Überschüssiges Exsudat, mikrobielle Infektionen und die Entstehung von Biofilm zählen – neben einer gegebenenfalls systemisch begründeten Wundheilungsstörung – zu den Hauptursachen für eine chronische, nicht heilende Wunde. Die Wahl der entsprechenden Wundtherapiemaßnahmen und Wundauflagen sollte daher immer in Abstimmung auf diese drei Faktoren erfolgen.
Optimales Exsudatmanagement mit kohäsivem, formstabilem Gel
Für ein optimales Exsudatmanagement hat sich insbesondere die sogenannte Hydrofiber®-Technologie erwiesen, die die Basis für die AQUACEL-Wundverbände darstellt. Die weichen und saugfähigen Wundverbände mit Hydrofiber®-Technologie sorgen für ein ideales feucht-warmes und heilungsförderndes Wundmilieu. Das Besondere an der Hydrofiber®-Technologie ist die Bildung eines kohäsiven, formstabilen Gels, sobald der Wundverband in Kontakt mit Exsudat tritt. Das entstandene Gel schließt das Exsudat und die darin enthaltenen schädlichen Komponenten wie Bakterien und andere Mikroorganismen ein. Auf diese Weise wird die Flüssigkeitsbalance aufrecht erhalten. Gleichzeitig passt sich das Gel der Kontur des Wundbettes an und eliminiert unversorgte Bereiche, in denen Bakterien sich vermehren können.
Das formstabile Gel schließt das Exsudat ein:
Das Gel passt sich exakt der Kontur des Wundbettes an:
Anders als beispielsweise bei reinen Alginaten, erfolgt die Flüssigkeitsaufnahme durch den gelbildenden Wundverband vertikal: Das Exsudat tritt somit nicht seitlich aus dem Wundverband aus, sodass die Wundumgebung geschützt bleibt und vor allem die Mazeration des Wundrandes verhindert wird.
Chemisch betrachtet basiert die Hydrofiber®-Technologie auf der Synthetisierung von Cellulose und Natrium-Carboxymethyl. Diese chemische Zusammensetzung ist nicht nur in der Lage, durch Aufquellen der Fasern ein kohäsives und formstabiles Gel zu bilden. Die Modifizierung der cellulosehaltigen Verbände durch Natrium-Carboxymethyl sorgt auch dafür, dass die Cellulosefasern sich weiten, indem der Abstand zwischen den faserbildenden Cellulose-Polymerketten vergrößert wird. Der entstehende Raum lässt es nun zu, dass Flüssigkeit absorbiert werden kann. So kann Wundexsudat vom Faserkern der Hydrofiber®-Verbände aufgenommen und vor allem festgehalten werden, was besonders auch unter Kompressionsverbänden sehr vorteilhaft ist.
Entfaltung antimikrobieller Wirkweise durch Zusatz von Silber
Durch den Zusatz von ionischem Silber kann den Hydrofiber®-Wundverbänden außerdem die Eigenschaft der antimikrobiellen und Anti-Biofilm-Wirkung hinzugefügt werden (AQUACEL Ag+ Wundverbände). Wundverbände, die mit der MEHR ALS SILBER™ Technologie ausgestattet sind, sind für infizierte und infektgefährdete Wunden indiziert und eignen sich für die Bekämpfung von Biofilm, der maßgeblich zum Entzündungsgeschehen beiträgt und häufig die Vorstufe einer Infektion darstellt.
Durch den Zusatz von Silber wird Biofilm bekämpft und eine antimikrobielle Wirkung entfaltet:
Effektives Flüssigkeitsmanagement auch unter NPWT
Auch bei der Unterdruck-Therapie kann die richtige Kombination von Wundverband und NPWT-Pumpe einen wichtigen Unterschied machen. So bietet der Wundverband mit Hydrofiber®-Technologie in Kombination mit dem Avelle™-System für die Unterdruck-Therapie ein optimales Gleichgewicht zwischen vollständiger Resorption und Feuchtigkeitsabgabe zur Schaffung eines feuchten Wundmilieus.