Fakt #1

Die Zahl der Organ­spen­der in Deutsch­land ist seit 2010 stark rückläu­fig. Schuld daran sind auch die zahlrei­chen Trans­plan­ta­ti­ons­skan­dale in diesen Jahren. Während 2010 noch rund 1.300 Perso­nen Organe spende­ten, sind es im Jahr 2016 nur 857 Perso­nen gewesen. Das Niveau hat sich seit 2013 rund um diesen niedri­gen Wert einge­pen­delt, im Jahr 2013 spende­ten 876 Perso­nen Organe.

Fakt #2

Im Jahr 2016 wurden 2.867 Organe postmor­tal in Deutsch­land gespen­det, während es 2011 noch 3.917 waren. Das am häufigs­ten trans­plan­tierte Organ ist die Niere, gefolgt von der Leber. Auf den weite­ren Plätzen vertei­len sich Herz und Lunge sowie Pankreas und Dünndarm. Weitere Organe haben gerin­gere Trans­plan­ta­ti­ons­ra­ten, aber auch Gewebe wie zum Beispiel die Hirnhaut werden verpflanzt.

Vergleich: Organspende in Europa 2018.
Vergleich: Organ­spende in Europa 2018. Deutsch­land: 11,5 Organ­spen­der je 1 Millio­nen Einwoh­ner. Spanien: 48 Organ­spen­der je 1 Millio­nen Einwoh­ner. Bild: Health-Rise.de

Fakt #3

Die Zahl der Organ­spen­der pro eine Million Einwoh­ner lag in Deutsch­land im Jahr 2015 bei 10,8. Am spende­freu­digs­ten sind die Bewoh­ner der Region Ost, am spende­mü­des­ten die Bewoh­ner der Region Nord. In Mecklen­burg-Vorpom­mern werden die meisten Organe gespen­det, während es in Bremen die wenigs­ten sind. Im inter­na­tio­na­len Vergleich liegen Spanien und Kroatien weit vorne: In Spanien gibt es 35,9 Organ­spen­der pro eine Million Einwoh­ner, in Kroatien 35,1 Organ­spen­der.

Fakt #4

Das Gros der Organ­spen­der (60%) ist an intra­kra­ni­ellen Blutun­gen gestor­ben, also Blutun­gen inner­halb des Schädels. Jeweils 15 % entfal­len auf ischä­misch-hypoxi­sche Hirnschä­di­gun­gen (schwe­rer Sauer­stoff­man­gel im Gehirn) und auf Schädel­hirn­trau­men. Mit 10% schla­gen Hirnin­farkte zu Buche. Die meisten Organ­spen­der sind zum Todes­zeit­punkt 16–54 Jahre alt. Ein Drittel ist älter als 65 Jahre oder 55–64 Jahre alt.

Fakt #5

Zur Organ­spende entschließt man sich in Deutsch­land durch eine Willens­er­klä­rung. Zum Beispiel durch den Organ­spen­de­aus­weis, den es bei den Kranken­kas­sen oder im Inter­net gibt. Wenn jemand stirbt, werden die nächs­ten Angehö­ri­gen befragt, ob der Verstor­bene einer Organ­spende zugestimmt hat. Es ist also sinnvoll, im Vorfeld mit seinen Angehö­ri­gen zu reden.

Quelle: idwDSO, Deutscher Bundes­tag