Hitze
Hohe Tempe­ra­tu­ren beein­flus­sen das Wohlbe­fin­den und können für Pflege­per­so­nal und Patien­ten ernste Probleme herbei­füh­ren. Bild: © Antonio Guillem | Dreamstime.com

Die Sommer in Deutsch­land werden heißer – und das hat Folgen für die Menschen, gerade im Arbeits­all­tag. Längere Hitze­wel­len führen nicht nur zu Erschöp­fung, sondern auch zu mehr Krank­heits­ta­gen, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundes­ver­ban­des zeigt: Jeder dritte Mensch in Deutsch­land fühle sich demnach durch anhal­tende Hitze stark oder sehr stark beein­träch­tigt. Im Jahr 2021 sei es noch jeder Vierte gewesen.

Mehr Fehltage wegen Hitze

Im Jahr 2013 seien zudem rund 1.400 Arbeits­un­fä­hig­keits­tage wegen Hitze und Sonnen­licht gezählt worden. 2023 seien es schon über 3.000 gewesen – mehr als doppelt so viele. Das zeigen Auswer­tun­gen der AOK Rheinland/Hamburg unter ihren Versi­cher­ten.

Zwar würden die Zahlen je nach Sommer schwan­ken – so habe es 2021 wegen des kühlen Wetters weniger Fehltage gegeben. Auch 2024 sei die Zahl der hitze­be­ding­ten Krank­heits­tage vom Spitzen­wert aus dem Jahr 2023 entfernt gewesen und lag bei 2.100 – doch insge­samt zeige sich ein klarer Trend.

Pflege­kräfte beson­ders belas­tet

In Pflege­ein­rich­tun­gen sei die Lage beson­ders schwie­rig. Dort würden mehrere Probleme aufein­an­der­tref­fen: Hohe Tempe­ra­tu­ren, körper­lich anstren­gende Arbeit, enge Zeitpläne – und gleich­zei­tig eine beson­ders von hohen Tempe­ra­tu­ren gefähr­dete Gruppe von Menschen: Ältere und chronisch Kranke.

Laut AOK würden sich Menschen mit Vorer­kran­kun­gen deutlich häufi­ger durch Hitze belas­tet fühlen. Studien zeigen auch, dass sehr hohe Tempe­ra­tu­ren das Risiko für Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen und sogar Todes­fälle erhöhen.

Hilfrei­che Tipps für Pflege­ein­rich­tun­gen

Damit Pflege­kräfte besser mit der sehr hohen Tempe­ra­tu­ren umgehen können, gibt das Insti­tut für Betrieb­li­che Gesund­heits­för­de­rung (BGF-Insti­tut) der AOK Rheinland/Hamburg prakti­sche Tipps. Dabei hilft das sogenannte TOP-Prinzip:

  • Technisch: Außen­be­rei­che beschat­ten, kühlen und Rückzugs­orte schaf­fen.
  • Organi­sa­to­risch: Getränke an mehre­ren Stellen bereit­stel­len, Räume je nach Tages­zeit wechseln.
  • Pflege­risch-persön­lich: Leichte Kleidung und kleinere, leichte Mahlzei­ten über den Tag verteilt.

Vorsorge immer wichti­ger

Für Anja Nacken, Gesund­heits­wis­sen­schaft­le­rin bei der AOK, ist klar: „Hitze­wel­len stellen gerade für vulnerable Gruppen wie chronisch Kranke und Ältere eine gesund­heit­li­che Gefahr dar. Umso wichti­ger ist es, die Menschen zu infor­mie­ren und ihnen Unter­stüt­zung zu bieten“.

Der Klima­wan­del würde dies weiter verstär­ken. Deshalb sei es entschei­dend, recht­zei­tig zu infor­mie­ren und gute Strate­gien zum Schutz der Gesund­heit zu entwi­ckeln.

Quelle: PM