Aufklärung
Knapp 30 Prozent der Deutschen rauchen aktuell (Stand Juli 2024) – ohne Gegen­trend in Sicht Bild: © Danijel Micka | Dreamstime.com

Aufklä­rung im Fokus: Von den 1.000 befrag­ten erwach­se­nen Rauche­rin­nen und Rauchern in Deutsch­land haben 51,8 Prozent angege­ben, nicht für einen Rauch­stopp motiviert zu sein. Beson­ders häufig ist diese Einstel­lung in der Alters­gruppe der 50- bis 64-Jähri­gen.

So gaben 59 Prozent der Befrag­ten aus dieser Alters­gruppe an, nicht mit dem Rauchen aufhö­ren zu wollen.

Genuss­fak­tor als promi­nen­teste Barriere

Die größten Barrie­ren für einen Rauch­stopp sind nach wie vor

  • der Genuss am Rauchen („Ich rauche gerne“ mit 51 Prozent),
  • Gewohn­hei­ten und Rituale (40,6 Prozent) sowie
  • fehlende Diszi­plin (29,8 Prozent).

Vor allem bei denje­ni­gen, die nicht für den Rauch­stopp motiviert sind, ist der Rauch­ge­nuss als Haupt­bar­riere beson­ders präsent (67 Prozent).

Diese Barrie­ren ähneln stark den Gründen, die Nutze­rin­nen und Nutzer von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern rückbli­ckend als Hinder­nisse des Rauch­stopps identifizierten.[1]

Ist es möglich, dass die Kosten ein Hinder­nis für den Rauch­stopp darstel­len, oder sind zusätz­li­che Strate­gien notwen­dig, um Rauchende von der Zigarette wegzu­füh­ren? Erfah­ren Sie hier mehr.

Aufklä­rungs­be­darf unter Rauche­rin­nen und Rauchern wächst

Der Wechsel auf verbren­nungs­freie und somit schad­stoff­re­du­zierte Alter­na­ti­ven könnte gerade für Rauche­rin­nen und Raucher mit gerin­ger Rauch­stopp­mo­ti­va­tion eine Schadens­min­de­rung (Harm Reduc­tion) darstel­len. Zwar sind diese Produkte nicht risiko­frei und enthal­ten in der Regel Nikotin, das süchtig macht, jedoch produ­zie­ren sie ein Aerosol mit 95 Prozent weniger schäd­li­chen und poten­zi­ell schäd­li­chen Bestand­tei­len.

Die aktuel­len Studi­en­ergeb­nisse zeigen, dass unzurei­chende Infor­ma­tio­nen hinsicht­lich verbren­nungs­freier Alter­na­tiv­pro­dukte ein Haupt­grund für Rauche­rin­nen und Raucher sind, nicht auf E‑Zigaretten oder Tabak­er­hit­zer umzustei­gen. Eine deutli­che Mehrheit (62,2 Prozent) gab Barrie­ren an wie

  • Unsicher­heit über das Schadens­po­ten­zial (29,8 Prozent),
  • wider­sprüch­li­che Aussa­gen in den Medien (23,6 Prozent),
  • allge­mei­nes Unwis­sen (19,6 Prozent) oder
  • die Annahme, dass diese Alter­na­tiv­pro­dukte schäd­li­cher als Zigaret­ten sind (19,6 Prozent).

Diese Barrie­ren für den Umstieg verdeut­li­chen den Bedarf an geziel­ter Aufklä­rung zu den relati­ven gesund­heit­li­chen Risiken von alter­na­ti­ven Nikotin­pro­duk­ten im Vergleich zum Weiter­rau­chen.

Dr. Alexan­der Nussbaum, Head of Scien­ti­fic & Medical Affairs bei der Philip Morris GmbH, sagt:

„Ohne konse­quente Aufklä­rung sind die in unserer Studie gemes­se­nen Infor­ma­ti­ons­de­fi­zite unter Rauche­rin­nen und Rauchern in Deutsch­land nicht zu überwin­den. Hier fehlen auch gezielte Kommu­ni­ka­ti­ons­kam­pa­gnen zur relati­ven Schäd­lich­keit von verbren­nungs­freien Alter­na­ti­ven versus Zigaret­ten, wie sie inzwi­schen auch univer­si­täre Exper­tin­nen und Exper­ten in Deutsch­land fordern, aber nicht umset­zen. Solche Kampa­gnen müssen die Rolle von verbren­nungs­freien Alter­na­ti­ven für eine poten­zi­elle Schadens­min­de­rung thema­ti­sie­ren und gleich­zei­tig über mögli­che Risiken (Schad­stoffe, Abhän­gig­keit) infor­mie­ren.“

Orale Nikotin­pro­dukte: Nutzungs­trends

Orale Tabak- und Nikotin­beu­tel sind rauch­lose Produkte, die für den Konsum unter die Oberlippe gelegt werden. Tabak­hal­tige orale Produkte, sogenannte Snus, sind in Deutsch­land gesetz­lich verbo­ten, während tabak­freie Nikotin­beu­tel hierzu­lande nicht im Tabak­recht reguliert werden und von verschie­de­nen Gerich­ten als nicht verkehrs­fä­hig klassi­fi­ziert wurden.

In der vorlie­gen­den Studie zeigt sich bezüg­lich der Nutzung von oralen Nikotin­pro­duk­ten in Deutsch­land ein bemer­kens­wer­ter Unter­schied: Unter den Nutze­rin­nen und Nutzern von E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zern gaben 13,7 Prozent an, diese zu nutzen. Dem gegen­über stehen ledig­lich 1,4 Prozent der Rauche­rin­nen und Raucher.

Mehr zu oralen Nikotin­pro­duk­ten lesen Sie im Beitrag „Sind orale Nikotin­pro­dukte auf dem Vormarsch?

Quellen:

  1. Barrie­ren des Rauch­stopps 2023. Unter: https://pmi.berlin/files/studie-zu-barrieren-des-rauchstopps_gesamt.pdf; Barrie­ren des Rauch­stopps 2022. Unter: https://pmi.berlin/files/gfkbroschucc88re2022.pdf