Senior im Patientenbett
Senior im Patien­ten­bettBild: Jan Hinnerk Timm, Hamburg

Das Vorbeu­gen eines Dekubi­tus, sowie eine effek­tive Versor­gung von Dekubi­tus­wun­den, ist Teil des Alltags im Leben von Wundma­na­gern und Ärzten – insbe­son­dere in Zeiten von COVID-19, in denen wir in Deutsch­land so viele Inten­siv­pa­ti­en­ten und Inten­siv­pa­ti­en­tin­nen wie selten zuvor haben. Angeschlos­sen an Beatmungs- und Überwa­chungs­ge­räte können sich die Patien­ten nicht ausrei­chend – oder nicht selbstän­dig – bewegen, so dass die Indika­tion Dekubi­tus deutlich häufi­ger auftritt.

Doch was genau versteckt sich hinter der Diagnose „Dekubi­tus“ und wie geht man damit um?

Aus dem Bereich Wundwis­sen und Wundma­nage­ment haben wir für Sie 5 inter­es­sante Fakten rund um den Dekubi­tus zusam­men­ge­stellt:

Fakt #1 – Auf Zeit und Druck kommt’s an

Zeit und Druck sind die wichtigs­ten Krite­rien, auf die man bei der Präven­tion von Dekubi­tus achten sollte. Dabei ist Zeit sogar wichti­ger als Druck. Hinter­grund: Am Druck können wir oft nichts verän­dern! Die Zeit bzw. die Dauer, in welcher Druck auf eine Stelle ausge­übt wird, können wir jedoch beein­flus­sen – zum Beispiel durch regel­mä­ßi­ges Umlagern.

Fakt #2 – Präven­tion ist wichtig

Dekubi­ta­lul­ce­ra­tio­nen entste­hen häufig an Knochen­vor­sprün­gen, meistens am Kreuz­bein. Diesen Regio­nen gilt in der Präven­tion also beson­dere Aufmerk­sam­keit.

Fakt #3 – Hautschä­den vermei­den durch die richtige Positio­nie­rung

Reibung durch ein Herun­ter­rut­schen, insbe­son­dere in sitzen­der Position, in Kombi­na­tion mit Druck sorgt für enorme Scher­kräfte und kann damit Auslö­ser für einen Hautscha­den sein. Dies sollte für eine optimale Positio­nie­rung der Patien­ten und Patien­tin­nen beach­tet werden.

Patientenlagerung zur Vermeidung eines Dekubitus
Patien­ten­la­ge­rungBild: Jan Hinnerk Timm, Hamburg

Fakt #4 – Die Hautbe­ur­tei­lung

Eine Beurtei­lung der Haut ist notwen­dig, um erste Anzei­chen eines Dekubi­tus zu erken­nen, insbe­son­dere über knöchernen Vorsprüngen. Jedes Mal, wenn der Patient neu positio­niert wird, besteht die Gelegen­heit, eine solche Hautbe­ur­tei­lung durchzuführen. Sollte bereits eine blutge­füllte Blase sicht­bar sein, ist eine tiefe Gewebe­schä­di­gung anzuneh­men.

Fakt #5 – Die Klassi­fi­ka­tion

Es gibt im System von EPUAP/NPUAP vier Katego­rien, um ein Dekubi­tal­ge­schwür zu klassi­fi­zie­ren, sowie zwei zusätz­li­che Katego­rien, um „tiefe Gewebe­schä­den, unbekann­ter Tiefe“ zu erfas­sen. Diese Klassi­fi­ka­tion ist die aktuellste und wird empfoh­len.

Richtig Vorbeu­gen und Behan­deln

Begeg­nen Sie der Heraus­for­de­rung Dekubi­tus durch eine gezielte Mobili­sa­tion und Positio­nie­rung der Patien­ten und Patien­tin­nen, um so die notwen­dige Versor­gung von Haut und Gewebe mit Sauer­stoff zu errei­chen.

Weitere Infor­ma­tio­nen, sowie spannende Fallbei­spiele der Dekubi­tus-Versor­gung und ‑Prophy­laxe, sehen Sie hier in unserem kosten­lo­sen Video unter diesem Link!