Fakt #1: Schmerzlinderung durch Cannabis
Wissenschaftlich am weitesten erforscht ist die schmerzlindernde Wirkung von Cannabismedikamenten bei chronischen Schmerzen. Dazu zählen Schmerzen im Zusammenhang mit Multipler Sklerose (MS) und rheumatischen Erkrankungen, beispielswiese Rückenschmerzen. Auch durch Schädigungen des Nervensystems entstandene neuropathische Schmerzen können mithilfe des Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) behandelt werden. Laut der CaPRis-Studie ging es den untersuchten Patienten durch die Einnahme von Cannabis spürbar besser. Die ganz großen Effekte bleiben jedoch aus.
Fakt #2: Datenlage ist eingeschränkt
Laut einer Pressemitteilung des Bundesministerium für Gesundheit zur CaPRis-Studie geht aus dieser sowohl ein Nutzen für Menschen mit HIV/AIDS, als auch für chemotherapeutisch behandelte Krebspatienten hervor. Demnach habe Cannabis einen lindernden Effekt bei Übelkeit und Erbrechen und sei zudem appetitstimulierend. Cannabis wirkt demnach einer übermäßigen Gewichtsabnahme entgegen. Auch gegen die Spastizität bei Multipler Sklerose zeigen die Ergebnisse eine leichte Verbesserung. Leider ist die Datenlage derzeit noch sehr eingeschränkt, sodass zur Wirkungsweise von Cannabis bei anderen Erkrankungen noch weitere Forschungen notwendig sind.
Fakt #3: Cannabis als therapeutisches Mittel
Die Bereiche, in denen Cannabis zur Behandlung eingesetzt wird, sind breit gefächert. Häufig werden Cannabistherapien mit Erkrankungen wie HIV, Glaukom (Grüner Star), Epilepsie, Tourette oder sonstigen Spastizitäten in Verbindung gebracht. Einige Studien zeigen auch hier positive Ergebnisse im Vergleich zu Placebo-Medikamenten. Diese Resultate basieren jedoch zumeist auf der subjektiven Einschätzung der Patienten. Eine objektive Wirksamkeit ist bislang nicht belegt.
Fakt #4: Wirkt Cannabis bei Krebs?
Es ist noch nicht bekannt, inwieweit Cannabis auch bei Krebserkrankungen helfen kann. Die Forschung befindet sich dort noch am Anfang. Die Behauptungen, dass Cannabis Tumorzellen abtötet, stammen bis dato nur aus Tierversuchen. Dort ging der Krebs zu einem goßen Teil zurück, weshalb man vermutet, auch beim Menschen eine ähnliche Wirkung erzielen zu können. Die bisherigen Ergebnisse beruhen auch hier auf positiven Erfahrungen einzelner Krebspatienten. Um die tatsächliche Wirkungsweise von Cannabis gegen Krebs festzustellen, bedarf es daher weiteren Forschungen.
Fakt #5: Cannabis als Droge
Cannabis ist keine harmlose Droge. Auch nicht bei einer therapeutischen Anwendung. Die Nebenwirkungen von Cannabismedikamenten sind keinswegs zu unterschätzen. Gerade Mittel, die den psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) beinhalten, können eine ganze Reihe von zusätzlichen Beschwerden auslösen. Zwar sind diese in der Regel nur vorübergehend vorhanden, jedoch führen sie nicht selten zum Therapieabbruch. Meistens berichten die Patienten von Schwindel- und Benommenheitszuständen, von Sedierung, Übelkeit, Schläfrigkeit und Aufmerksamkeitsstörungen. In den seltenen Fällen hat die Einnahme von THC auch zu psychotischen Störungen und Suizidgedanken geführt.
Der Wirkstoff Cannabidiol (CBD) gilt gemeinhin als besser verträglich, da hier zumeist keine Nebenwirkungen beobachtet wurden. Um eine bessere Verträglichkeit abschließend zu belegen, mangelt es gegenwärtig an einer passenden Studienlage. CBD wird wie THC regemäßig aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen.
Quelle: drogenbeauftragte.de; lecithol.de; biokrebs.de