
Das Bett ist das wichtigste Mobiliar in unserem Leben: Mindestens ein Drittel ihres Lebens verbringen schon Normalbürger gewöhnlicherweise darin. Umso mehr trifft dies auf die Bewohner von Pflegeeinrichtungen zu, die verstärkt immobil oder sogar komplett bettlägerig sind: Die Qualität ihres Bettes macht daher einen ganz entscheidenden Anteil ihrer Lebensqualität aus. Schon deswegen müssen Pflegebetten besonders hohen Ansprüchen genügen. Wir fassen die wichtigsten Dinge zusammen.
Liege-Eigenschaften: Was für Menschen ohne Einschränkungen gilt, trifft auch für Pflegeheim-Bewohner zu: Jeder bewertet den Liegekomfort einer Matratze unterschiedlich. Die einen bevorzugen weiche Matratzen, in denen es sich richtig schön versinken lässt, andere präferieren etwas härtere Ausführungen, um innerhalb des Bettes beweglicher zu sein. Demzufolge gibt es auch für Pflegeeinrichtungen und deren Bewohner mittlerweile eine Fülle an Auswahl-Möglichkeiten: klassischer Federkern, Latex oder Kaltschaum, eventuell mit unterschiedlichen Zonen und Härtegraden, um bestimmte Körperbereiche zu entlasten oder bevorzugten Schlafpositionen Rechnung zu tragen. Be- und Entlüftungskanäle können stark schwitzenden Bewohnern oder Patienten zusätzlichen Komfort bescheren.
Verstellbarkeit und Flexibilität: Entscheidend für den Bewohnerkomfort und die Qualität von Pflegeleistungen ist ein großer Höhenverstellbereich des Bettes, der dem Bewohner zugleich die Gewähr für den risikolosen Ein- und Ausstieg bietet. Eine Verstellbarkeit der Gesamtliegehöhe des Bewohners erleichtert Pflegekräften die Arbeit, da sie bei der Versorgung aufrecht und nicht gebückt agieren können. Auch vom Bewohner kann eine Höhenverstellung, etwa für Gespräche oder einen besseren Überblick, gewünscht sein.
Lässt sich auch die Rückenlehne anwinkeln, erleichtert es dem Nutzer etwa, Unterhaltungen zu führen, im Bett zu essen oder Fernsehen zu schauen. Auch die Ober- und Unterschenkellehnen sollten nach Möglichkeit separat hoch- und runtergefahren werden können. Für Menschen mit Durchblutungsproblemen kann dies für Erleichterung sorgen. Ebenso tut das Hochlegen der Beine nach einem anstrengenden Tag – etwa nach dem Absolvieren einer Physiotherapie – auch einfach nur gut.
Ein Aufrichter mit Haltegriff, erleichtert es dem Bewohner, sich bequem zu positionieren oder das Bett zu verlassen. Auch geteilte Seitensicherungen ermöglichen einen ungehinderten Ein- und Ausstieg und schützen zugleich vor Sturzverletzungen. Und sogenannte Dreh‑, Sitz- und Aufstehbetten helfen dem Patienten mit elektromotorischer Unterstützung, sich in die gewünschte Position zu bringen, oder sogar aus dem Bett zu steigen. Eine gute Hilfe bei allen Verstellmöglichkeiten ist ein kabelloser Handschalter – oder sogar das Vorhandensein einer Sprachsteuerung.

Wohnlichkeit: Gerade für bettlägerige Menschen wird das Bett zu einem Zuhause, in dem sie sich in jeder Hinsicht wohlfühlen sollten. Dazu zählt auch die optische Gestaltung. Ein schönes Bett nach dem persönlichen Geschmack fördert die Empfindung, weiterhin selbstbestimmt am Alltag teilzuhaben. Lebensfreude und kognitive Fähigkeiten der Bewohner werden gestärkt.
Moderne Pflegebetten verbergen ihre Technik geschickt und sehen oft sehr gut aus. Wählbare Holzdekore in einem weiten Spektrum von Weiß bis Dunkelbraun passen zu jeder Zimmereinrichtung und verbessern die wohnliche Atmosphäre. Individuell geformte Kopf- und Fußteile können mit praktischen Griffleisten den Bewohnern zusätzlich Halt verleihen und das Schieben des Bettes erleichtern.
Spätestens seit dem großen Erfolg der Boxspring-Betten ist eine Verkleidung des Bettkorpus mit Stoff oder Leder aus vielen Schlafzimmern nicht mehr wegzudenken. Auch bei einigen Pflegebettenmodellen ist ein Textil- oder Kunstleder-Design möglich. Zum einen stehen Hussen oder „Softcover“ zur Auswahl, die über Häupter und Seitensicherungen gezogen und jederzeit wieder abgenommen werden können. Zum anderen gibt es auch Pflegebetten mit festgepolsterten Häuptern und Blenden. Diese lassen sich flexibel gegen andere Elemente (zum Beispiel Seitensicherungen) austauschen, wenn eine andere Funktionalität des Bettes benötigt wird. Farbige Stoffe können dementen Bewohnern die Orientierung erleichtern und für eine positive Stimmung sorgen. Viele Pflegeheime setzen in ihren Räumen Farbkonzepte um, die durch gepolsterte Betten unterstützt werden.
Hygiene: Obwohl Pflegebetten keine regelrechten Keimherde sind, ist eine gründliche Hygiene wichtig. Einerseits, damit Bakterien & Co keine Chance haben – aber auch damit sich die Patienten wirklich rundum wohlfühlen. Generell, und gerade bei Menschen, die stark schwitzen oder häufig unkontrolliert Körperflüssigkeiten ausscheiden, bieten sich Matratzen-Schonbezüge an: Sie erleichtern die Reinigung und verhindern, dass sich Keime in der Matratze selbst einnisten. Bei der Auswahl sollte auf Wasch- und Desinfizierbarkeit sowie Atmungsaktivität geachtet werden. Einmal pro Woche sollte das Bett reinigend abgewischt und neu bezogen, die Bettwäsche mindestens alle zwei Wochen gewechselt werden. Bei Körperausscheidungen ins Bett ist eine Reinigung per Wischdesinfektion angeraten. Dabei ist auch an Griffflächen, Seitensicherungen und Ablagen zu denken.
Im Markt stehen mittlerweile sehr gut und hochwertige Angebote zur Verfügung, die den individuellen Ansprüchen der Pflegeheimbewohner gerecht werden und gleichzeitig das Bedürfnis des Einrichtungsträgers nach Rechtssicherheit erfüllen: An- und abmontierbare Bettseitenteile, Bewegungsmelder sowie integrierte Ausstiegssensoren sind zusätzliche Ausstattungsmerkmale, die den Einkäufern die Einhaltung der gebotenen Sorgfalt bei der Bettenauswahl versprechen.