Fakt #1
Die Zahl der Organspender in Deutschland ist seit 2010 stark rückläufig. Schuld daran sind auch die zahlreichen Transplantationsskandale in diesen Jahren. Während 2010 noch rund 1.300 Personen Organe spendeten, sind es im Jahr 2016 nur 857 Personen gewesen. Das Niveau hat sich seit 2013 rund um diesen niedrigen Wert eingependelt, im Jahr 2013 spendeten 876 Personen Organe.
Fakt #2
Im Jahr 2016 wurden 2.867 Organe postmortal in Deutschland gespendet, während es 2011 noch 3.917 waren. Das am häufigsten transplantierte Organ ist die Niere, gefolgt von der Leber. Auf den weiteren Plätzen verteilen sich Herz und Lunge sowie Pankreas und Dünndarm. Weitere Organe haben geringere Transplantationsraten, aber auch Gewebe wie zum Beispiel die Hirnhaut werden verpflanzt.

Fakt #3
Die Zahl der Organspender pro eine Million Einwohner lag in Deutschland im Jahr 2015 bei 10,8. Am spendefreudigsten sind die Bewohner der Region Ost, am spendemüdesten die Bewohner der Region Nord. In Mecklenburg-Vorpommern werden die meisten Organe gespendet, während es in Bremen die wenigsten sind. Im internationalen Vergleich liegen Spanien und Kroatien weit vorne: In Spanien gibt es 35,9 Organspender pro eine Million Einwohner, in Kroatien 35,1 Organspender.
Fakt #4
Das Gros der Organspender (60%) ist an intrakraniellen Blutungen gestorben, also Blutungen innerhalb des Schädels. Jeweils 15 % entfallen auf ischämisch-hypoxische Hirnschädigungen (schwerer Sauerstoffmangel im Gehirn) und auf Schädelhirntraumen. Mit 10% schlagen Hirninfarkte zu Buche. Die meisten Organspender sind zum Todeszeitpunkt 16–54 Jahre alt. Ein Drittel ist älter als 65 Jahre oder 55–64 Jahre alt.
Fakt #5
Zur Organspende entschließt man sich in Deutschland durch eine Willenserklärung. Zum Beispiel durch den Organspendeausweis, den es bei den Krankenkassen oder im Internet gibt. Wenn jemand stirbt, werden die nächsten Angehörigen befragt, ob der Verstorbene einer Organspende zugestimmt hat. Es ist also sinnvoll, im Vorfeld mit seinen Angehörigen zu reden.
Quelle: idwDSO, Deutscher Bundestag