Nicht jede Maske ist qualitativ hochwertig, auch viele Fälschungen sind im Umlauf. Mit einigen Tipps lassen sich Konformität und Qualität von Masken schnell ermitteln.
Nicht jede Maske ist quali­ta­tiv hochwer­tig, auch viele Fälschun­gen sind im Umlauf. Mit einigen Tipps lassen sich Konfor­mi­tät und Quali­tät von Masken schnell ermit­teln. Bild: © Zygote­has­no­brain | Dreamstime.com

Regio­nale Landes- und Zentral­re­gie­run­gen in aller Welt haben die Masken­pflicht einge­führt. Sie gilt überwie­gend für den Aufent­halt in geschlos­se­nen, gemein­schaft­li­chen Räumen und für bestimmte Alltags­ak­ti­vi­tä­ten, bei denen der Mindest­ab­stand von 1,50 m nicht einge­hal­ten werden kann. Die wissen­schaft­li­chen Anfangs­theo­rien, welche eine kontakt­lose Übertra­gung des Virus in der Luft durch Aerosole naheleg­ten, haben sich inzwi­schen bestä­tigt. Des Weite­ren gehen Exper­ten sogar davon aus, dass selbst das Einhal­ten eines Mindest­ab­stands mögli­chen Anste­ckun­gen nicht ausrei­chend vorbeugt, da das Corona-Virus wohl inten­si­ver durch die Luft getra­gen wird als bisher angenom­men.

Kürzlich hat sogar der Präsi­dent der Verei­nig­ten Staaten von Amerika, Donald Trump, aufgrund schwin­del­erre­gen­der, steigen­der Infek­ti­ons­zah­len nach anfäng­li­cher Weige­rung einge­ste­hen müssen, dass das Tragen einer Maske eine „patrio­ti­sche Pflicht“ sei.

In Spanien, einem der für Deutsche belieb­tes­ten Urlaubs­län­der, herrscht derzeit in fast allen Provin­zen des Landes die totale Masken­pflicht, sobald man sein Zuhause verlässt. Die Masken müssen dort ebenfalls an Strän­den und dem Poolge­lände getra­gen werden.

Aufklä­rungs­ar­beit im Masken­dschun­gel

Wie sinnvoll ist das Tragen einer Maske? Schütze ich mich und meine Mitmen­schen tatsäch­lich vor einer poten­zi­el­len Anste­ckung? Welche Maske ist für mich die richtige? Die Bürger sind in dieser Hinsicht größten­teils verun­si­chert und meist orien­tie­rungs­los. Um dem entge­gen­zu­wir­ken, haben die meisten Regie­run­gen seit Beginn der Pande­mie versucht, Aufklä­rungs­ar­beit zu leisten.

Unter­schie­den wurde haupt­säch­lich zwischen chirur­gi­schen Model­len (den meist blau-farbe­nen Einweg­mas­ken) und hochgra­di­gen FFP2-Model­len („Filte­ring Face Piece“, im Volks­mund oft auch als „weiße Schna­bel­mas­ken“ bezeich­net). Der Bevöl­ke­rung wurde nahe gelegt, eine „chirur­gi­sche Einweg­maske“ zu tragen, welche dann auch des Öfteren von Gemein­den an ihre Einwoh­ner verteilt wurde. FFP2-Masken seien im Prinzip für medizi­ni­sches Perso­nal vorge­se­hen.

Im Gegen­satz dazu hat die Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion (WHO) kurz nach Ausbruch der Pande­mie über Wochen hinweg fast täglich darauf hinge­wie­sen, dass nur FFP2- bezie­hungs­weise die noch hochwer­ti­ge­ren FFP3-Masken, mit einem Parti­kel-Penetra­ti­ons­schutz von mindes­tens 94 % bezie­hungs­weise 99 % effek­tiv vor dem Corona-Virus schüt­zen und für die Eindäm­mung der Pande­mie geeig­net seien. Man könne sich jedoch schnell infizie­ren, sobald die Maske abgenom­men wird. Außer­dem, so die WHO, könne das Tragen einer chirur­gi­schen Maske Leicht­sinn im Umgang mit dem Virus fördern. Daher riet die WHO noch vor wenigen Monaten vom Tragen einer chirur­gi­schen bezie­hungs­weise hygie­ni­schen Maske ab. Unsere Bundes­kanz­le­rin, Angela Merkel, bezeich­nete diesel­bi­gen zudem zeitgleich öffent­lich als poten­zi­elle Viren­schleu­der.

