Mücke überträgt Zikavirus.
Durch ein Stich der Gelbfie­ber­mü­cke (Aedes aegypti) kann das Zikavi­rus übertra­gen werden. Bild: James Gathany/PHIL

1. Ursprung und Übertra­gung des Zikavi­rus

Schon im Jahr 1947 wurde das Virus erstmals im Blut eines Affen festge­stellt. Dieser lebte im Zikawald in Uganda, was namens­ge­bend war. Das Zikavi­rus selbst gehört zur Familie der Flavi­vi­ren, zu denen auch die Erreger des Gelbfie­bers, der Frühsom­mer-Menin­go­en­ze­pha­li­tis (FSME), des Dengue-Fiebers und des West-Nil-Fiebers zählen.

Aktuell wird davon ausge­gan­gen, dass eine Infek­tion mit dem Zikavi­rus durch infizierte Mücken der Gruppe Aedes erfolgt. Insbe­son­dere die Gelbfie­ber­mü­cke sowie die asiati­sche Tiger­mü­cke schei­nen Überträ­ger des Virus zu sein.

2. Typische Symptome einer Infek­tion mit dem Zikavi­rus

Als Symptome können leich­tes Fieber, Hautaus­schlag sowie Muskel‑, Gelenk- und Kopfschmer­zen auftre­ten, welche bis zu einer Woche anhal­ten können. Ein Ausbruch der Symptome tritt inner­halb von drei bis zwölf Tagen nach einem Stich der Mücke aus. Jedoch verläuft die Infek­tion in den meisten Fällen ganz ohne Auftre­ten von Sympto­men.

3. Infek­tio­nen mit dem Zikavi­rus

Genaue Zahlen infizier­ter Perso­nen in Deutsch­land können derzeit nicht gegeben werden, jedoch sind verein­zelte Fälle bekannt, wie etwa ein im Jahr 2013 aus Asien zurück gekom­me­ner Reisen­der, der das Zikavi­rus impor­tiert hat. Da die Gelbfie­ber­mü­cke in Deutsch­land nicht existiert, ist eine Infek­tion mit dem Virus zunächst recht unwahr­schein­lich. In Mittel- und Südame­rika hinge­gen sind bereits über 20 Länder von der Tropen­krank­heit betrof­fen.

4. Für wen stellt das Zikavi­rus eine beson­dere Gefahr dar?

Man geht insbe­son­dere von einer mögli­chen Gefahr für ungebo­rene Kinder aus, deren Mütter sich inner­halb des ersten Schwan­ger­schafts­drit­tels (1. Trime­non) mit dem Zikavi­rus infizie­ren. Die Folgen können schwer­wie­gende Entwick­lungs­stö­run­gen sein.

So wurden 2015 etwa 4.000 Fälle in Brasi­lien bekannt, in denen Kinder von zuvor infizier­ten Müttern mit einem beson­ders kleinen Kopf geboren (Mikro­ze­pha­lie) wurden und in der Folge neuro­lo­gi­sche Störun­gen sowie geistige Behin­de­run­gen aufwie­sen.

5. Welche Behand­lungs- und Schutz­mög­lich­kei­ten gibt es?

Da bis vor kurzem keine schwe­ren Erkran­kun­gen des Zikavi­rus aufge­tre­ten oder Todes­fälle insbe­son­dere bei Menschen mit Vorer­kran­kun­gen bekannt gewor­den sind, wurde bisher kein Impfstoff gegen das Virus entwi­ckelt. Notwen­dige Behand­lung können deshalb ledig­lich sympto­ma­tisch vorge­nom­men wird.

Perso­nen, die sich in gefähr­dete Gebiete begeben, sollten sich durch lange Kleidung und Insek­ten­schutz­mit­tel schüt­zen. Wenn nach der Rückkehr inner­halb von drei Wochen Symptome auftau­chen, sollte ein Arzt aufge­sucht werden.

Quelle: RKI