Das Vorbeugen eines Dekubitus, sowie eine effektive Versorgung von Dekubituswunden, ist Teil des Alltags im Leben von Wundmanagern und Ärzten – insbesondere in Zeiten von COVID-19, in denen wir in Deutschland so viele Intensivpatienten und Intensivpatientinnen wie selten zuvor haben. Angeschlossen an Beatmungs- und Überwachungsgeräte können sich die Patienten nicht ausreichend – oder nicht selbständig – bewegen, so dass die Indikation Dekubitus deutlich häufiger auftritt.
Doch was genau versteckt sich hinter der Diagnose „Dekubitus“ und wie geht man damit um?
Aus dem Bereich Wundwissen und Wundmanagement haben wir für Sie 5 interessante Fakten rund um den Dekubitus zusammengestellt:
Fakt #1 – Auf Zeit und Druck kommt’s an
Zeit und Druck sind die wichtigsten Kriterien, auf die man bei der Prävention von Dekubitus achten sollte. Dabei ist Zeit sogar wichtiger als Druck. Hintergrund: Am Druck können wir oft nichts verändern! Die Zeit bzw. die Dauer, in welcher Druck auf eine Stelle ausgeübt wird, können wir jedoch beeinflussen – zum Beispiel durch regelmäßiges Umlagern.
Fakt #2 – Prävention ist wichtig
Dekubitalulcerationen entstehen häufig an Knochenvorsprüngen, meistens am Kreuzbein. Diesen Regionen gilt in der Prävention also besondere Aufmerksamkeit.
Fakt #3 – Hautschäden vermeiden durch die richtige Positionierung
Reibung durch ein Herunterrutschen, insbesondere in sitzender Position, in Kombination mit Druck sorgt für enorme Scherkräfte und kann damit Auslöser für einen Hautschaden sein. Dies sollte für eine optimale Positionierung der Patienten und Patientinnen beachtet werden.
Fakt #4 – Die Hautbeurteilung
Eine Beurteilung der Haut ist notwendig, um erste Anzeichen eines Dekubitus zu erkennen, insbesondere über knöchernen Vorsprüngen. Jedes Mal, wenn der Patient neu positioniert wird, besteht die Gelegenheit, eine solche Hautbeurteilung durchzuführen. Sollte bereits eine blutgefüllte Blase sichtbar sein, ist eine tiefe Gewebeschädigung anzunehmen.
Fakt #5 – Die Klassifikation
Es gibt im System von EPUAP/NPUAP vier Kategorien, um ein Dekubitalgeschwür zu klassifizieren, sowie zwei zusätzliche Kategorien, um „tiefe Gewebeschäden, unbekannter Tiefe“ zu erfassen. Diese Klassifikation ist die aktuellste und wird empfohlen.
Richtig Vorbeugen und Behandeln
Begegnen Sie der Herausforderung Dekubitus durch eine gezielte Mobilisation und Positionierung der Patienten und Patientinnen, um so die notwendige Versorgung von Haut und Gewebe mit Sauerstoff zu erreichen.
Weitere Informationen, sowie spannende Fallbeispiele der Dekubitus-Versorgung und ‑Prophylaxe, sehen Sie hier in unserem kostenlosen Video unter diesem Link!