Dennoch bestell­ten die Minis­ter­prä­si­den­ten unserer Landes­re­gie­run­gen anfangs Hunderte Millio­nen an chirur­gi­schen bezie­hungs­weise hygie­ni­schen Einweg­mas­ken, ließen diese meist mit Militär­flie­gern der Bunde­wehr aus China einflie­gen. Wenig später folgten auch FFP2-Schutz­mas­ken.

Die Quali­tät der Mehrheit der einge­führ­ten Masken, unabhän­gig ihrer Katego­rie, stellte sich im Nachhin­ein oft als unzurei­chend heraus. In Madrid, einer der am meisten vom Virus heimge­such­ten Städte Europas, verteilte die regie­rende Bürger­meis­te­rin in der ersten Maiwo­che 14 Millio­nen FFP2-Masken an die Bevöl­ke­rung. Dafür gab sie 36 Millio­nen Euro aus. Kriti­siert wurde sie öffent­lich für diese Aktion vor allem von Ärzte- und Pflege­ver­bän­den, wie auch der Zentral­re­gie­rung und ihrer politi­schen Opposi­tion, welche allesamt diese Aktion als unver­ant­wort­lich und gefähr­lich einstuf­ten, da FFP2-Masken genau wie FFP3-Masken, für den Kranken­haus­be­trieb und medizi­ni­sches Perso­nal gedacht seien und nicht für den alltäg­li­chen Gebrauch der Zivil­be­völ­ke­rung. Die Gefahr bestünde vor allem darin, dass der einfa­che Bürger oftmals nicht in der Lage sei, die FFP2-Masken richtig aufzu­set­zen und somit diese den Anwen­der noch weniger schüt­zen würden, als die einfa­chen chirur­gi­schen Masken. Neben­bei sei noch bemerkt, dass die von Madrid über die Platt­form Alibaba erwor­be­nen Masken trotz existie­ren­der CE-Zerti­fi­kate die nachträg­li­chen Quali­täts­prü­fun­gen in den spani­schen Labors nicht bestan­den haben und die CE-Zerti­fi­zie­rung sich als Fälschung erwies.

Aus Kosten­grün­den und Verfüg­bar­keits­eng­päs­sen haben Regie­run­gen bisher also grund­sätz­lich die einfa­chen, meist blaufar­bi­gen, chirur­gi­schen Einweg­mas­ken für ihre Bürger als ausrei­chen­den Schutz empfoh­len, um das Risiko von Anste­ckungs­ket­ten zu minimie­ren, obwohl dieser Masken­typ nachweis­lich keinen ausrei­chen­den Träger­schutz gewähr­leis­tet. Um der Bevöl­ke­rung den Erwerb zu erleich­tern, hat die spani­sche Regie­rung den Verkaufs­preis der chirur­gi­schen Einweg­maske auf maximal 0,96 Cent limitiert. In Deutschen Apothe­ken wird für die selbige ungefähr der doppelte Preis verlangt.

Versor­gungs­eng­pässe gehören inzwi­schen der Vergan­gen­heit an

Inzwi­schen gehören Versor­gungs­eng­pässe der Vergan­gen­heit an. Es gibt ausrei­chend Lager­be­stände und Produk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten sowohl für chirur­gi­sche als auch für parti­kel­fil­trie­rende FFP-Modelle. Die Fakten­lage bestä­tigt weiter­hin, dass chirur­gi­sche Einweg­mas­ken keinen hinrei­chen­den Eigen­schutz, jedoch einen weitge­hen­den, wenn auch limitier­ten, Fremd­schutz bieten. FFP-Masken (ohne Ventil) hinge­gen bieten ab einem Parti­kel­fil­ter­grad von 94 Prozent und Gesamt­schutz­leis­tung von 92 Prozent ausrei­chend Fremd- und Eigen­schutz vor viralen und bakte­ri­el­len Infek­tio­nen.

Obwohl laut Norm FFP2- und FFP3-Masken nicht zur Katego­rie der Medizin­pro­dukte gehören, dienen diese dem Schutz des medizi­ni­schen Perso­nals in Kranken­häu­sern und Gesund­heits­ein­rich­tun­gen. Das bedeu­tet jedoch nicht, dass diese Masken für die Katego­rie „Persön­li­che Schutz­aus­rüs­tung“ des medizi­ni­schen Perso­nals reser­viert sind. Vielmehr das Gegen­teil ist der Fall: Gerade in Zeiten der Pande­mie sollten diese Masken für alle Bürge­rin­nen und Bürger verfüg­bar und erschwing­lich sein.

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