Marcus Lehnhardt und Kollegen zusammen mit der jungen Patientin
(V.l.): Prof. Dr. Marcus Lehnhardt, Svenja Lücke (stellv. Stati­ons­lei­tung), die Patien­tin nach erfolg­rei­cher Opera­tion des linken Fußes und Geschäfts­füh­rer Johan­nes Schmitz. Bild: Volker Daum/Bergmannsheil

Das Mädchen erlitt die Verlet­zun­gen bereits als Klein­kind infolge eines Unfalls an einer offenen Feuer­stelle. Die Hilfs­or­ga­ni­sa­tion Friedens­dorf holte sie nach Deutsch­land und vermit­telte ihr eine Behand­lung in der Univer­si­täts­kli­nik für Plasti­sche Chirur­gie und Schwer­brand­ver­letzte des Bergmanns­heil. In mehre­ren aufwän­di­gen Opera­tio­nen einschließ­lich Gewebs­ver­pflan­zun­gen wurde zunächst der linke der beiden nahezu vollstän­dig verstüm­mel­ten Füße rekon­stru­iert.

Zunächst operier­ten die Ärzte den linken Fuß

„Wir freuen uns, dass wir dem Mädchen helfen können, damit es eine neue Lebens­per­spek­tive erhält“, sagt Johan­nes Schmitz, Geschäfts­füh­rer des Bergmanns­heil. „Weil wir gut und solide wirtschaf­ten, haben wir glück­li­cher­weise den Spiel­raum, der jungen Afgha­nin eine solche aufwän­dige Behand­lung zu ermög­li­chen.“ Durch die schwe­ren Verbren­nun­gen, die die Patien­tin als Klein­kind an beiden Füßen erlitt, kam es zu erheb­li­chen Verstüm­me­lun­gen und Verbren­nungs­kon­trak­tu­ren.

In mehre­ren mikro­chir­ur­gi­schen Opera­tio­nen und Gewebs­ver­pflan­zun­gen korri­gierte das Behand­lungs­team zunächst den linken Fuß des Mädchens. „Die bishe­ri­gen Maßnah­men verlie­fen erfolg­reich und geben Anlass zu einer positi­ven Prognose“, erläu­tert Prof. Dr. Marcus Lehnhardt. „Wenn der erste Fuß komplett verheilt ist, operie­ren wir den zweiten.“ Nach Abschluss der Behand­lung wird sie mit spezi­el­len, eigens angepass­ten Schuhen in der Lage sein, weitge­hend normal gehen und laufen zu können.

Anfang nächs­ten Jahres kann das Mädchen in seine Heimat zurück­keh­ren

„In ihrer Heimat wäre eine solche Behand­lung nicht möglich gewesen und auch in Deutsch­land gibt es nur wenige Klini­ken, die das nötige spezia­li­sierte medizi­ni­sche und pflege­ri­sche Know-how vorhal­ten“, erläu­tert Prof. Lehnhardt. Nach der Entlas­sung wird das Mädchen noch einige Zeit gemein­sam mit über 150 weite­ren Kindern aus verschie­de­nen Ländern im Friedens­dorf in Oberhau­sen verbrin­gen. In der Heimein­rich­tung werden die Kinder verpflegt, im angeschlos­se­nen Reha-Zentrum behan­delt und können an verschie­de­nen Angebo­ten im Lernhaus teilneh­men. Voraus­sicht­lich Anfang nächs­ten Jahres wird das afgha­ni­sche Mädchen in ihre Heimat und zu ihrer Familie zurück­keh­ren.