In Schleswig-Holstein haben erst kürzlich die Wahlen der Kammerversammlung der Pflegeberufekammer stattgefunden, sodass sie nun ihre Arbeit aufnehmen und den Errichtungsausschuss ablösen konnte. Nach Rheinland-Pfalz ist Schleswig-Holstein das zweite Bundesland mit einer arbeitsfähigen Pflegeberufekammer und nun befindet sich auch die Kammer in Niedersachsen in einer heißen Phase. Dort stehen im Juni die Wahlen der Kammerversammlung an, für die jetzt registrierte Mitglieder Wahlvorschläge zur Kandidatur um einen der 31 Sitze in der Kammerversammlung einreichen können. Mit über 80.000 Mitgliedern, bestehend aus Pflegefachkräften der Altenpflege, Gesundheits- und Kranken- sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, ist die Kammer Niedersachsen bisher die größte Pflegeberufekammer in Deutschland.
„Wir wünschen uns, dass viele Mitglieder kandidieren“, sagt Katrin Havers, Vorstandsvorsitzende des Errichtungsausschusses der Pflegekammer Niedersachsen. „Möglichst alle Tätigkeitsfelder der Pflege sollen ab Sommer im Parlament der Pflegekammer vertreten sein.“ Das funktioniere nur, wenn die Mitglieder selbst die Chance nutzen, um zu kandidieren und ihre Pflegekammer mitzugestalten, so Havers. Die 31 Sitze in der Kammerversammlung verteilen sich auf die drei in der Pflegekammer vertretenen Berufsgruppen: Gesundheits- und Krankenpflege (20 Sitze), Altenpflege (8 Sitze) und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (3 Sitze). Es sind sowohl Einzel- als auch Listenwahlvorschläge möglich.
Mit der konstituierenden Sitzung der Kammerversammlung am 08. August 2018 wird dann die Arbeit des Errichtungsausschusses enden, der jetzt mit Unterstützung eines Juristen als externen Wahlleiter die Wahlen vorbereitet. Für die Wahl zur ersten Kammerversammlung sind mehr als 46.500 Mitglieder wahlberechtigt.
„Dialog Pflegekammer“ in Brandenburg
Auch in Brandenburg steht die Gründung einer Pflegeberufekammer zur Debatte. Dort wurde kürzlich der „Dialog Pflegekammer“ von Brandenburgs Sozial-und Gesundheitsministerin Diana Golze gestartet. Dabei sollen die beruflich Pflegenden zu ihrer Haltung in Bezug auf eine Kammer erfragt werden, bevor eine politische Entscheidung getroffen wird. Die Ergebnisse sollen dann als Handlungsempfehlung an den Landtag weitergeleitet werden. Positive Reaktion erlangte diese Maßnahme vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordost: „Wir begrüßen ausdrücklich die aktuellen Entwicklungen in Brandenburg in puncto Pflegekammer“, so Franziska Rahmel, Geschäftsführerin des DBfK Nordost.
Quelle: DBfK, Errichtungsausschuss Pflegekammer Niedersachsen