport beginnt – gerade wenn man schon älter ist und lange nichts mehr getan hat – sollte man mit dem Arzt klären, welche Sport­ar­ten geeig­net sind und welche Belas­tungs­in­ten­si­tät zu viel wird. Hier ist es wichtig, nicht nur Überlas­tung zu vermei­den – das belas­tet das Herz – sondern sich auch nicht zu sehr zu schonen, was auf Dauer das Herz-Kreis­lauf-System schwächt.

Wenn also keine weite­ren Risiko­fak­to­ren vorhan­den sind, sollte man mindes­tens zwei Stunden pro Woche dem leich­ten Ausdau­er­trai­ning widmen. Diese Zeit kann auch in kleine Einhei­ten aufge­teilt werden, zum Beispiel vier Einhei­ten á 30 Minuten. Weniger als 15 Minuten am Stück sollten es aller­dings nicht sein.

#3: Gesunde Ernäh­rung ist weniger kompli­ziert, als man denkt

Beim Thema gesunde Ernäh­rung gilt: Es gibt sehr viele Theorien, die nicht unbedingt wissen­schaft­lich belegt sind – dafür klingen sie umso kompli­zier­ter. Deshalb haben viele Menschen den Eindruck, dass sich gerade bei Ernäh­rungs­the­men die Empfeh­lun­gen ständig ändern oder sogar wider­spre­chen.

Dennoch lassen sich einige Gemein­sam­kei­ten in den Ernäh­rungs­rat­schlä­gen trotz­dem ablesen. Demnach sollte man den Konsum gering halten bei

  • Zucker,
  • Salz,
  • Alkohol
  • Trans­fet­ten und gesät­tig­ten Fettsäu­ren
  • sowie stark verar­bei­te­ten Lebens­mit­teln.

Dafür ist es leider notwe­nig, sich beim Einkauf die Angaben auf den Verpa­ckun­gen genauer anzuschauen. Denn gerade Zucker findet sich oft in Lebens­mit­teln, in denen man gar nicht damit rechnet – wie Rotkohl aus dem Glas oder Ketchup. Auch Fettbom­ben verste­cken sich in schein­bar harmlo­sen Lebens­mit­teln: So enthal­ten einige Wurst­sor­ten mehr Fett als so manche Sahne­torte.

#4: Nahrungs­er­gän­zungs­mit­tel sind nicht unbedingt empfeh­lens­wert

Der Markt für Nahrungs­er­gän­zungs­mit­tel wächst. Viele Mittel werben ausdrück­lich damit, den Chole­ste­rin­spie­gel zu senken und die Herzge­sund­heit zu fördern. So angenehm es auch wäre, Gesund­heit einfach morgens einneh­men zu können: Medizi­ni­sche Fachge­sell­schaf­ten weisen immer wieder darauf hin, dass die meisten dieser Mittel nicht nur wirkungs­los sind, sondern der Gesund­heit sogar schaden können.

Spezi­ell für die Herzge­sund­heit werden immer wieder Omega-3- und Omega-6-Fettsäu­ren in Kapsel­form angebo­ten. In einer Metastu­die, die Studien mit über 160.000 Teilneh­mern auswer­tete, konnte kein Nutzen der Präpa­rate nachge­wie­sen werden. Auch Vitamine wie Selen konnten in Langzeit­stu­dien nicht überzeu­gen und hatten teilweise sogar unange­nehme Neben­wir­kun­gen.

Besser für die Gesund­heit ist es auf jeden Fall, die Versor­gung mit den lebens­wich­ti­gen Vitami­nen und Mineral­stof­fen auf natür­li­chem Weg zu bekom­men, nämlich durch das Kochen mit frischen Lebens­mit­teln.

Stress fördert eine Koronare Herzkrankheit
Stress fördert eine Koronare Herzkrank­heit Bild: Ocusfocus/Dreamstime.com

#5: Stress schadet dem Herzen

Für viele Menschen ist Stress ein zwar lästi­ger, aber unver­meid­ba­rer Bestand­teil des Alltags. Den sollte man aber versu­chen zu reduzie­ren. Denn Stress ist ein sehr großer Risiko­fak­tor für Herz-Kreis­lauf-Krank­hei­ten – und damit auch für die Koronare Herzkrank­heit.

Stress sorgt dafür, dass das Herz schnel­ler schlägt, der Blutdruck steigt und die sogenann­ten Stress­hor­mone Adrena­lin und Corti­sol ausge­schüt­tet werden. Aus Sicht der Evolu­tion ist das sinnvoll, damit wir schnell auf Gefah­ren reagie­ren können, entwe­der durch Kampf oder durch Flucht. Aber im heuti­gen Großstadt­all­tag begeg­net uns kein Säbel­zahn­ti­ger mehr. Statt­des­sen sorgen Verkehrs­lärm, lange Arbeits­tage und fehlende Entspan­nungs­zei­ten dafür, dass unser Körper bestän­dig unter Strom steht. Und das hat Folgen: Unser Blutdruck bleibt dauer­haft erhöht, was im schlimms­ten Fall einen Herzin­farkt auslö­sen kann.

Dauer­haf­ter Stress ist aber auch aus anderen Gründen schlecht fürs Herz. Wenn wir gestresst sind, rauchen wir mehr, trinken mehr Alkohol und ernäh­ren uns ungesün­der. Alle diese Fakto­ren haben ebenfalls einen negati­ven Einfluss auf das Herz-Kreis­lauf-System.

Quellen:

  1. www.gesundheitsinformation.de/was-kann-ich-selbst-fuer-meine-herzgesundheit-tun.html
  2. www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Patienteninformationen/khk-bewegung.pdf
  3. www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/psyche-und-stress
  4. www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Koronare-Herzerkrankung-Symptome-und-Behandlung,koronareherzerkrankung100.html