Die Digitalisierung ist endgültig in der medizinischen Kongressbranche angekommen. Das belegte die diesjährige, dritte Auflage der TOP-Phlebologie am 5. und 6. Juni in Leipzig eindrucksvoll. Die Online-Übertragung der TOP-Phlebologie – des jährlichen Branchentreffens für Gefäßmedizin und Venenheilkunde auf Einladung des Medizinprodukte-Herstellers Sigvaris GmbH – wirkte dank des Teams um Prof. Dr. Volker Großkopf, anders als bei üblichen Online-Seminaren, nicht statisch. Durch den professionellen Einsatz von Video- und Streaming-Technik mittels Mischpult, verschiedener Mikrofonarten, zahlreichen Kameras, Saalbeschallung und Leinwandprojektion gelang es den PWG-Seminaren, die Teilnehmer zu Hause einzubinden, als seien sie vor Ort mit dabei; mitsamt der gewohnten Tagungs-Atmosphäre einer persönlichen Teilnahme. Das Motto war: Dabei sein – ohne dabei zu sein.
Noch im Frühjahr war es ungewiss gewesen, ob die Veranstaltung – unter dem frischen Eindruck der Coronapandemie – überhaupt stattfinden kann. Doch das gewählte Online-Format überzeugte auf ganzer Linie, und es wurde unterm Strich sogar zum Gewinn: Dank der Reichweiten und Möglichkeiten des Internets haben sich sogar Ärzte in Griechenland und der Schweiz in das Leipziger „Congress Center“ zugeschaltet. Alle rund 80 Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich an den Diskussionen und Fragerunden aktiv zu beteiligen. Entweder war dies schriftlich über den Chat, oder aber per Sprachmeldungen möglich. Und ein österreichischer Dozent, der Corona-bedingt nicht anreisen konnte, konnte seinen Vortrag barrierefrei aus seinem Heimatland präsentieren.
Auch das Feedback war interaktiv und lebendig
Bei der zweitägigen Veranstaltung ging es unter anderem um die Grenze zwischen einem rein ästhetisch-kosmetischen Eingriff und einer medizinischen Indikation, neue Entwicklungen in der Lasertherapie und diverse Leitlinien. Den Teilnehmern war es möglich, das neu erlernte Wissen einer direkten Überprüfung zuzuführen, nämlich durch den Einsatz eines Befragungstools. Fallvignetten konnten ebenso wie vielfältige, ergänzende Informationsmaterialien direkt an die Teilnehmer geschickt, bzw. downgeloaded werden – allesamt Kriterien, die von der sächsischen Landesärztekammer bei der Bepunktung berücksichtigt worden sind. Das Feedback von Teilnehmern, Dozenten und des Veranstalters Sigvaris der TOP-Phlebologie war fulminant.
Die positiven Erfahrungswerte von der Leipziger Veranstaltung wollen die PWG-Seminare übrigens auch für die 2. Auflage der „Pflegefortbildung des Westens“ (JHC) nutzen, deren Nachholtermin am Donnerstag, 17.9.2020, in den Kölner Sartory-Sälen stattfindet. Auch dort ist geplant, den Kongress zumindest wahlweise als Online-Veranstaltung zu organisieren.