Streiks
Streik wahrschein­lich bis Weihnach­ten?

Auch am verlän­ger­ten ersten Maiwo­chen­ende kam es in Großbri­tan­nien wieder zu großen Streiks in zahlrei­chen staat­li­chen Kranken­häu­sern.

Laut Gewerk­schafts­an­ga­ben nahmen diesmal „zehntau­sende“ Pflege­kräfte des staat­li­chen Gesund­heits­diens­tes (Natio­nal Health Service, NHS) an den Arbeits­nie­der­le­gun­gen teil.

Patien­ten wurden dazu aufge­ru­fen, „nur wenn es um Leben und Tod geht“, in die staat­li­chen Klini­ken zu kommen.

Der briti­sche Gesund­heits­mi­nis­ter wurde aufge­for­dert, „zurück an den Verhand­lungs­tisch“ zu kommen, um den seit vielen Monaten schwe­len­den Tarif­streit endlich beizu­le­gen.

In den Klini­ken herrschte am Wochen­ende Notstand. Patien­tin­nen und Patien­ten, die in die Notauf­nahme mußten, berich­te­ten von Warte­zei­ten von zwölf Stunden oder noch länger.

Die größte Kranken­pfle­ger­ge­werk­schaft (Royal College of Nursing, RCN) rief ihre Mitglie­der dazu auf, in Notfäl­len trotz Streiks zur Arbeit zu kommen.

Streiks bis Weihnach­ten?

„Wenn sie einen Anruf ihres Klinik­ma­na­gers bekom­men und gebeten werden, in die Klinik zu kommen, bitte ich sie, diesem Aufruf auch zu folgen. Ansons­ten könnten Patien­tin­nen und Patien­ten zu Schaden kommen“, so die RCN-Vorsit­zende Pat Cullen vor Journa­lis­ten in London.

Das RCN wollte nicht ausschlie­ßen, daß die Streiks „bis Weihnach­ten“ weiter gehen könnten, sollte keine baldige Einigung gefun­den werden. Die Pflege­kräfte verlan­gen unter anderem Einkom­mens­ver­bes­se­run­gen von bis zu 20 Prozent. Das Gesund­heits­mi­nis­te­rium hatte zuletzt fünf Prozent und eine Einmal­zah­lung von umgerech­net rund 1700 Euro angebo­ten.

In Deutsch­land hatte es vor Kurzem eine Einigung für die Klinik­be­schäf­tig­ten im Öffent­li­chen Dienst gegeben. Bei Ärztin­nen und Ärzten steht der Tarif­ab­schluss noch aus.

Quelle: Ärtze­blatt