Um das Know-how für den optimalen Heilungsverlauf zu verbessern, veröffentlichte die World Union of Wound Healing Societies (WUWHS) Leitlinien für das Exsudatmanagement. Dies war Anlass für die Entwicklung neuer bzw. die Weiterentwicklung bereits bestehender Behandlungsmethoden.
Zusammensetzung und Funktion von Wundexsudat
Exsudat besteht im Wesentlichen aus Serum, Fibrin und weißen Blutkörpechen. Außerdem lassen sich bei normalen Wunden (bspw. Spalthautentnahmestellen) wachstumsfördernde Bestandteile, sog. Zytokine (Platelet Derived Growth Factor, etc.) im Exsudat nachweisen. In Flüssigkeiten schlecht heilender Wunden sind die wachstumsfördernden Faktoren (TGF‑b, EGF, VEGF) reduziert. Dabei sind diese entweder in ihrer Anzahl minimiert oder liegen in einer biologisch inaktiven Form vor. Erhöhte Mengen von Proteasen (insbesondere Elastase‑, Matrix- und Metalloproteinase und Plaminogenaktivator) können die wachstumsfördernden Eigenschaften von Serum hemmen. Eine erhöhte Proteaseaktivität zerstört beispielsweise den Wachstumsfaktor VEGF.[1]
Wundexsudat wird aus dem Blut abgesondert und vom Körperinneren an die Oberfläche der Wunde oder den entzündeten Bereich abgegeben. So wird die Wunde während des natürlichen Heilungsprozesses durch das Exsudat feucht gehalten. Das feuchte Wundmilieu ermöglicht die Diffusion von Immunvermittlern und immunologischen Mediatoren sowie die Migration gewebereparierender Zellen über das Wundbett. Auch die Versorgung mit essenziellen Nährstoffen für den Zellstoffwechsel erfolgt über das Exsudat.[2]
Neben den förderlichen Bestandteilen enthält Exsudat auch Stoffwechselabfallprodukte, Mikroorganismen und tote Gewebereste. Je nach Lokalisation der Wunde können auch Urin oder Magen-Darm-Inhalte enthalten sein, wie bspw. Magenflüssigkeit oder Fäkalien mit den damit einhergehenden Mikroorganismen.
Nebenwirkungen von Wundexsudat
Übliche Wundauflagen verschließen die Wunde von außen und binden eine physikalische Barriere zum Schutz vor Kontamination. Bei einem Verband mit unzureichender Absorptionsfähigkeit verbleibt zu viel Exsudat an der Wunde – es entstehen Mazerationen und ein Nährmedium für Bakterien. Dies kann die Krankenhausverweildauer sowie die Morbiditäts- als auch die Mortalitätsraten erhöhen. Die effizienteste Variante, Wundheilungsstören bei stark exsudierenden Wunden vorzubeugen, ist der Einsatz eines Superabsorbers.
Einsatz von Superabsorbern
Ein idealer Wundverband, wie zum Beispiel der Superabsorber ConvaMax™, absorbiert überschüssiges Wundexsudat, ohne die Wunde auszutrocknen. So wird das für die Wundheilung förderliche Mikroklima sichergestellt.
Unter den Superabsorbern kann der Anwender ein nicht adhäsives oder ein selbsthaftendes Produkt mit weicher Silikonbeschichtung wählen. Letztere bewiesen gute Ergebnisse in Bezug auf Haftbarkeit, Anwendbarkeit und Patientenzufriedenheit.[5]
Zusammenfassend sind Superabsorber das Mittel der Wahl bei stark exsudierenden Wunden. Sie regulieren – durch die Aufnahme des überschüssigen Exsudats – das optimale Wundmilieu. So unterstützen sie einen schnellen und unkomplizierten Heilungsverlauf.
Praktisch und einfach in der Anwendung kann ConvaMax™ Superabsorber als primärer oder sekundärer Wundverband eingesetzt werden. Ein zusätzlicher Schutz wird in der Kombination mit Wundverbänden mit der Hydrofiber® Technologie, wie beispielsweise AQUACEL® Extra, erreicht werden. Das Exsudat wird dabei über die Hydrofiber® Schicht transportiert und durch ConvaMax™ absorbiert.
[1]https://www.aerzteblatt.de/archiv/29167/Wundheilung-und-Wundheilungsstoerungen-Moderne-Konzepte-zur-Pathophysiologie-und-Therapie.
[2]World Union of Wound Healing Societies (WUWHS) – Konsensdokument. Wundexsudat: effiziente Beurteilung und Behandlung Wounds International, 2019.
[3]Vince K, Chivas D, Droll KP: Wound complications after total knee arthroplasty. J Arthroplasty 2007; 22: 39–44 CrossRef MEDLINE.
[4]Tustanowski J: Effect of dressing choice on outcomes after hip and knee arthroplasty: a literature review. J Wound Care 2009; 18: 449–50, 52, 54, passim CrossRef MEDLINE.
[5]https://www.aerzteblatt.de/archiv/197050/Evaluation-eines-absorbierenden-und-eines-konventionellen-Wundverbandes.