Digitalisierung, Corona und den Fokus auf den internationalen Warenverkehr. Nach vier Tagen Laufzeit im Präsenzformat können die MEDICA und die COMPAMED ein positives Ergebnis verbuchen. Die weltweit führenden Informations- und Kommunikationsplattformen für die Medizintechnik-Industrie und ihren Zuliefererbereich präsentierten sich vom 15. bis 18. November 2021 mit einer Fülle an Neuheiten. Gerade auch was digitale Angebote angeht.
„Die Stimmung in den Messehallen war durchweg gelöst und von Optimismus geprägt. Aus den Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass die Erwartungen vielfach übertroffen wurden. Endlich konnten wieder persönlich Kontakte geknüpft und intensiviert werden“, zieht Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, hocherfreut Bilanz.
Viele Produktneuheiten auch aus dem Zukunftsbereich Digitalisierung präsentierten die rund 3500 Aussteller den 46.000 Fachbesucherinnen und ‑besuchern. Fast drei Viertel von ihnen kamen aus dem Ausland nach Düsseldorf, um sich über ein umfassendes Spektrum an Innovationen für die ambulante und stationäre Versorgung zu informieren. Und: viele Produktneuheiten auch live auszuprobieren.
Weltmarkt wird wachsen
Ungeachtet anhaltender Einschränkungen im internationalen Warenverkehr prognostiziert der Industrieverband ZVEI für den Weltmarkt der elektromedizinischen Technik ein Wachstum für das laufende Jahr von acht Prozent. „Die MEDICA hat den Ausstellern und Besuchern als hybride Präsenzveranstaltung in diesem Jahr eine wichtige Plattform zum persönlichen wie virtuellen Austausch über innovative Medizinprodukte und aktuelle Trends in der Medizintechnik geboten“, erklärt Hans-Peter Bursig, ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführer Elektromedizinische Technik.
„Um den Gesundheitsmarkt von morgen mit innovativen Ideen und Konzepten gemeinsam zu gestalten, brauchen wir in der Medizintechnik ein starkes Branchen-Netzwerk. Der persönliche Austausch ist dabei selbst in Zeiten der digitalen Transformation noch immer unersetzlich und wurde von vielen unserer Mitglieder nach nunmehr über eineinhalb Jahren Pandemie herbeigesehnt“, erklärt Marcus Kuhlmann, Leiter Medizintechnik im Deutschen Industrieverband Spectaris.
Das Thema COVID-19 zog sich wie ein roter Faden durch viele Beiträge, gerade in den Foren der Messe: Erkenntnisse aus dem bisherigen Pandemie-Management, neue Therapieansätze sowie Versorgungskonzepte. Ein attraktiver Markt für viele, den es zu besetzen gilt. Im Wettrennen um Medikation und Therapie herrscht große Konkurrenz. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Konkurrenz positiv auswirkt auf das Wohl zukünftiger Patientinnen und Patienten.
Digitalisierung der Abläufe im Gesundheitswesen
Ebenfalls im Fokus: die Digitalisierung der Abläufe im Gesundheitswesen. Dazu passend boten die Aussteller viele Neuheiten für den klinischen sowie ambulanten Bereich, also auch die Pflege. Und auch die junge Gründerszene mischt da kräftig mit. Es geht dabei schwerpunktmäßig um innovative Geräte und smarte Applikationen zur digitalen Vernetzung und Prozessintegration im Sinne des „Internet of Medical Things“: Künstliche Intelligenz (KI), Gesundheits-Apps oder auch Robotik.
Ein Beispiel: ein Unternehmen aus Finnland hat eine Produktlösung zur intelligenten Herztonanalyse vorgestellt. Der Herzschallanalysator des Unternehmens kombiniert Künstliche Intelligenz (Signalverarbeitung und ‑analyse), Doppler-Technologie (Ultraschall) und Schallanalyse, um das Vorhandensein von angeborenen Herzerkrankungen umfassend zu beurteilen und zu untersuchen.
Die ausstellenden Firmen hatten aufgrund der Pandemie-Situation zum Teil gedämpfte Erwartungen, zeigten sich jedoch durchweg positiv überrascht von den guten Besucherzahlen. Ein Booster für die Motivation in der Branche.