
Die Sommer in Deutschland werden heißer – und das hat Folgen für die Menschen, gerade im Arbeitsalltag. Längere Hitzewellen führen nicht nur zu Erschöpfung, sondern auch zu mehr Krankheitstagen, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes zeigt: Jeder dritte Mensch in Deutschland fühle sich demnach durch anhaltende Hitze stark oder sehr stark beeinträchtigt. Im Jahr 2021 sei es noch jeder Vierte gewesen.
Mehr Fehltage wegen Hitze
Im Jahr 2013 seien zudem rund 1.400 Arbeitsunfähigkeitstage wegen Hitze und Sonnenlicht gezählt worden. 2023 seien es schon über 3.000 gewesen – mehr als doppelt so viele. Das zeigen Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg unter ihren Versicherten.
Zwar würden die Zahlen je nach Sommer schwanken – so habe es 2021 wegen des kühlen Wetters weniger Fehltage gegeben. Auch 2024 sei die Zahl der hitzebedingten Krankheitstage vom Spitzenwert aus dem Jahr 2023 entfernt gewesen und lag bei 2.100 – doch insgesamt zeige sich ein klarer Trend.
Pflegekräfte besonders belastet
In Pflegeeinrichtungen sei die Lage besonders schwierig. Dort würden mehrere Probleme aufeinandertreffen: Hohe Temperaturen, körperlich anstrengende Arbeit, enge Zeitpläne – und gleichzeitig eine besonders von hohen Temperaturen gefährdete Gruppe von Menschen: Ältere und chronisch Kranke.
Laut AOK würden sich Menschen mit Vorerkrankungen deutlich häufiger durch Hitze belastet fühlen. Studien zeigen auch, dass sehr hohe Temperaturen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Todesfälle erhöhen.
Hilfreiche Tipps für Pflegeeinrichtungen
Damit Pflegekräfte besser mit der sehr hohen Temperaturen umgehen können, gibt das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF-Institut) der AOK Rheinland/Hamburg praktische Tipps. Dabei hilft das sogenannte TOP-Prinzip:
- Technisch: Außenbereiche beschatten, kühlen und Rückzugsorte schaffen.
- Organisatorisch: Getränke an mehreren Stellen bereitstellen, Räume je nach Tageszeit wechseln.
- Pflegerisch-persönlich: Leichte Kleidung und kleinere, leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt.
Vorsorge immer wichtiger
Für Anja Nacken, Gesundheitswissenschaftlerin bei der AOK, ist klar: „Hitzewellen stellen gerade für vulnerable Gruppen wie chronisch Kranke und Ältere eine gesundheitliche Gefahr dar. Umso wichtiger ist es, die Menschen zu informieren und ihnen Unterstützung zu bieten“.
Der Klimawandel würde dies weiter verstärken. Deshalb sei es entscheidend, rechtzeitig zu informieren und gute Strategien zum Schutz der Gesundheit zu entwickeln.
Quelle: PM