Wirtschaftsministerin Eveline Lemke im Gespräch mit Uwe Imkamp, einem der Mitorganisatoren des Wundnetzes RLP.
Wirtschafts­mi­nis­te­rin Eveline Lemke im Gespräch mit Uwe Imkamp, einem der Mitor­ga­ni­sa­to­ren des Wundnet­zes RLP. Bild: Barbara Sprin­ger

Die Initia­tive Gesund­heits­wirt­schaft hat die Konzep­tion eines landes­wei­ten Netzwer­kes zur Versor­gung von chroni­schen Wundpa­ti­en­ten mit knapp 1 Mio. Euro unter­stützt. Entspre­chend sprach die Wirtschafts­mi­nis­te­rin Eveline Lemke auf dem Innova­ti­ons­fo­rum am 29. Oktober 2014 in Mainz ein klares Votum für die Netzwerk­för­de­rung durch die Politik aus.

Wenngleich die statio­näre und ambulante Vergü­tungs­si­tua­tion die vielfäl­ti­gen Möglich­kei­ten der moder­nen Wundver­sor­gung oft begrenzt, zog Prof. Dr. Stephan Grabbe (Univer­si­täts­me­di­zin Mainz) eine positive Bilanz der Start­phase des Projek­tes „Wundnetz Rhein­land-Pfalz“. Durch engma­schige Patien­ten­kon­takte, das vernetzte inter­dis­zi­pli­näre und inter­sek­to­rale Zusam­men­wir­ken aller ärztli­chen und nicht­ärzt­li­chen Behand­ler und die Anleh­nung an die bewähr­ten Standards des Wundzen­trum Hamburg e.V. konnte in der überwie­gen­den Zahl der Fälle die Wundhei­lung bewirkt werden. Dieser Erfolg recht­fer­tigt nach Grabbe auch den höheren Versor­gungs­in­dex von durch­schnitt­lich 11062,– Euro/Jahr/Patient für die moder­nen Thera­pien in der Wundver­sor­gung gegen­über dem, wegen ausblei­ben­der Wundhei­lung andau­ern­den Kosten­pos­ten von 7722,– Euro/Jahr/Patient für die konven­tio­nel­len Wundbe­hand­lungs­me­tho­den. Durch die Daten­er­fas­sung mittels einer einheit­li­chen, elektro­ni­schen Dokumen­ta­tion sollen – neben dem siche­ren und engen Infor­ma­ti­ons­aus­tausch – zukünf­tig auch valide Versor­gungs­da­ten für den Wirtschaft­lich­keits­nach­weis neuer Thera­pie­ver­fah­ren in der Wundver­sor­gung gewon­nen werden.

Die Referenten des Innovationsforums: Darunter auch Prof. Dr. Volker Großkopf, Herausgeber der "Rechtsdepesche".
Die Referen­ten des Innova­ti­ons­fo­rums: Darun­ter auch Prof. Dr. Volker Großkopf, Heraus­ge­ber der „Rechts­de­pe­sche“. Bild: Michael Schanz

Gelingt dem „Wundnetz Rhein­land-Pfalz“ der Brücken­schlag zwischen optima­ler Versor­gungs­qua­li­tät und nachhal­ti­ger Effizi­enz in der Fläche des geogra­fisch sehr unter­schied­lich struk­tu­rier­ten Bundes­lan­des Rhein­land-Pfalz kann es ein Nukleus für eine verzahnte, lücken­lose bundes­weite Versor­gung für chroni­sche Wundpa­ti­en­ten sein. Für das Projekt werden weitere Koope­ra­ti­ons­part­ner unter den nieder­ge­las­se­nen Ärzten aller mit der Wundthe­ra­pie befass­ten Fachrich­tun­gen gesucht.