Liliane Juchli, Schweizer Krankenschwester und Ordensschwester der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz.
Liliane Juchli, Schwei­zer Kranken­schwes­ter und Ordens­schwes­ter der Barmher­zi­gen Schwes­tern vom heili­gen Kreuz. Bild: Liliane Juchli

Der Schwei­zer Ordens­schwes­ter Liliane Juchli wurde das Verdienst­kreuz 1. Klasse des Verdienst­or­dens der Bundes­re­pu­blik Deutsch­land verlie­hen. Damit wird eine der heraus­ra­gends­ten Persön­lich­kei­ten für die Pflege, die maßgeb­lich zur Weiter­ent­wick­lung der Pflege beigetra­gen hat, gewür­digt.

Nachdem Liliane Juchli ihre Ausbil­dung als Kranken­schwes­ter in den 1950er Jahren absol­vierte und sie einige Jahre ihrer Pflege­tä­tig­keit nachging, entdeckte sie ihr Talent, anderen Wissen didak­tisch zu vermit­teln. Es folgte eine Ausbil­dung zur Schul­schwes­ter und eine Anstel­lung als Lehre­rin für Kranken­pflege am Theodosia­nu­min in St. Gallen. In den 1970er Jahren verän­derte sich der Blick Juchlis auf die Pflege, bedingt durch Erschöp­fung und eine Depres­sion. Pflege solle auf einem ganzheit­li­chen Denken und Handeln beruhen, so ihr Ansatz und einer ihrer wichtigs­ten Impulse, die die Pflege prägten.

Liliane Juchli als Botschaf­te­rin für die Pflege

Berühmt ist die Ordens­schwes­ter vor allem für ihr Pflege­buch „Allge­meine und spezi­elle Kranken­pflege: Praxis und Theorie“, das als Standard­werk in der Pflege galt und aus ihrer Lehrtä­tig­keit erwach­sen ist. Das Pflege­buch ist auch bekannt unter dem Titel „der Juchli“ und ist erstmals vor über 40 Jahren Jahren erschie­nen. Es war seiner­zeit einma­lig, über Jahrzehnte hinweg hat es kein vergleich­ba­res Buch über die Kranken­pflege gegeben. Das Konzept des ganzheit­li­chen Menschen­bil­des wurde in der vierten Auflage verar­bei­tet, in der die sogenann­ten „ATL“ beschrie­ben werden – die Aktivi­tä­ten des tägli­chen Lebens. Seit den 1980er Jahren bereist Juchli das In- und Ausland und besucht dort Kongresse und vermit­telt ihr Wissen an Schulen und in Semina­ren. Sie ist dafür als Botschaf­te­rin für die Pflege vom Orden freige­stellt worden.

Das Verdienst­kreuz wurde Liliane Juchli am 14. Mai stell­ver­tre­tend vom Bundes­prä­si­den­ten der schwei­ze­ri­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen verlie­hen.

Quelle: Wikipe­dia