Superabsorber kommen bei stark exsudierenden Wunden zum Einsatz. Sie sind in der Lage ein Vielfaches ihres Eigengewichts in sich aufzunehmen.
Super­ab­sor­ber kommen bei stark exsudie­ren­den Wunden zum Einsatz. Sie sind in der Lage ein Vielfa­ches ihres Eigen­ge­wichts in sich aufzu­neh­men.

Innova­tion ist sicher­lich eines der Themen, welches für produ­zie­rende Unter­neh­men dauer­haft im Mittel­punkt steht. Gerade auch im Bereich von Medizin­pro­duk­ten und Medizin­tech­nik ist eine stetige Forschung und Entwick­lung essen­ti­ell. Dennoch ist es ein zeit- und kosten­in­ten­si­ver Prozess – häufig auch ein beschwer­li­cher Weg – bis Produkte entste­hen, die einen echten Mehrwert für die Anwen­der darstel­len.

In den 1960er Jahren entstand die Idee der moder­nen Wundver­sor­gung. Die Erkennt­nis, dass eine Epithe­li­sa­tion in einer feuch­ten Umgebung um bis zu 50 % schnel­ler statt­fin­den kann, als unter einer trocke­nen Kruste, war der Start­punkt für die Entwick­lung unzäh­li­ger Produkte. Das Prinzip der hydro­ak­ti­ven (feuchten/modernen) Wundver­sor­gung ist bis heute gültig und unter Fachleu­ten allge­mein anerkannt.

Eine echte Innova­tion war die Entwick­lung der Hydro­fa­ser-Techno­lo­gie: ein weiches, saugfä­hi­ges Material, welches bei Kontakt mit Flüssig­keit ein Gel bildet. Die Gelbil­dung schafft eine optimale Umgebung für das Abhei­len von Wunden und minimiert das Infek­ti­ons­ri­siko (z.B. die Hydro­fi­ber™ ‑Techno­lo­gie von Conva­Tec, enthal­ten in allen AQUACEL® ‑Produk­ten).

Im Laufe der folgen­den Jahre gewann das Thema Exsud­at­ma­nage­ment an Bedeu­tung

Exsudat gewähr­leis­tet ein feuch­tes Wundmi­lieu, unter­stützt die Migra­tion von gewebe­re­pa­rie­ren­den Zellen, versorgt die Wunde mit essen­zi­el­len Nährstof­fen für den Zellstoff­wech­sel und unter­stützt das Absto­ßen von totem oder beschä­dig­tem Gewebe. Übermä­ßi­ges Wundex­su­dat kann jedoch eine Vielzahl von Proble­men in der Wundum­ge­bung und der umlie­gen­den Haut verur­sa­chen.

Ebenso wie die Berück­sich­ti­gung der Gesund­heit der Wunde selbst, muss auch die umlie­gende Haut geschützt werden. Mit diesem Bewusst­sein entstand die Relevanz und der Bedarf an Wundauf­la­gen, welche die Feuch­tig­keit besser aufneh­men und binden. Denn schluss­end­lich lässt ineffek­ti­ves Exsud­at­ma­nage­ment nicht nur die Wunde stagnie­ren, sondern wird zu einer echten Belas­tung für Fachkräfte und Patien­ten:

  • Begin­nend bei Schäden an der wundum­ge­ben­den Haut, wie Mazer­a­tion und Erosio­nen,
  • über das Durch­näs­sen von Exsudat in den sekun­dä­ren Verband und damit verbun­den ein erhöh­tes Infek­ti­ons­ri­siko,
  • bis hin zu einer höheren Frequenz für den Verband­wech­sel, der die Arbeits­be­las­tung und die Kosten steigert

Die Antwort darauf? Super­ab­sor­ber

Dieses vielsei­tig einsetz­bare Produkt der feuch­ten Wundver­sor­gung verdan­ken wir tatsäch­lich der Weiter­ent­wick­lung der Windel. Absor­bie­ren heißt „in sich aufneh­men“ – und genau dies war der Grund­ge­danke für die Forschun­gen in diesem Bereich. Nach vielen geschei­ter­ten Versu­chen einer optima­len Flüssig­keits­auf­nahme zum Beispiel durch Krepp­pa­pier („Pampers“ von P&G im Jahr 1961), oder das erste Super­saug­gra­nu­lat (Johnson & Johnson, 1966), schaffte es erst Evonik im Jahr 1986, ein effek­ti­ves Gel-Granu­lat herzu­stel­len, welches auch für eine Ferti­gung im indus­tri­el­len Maßstab geeig­net war.

Heute verste­hen wir unter einem Super­ab­sor­ber bestimmte Kunst­stoffe (Supers­ab­sor­bent Polymers = SAP), die in der Lage sind, ein Vielfa­ches ihres Eigen­ge­wich­tes aufzu­sau­gen. Dies funktio­niert durch eine chemi­sche Struk­tur aus langket­ti­gen Molekü­len, die man sich wie ein Knäuel vorstel­len kann. Diese mitein­an­der vernet­zen Molekül­ket­ten sind hydro­phil – sie ziehen also Wasser an – und binden dieses gleich­zei­tig in den Zwischen­räu­men sowie an die Natri­um­io­nen der Molekül­ket­ten. Bei der Verbin­dung von Flüssig­keit mit dem Super­ab­sor­ber-Granu­lat entsteht ein Gel, welches nun dafür sorgt, dass die Flüssig­keit auch unter Druck nicht mehr entwei­chen kann.

Ursprüng­lich für die Windel entwi­ckelt, findet das Super­ab­sor­ber-Granu­lat mittler­weile Einsatz in Damen­bin­den, bei der Inkon­ti­nenz­ver­sor­gung, in Gelbet­ten, als gelbil­den­des Lösch­mit­tel in der Brand­be­kämp­fung, zur Erhöhung der Wasser­spei­cher­ka­pa­zi­tät in Böden, aber auch in gerin­gen Mengen zur Kabelum­man­te­lung von Tiefsee­lei­tun­gen – und eben in Verband­ma­te­rial.

Super­ab­sor­ber revolu­tio­nie­ren die Versor­gung extrem stark exsudie­ren­der Wunden

Super­ab­sor­ber-Wundver­bände werden einge­setzt, um einen Großteil der überschüs­si­gen Feuch­tig­keit sowie die schäd­li­chen Bakte­rien aufzu­neh­men. Damit schaf­fen sie ein optima­les Milieu für die Wundhei­lung und schüt­zen die intakte Haut vor Mazer­a­tio­nen.

Conva­Max™ ist ein neuer Super­ab­sor­ber-Wundver­band von Conva­Tec, der spezi­ell dafür entwi­ckelt wurde, die Heraus­for­de­run­gen im Zusam­men­hang mit stark exsudie­ren­den Wunden zu bewäl­ti­gen. Er verbin­det hohe Leistungs­fä­hig­keit mit Weich­heit und Flexi­bi­li­tät. Stark absor­bie­rend, auch unter Kompres­sion, schließt Conva­Max™ übermä­ßi­ges Exsudat als auch Bakte­rien ein und hält diese von der Wunde fern.