#1. Wunden heilen am besten an der Luft
Diese Aussage ist nicht richtig. Offene Wunden sollten am besten schnell versorgt werden. Pflaster oder spezielle Wundauflagen sorgen für den nötigen Schutz und verhindern Verschmutzungen durch Keime oder Bakterien – dadurch wird eine Infektion der Wunde verhindert. Wie lange man jedoch ein Pflaster tragen muss – darüber sind sich Institutionen und Betroffene uneinig. Einige nehmen ihr Pflaster bereits nach dem ersten Tag ab, andere empfehlen, es bis zur kompletten Abheilung dran zu lassen. Auf diese Weise soll die Gefahr einer Infektion durch Abschürfungen und Kratzen minimiert werden.
Bevor es allerdings daran geht, eine Wundauflage anzulegen, sollten Sie die Wunde reinigen.
#2. Wenn die Wunde juckt, beginnt der Heilungsprozess
Dieser Mythos ist richtig ! In der Regel verspüren viele Betroffene ein juckendes Gefühl beim Abheilen der Wunde. Vermeiden Sie es dennoch, am Wundschorf zu kratzen, denn dadurch könnten Sie die Wunde wieder öffnen und eventuell eine Infektion verursachen.
#3. Alkohol hilft beim Desinfizieren der Wunde
Aua. Lieber nicht. Viele Actionfilme fördern zwar den Mythos, indem sich die verletzten Protagonisten puren Wodka über ihre „Kratzer“ gießen und kaum eine Miene verziehen – im realen Leben ist diese Vorgehensweise jedoch nicht ratsam. Einerseits ist es schmerzhaft sich in die offene Wunde Alkohol zu gießen, andererseits schädigt es das Wundgewebe. Besser sind hierfür alkoholfreie Wundsprays.
Für die Behandlung einer chronischen Wunde gibt es hier unterschiedliche Wundauflagen mit verschiedenen Effekten:
- Hydrogele – Das sind flüssige Gele, die den Fibrinbelag aufweichen und damit die Wunde reinigen
- Alginate – Diese binden Wundwasser und Absonderungen und reinigen die Wunde
- Superabsorber – Diese können viel Wasser binden, auch unter Druck. Sie halten die Wunde dadurch trocken
#4. Eine gute Wundversorgung verhindert Narbenbildung
Stimmt! Eine optimale Wundversorgung kann das Narbenrisiko verringern oder zumindest zu einer kleineren Narbenbildung führen. Auch nach der Wundheilung empfiehlt es sich, die betroffene Stelle durch spezielle Cremes feucht zu halten.
#5. Ursache für schlecht heilende Wunden kann eine ernsthafte Erkrankung sein
Das kann durchaus stimmen. Wenn eine Wunde sich trotz allen Bemühungen nicht schließt oder heilt, kann das ein Hinweis dafür sein, dass im Körper etwas nicht ganz „rund“ läuft. Ursachen für eine sogenannte chronische Wunde sind vielfältig.
Mögliche Wundursachen können sein:
- Eine schlechte Durchblutung – als Folgen vom Langzeitrauchen, durch Bluthochdruck oder Gefäßentzündungen
- Außenfaktoren – Diabetes, zu enge Schuhe, Wundgelegen
- Wasser im Gewebe – durch Erkrankungen des Venen-Systems, der Lymphe oder einer Herzschwäche