Karneval
Fasching oder Karne­val – Respekt vor Pflege­fach­per­so­nen und Rettungs­kräf­ten sollte selbst­ver­ständ­lich sein Bild: Couleur / Pixabay

Nach drei Jahren Corona-Pande­mie ist die Freude auf Karne­val in diesem Jahr beson­ders groß. Die jecke Jahres­zeit bedeu­tet für Polizei, Feuer­wehr und das Gesund­heits­per­so­nal aber zugleich eine harte Belas­tungs­probe.

Denn die ausge­las­sene Stimmung an Karne­val kann durch erhöh­ten Alkohol­kon­sum schnell in Aggres­sion und Gewalt umschla­gen. Alle Berufs­grup­pen, die in dieser Zeit für die feiern­den Menschen bereit­ste­hen, haben Respekt verdient.

Karne­val: Wunsch nach Ausge­las­sen­heit ist groß

Sandra Postel, geschäfts­füh­rende Vorsit­zende der Pflege­kam­mer Nordrhein-Westfa­len, betont: „Der Wunsch, ausge­las­sen Karne­val zu feiern, ist bei Vielen groß. Und das ist nach so einer langen Zeit der Zurück­hal­tung aufgrund der pande­mi­schen Lage auch absolut verständ­lich. Es ist schön, dass diese Tradi­tion jetzt wieder aufle­ben kann. Da in diesen Tagen aber auch gerne mal etwas mehr Alkohol konsu­miert wird, birgt das Fest Poten­tial für Grenz­über­schrei­tun­gen und Gewalt gegen­über Pflegen­den.“

Im Berufs­all­tag komme es täglich zu verba­len Drohun­gen und körper­li­chen Gewalt­ta­ten gegen­über Pflege­fach­per­so­nen. Zu bestimm­ten Anläs­sen wie Silves­ter oder Karne­val sei dies beson­ders präsent.

„Wir appel­lie­ren an die feiern­den Karne­val­fans: Feiern ist erwünscht. Pflegende dürfen aber nicht zur Zielscheibe von Gewalt­ta­ten werden. Genießt die jecke Zeit ausge­las­sen, fried­lich und gewalt­frei. Zeigt in eskalie­ren­den Situa­tio­nen Zivil­cou­rage und lasst jegli­che Form von Gewalt nicht zu“, so Postel weiter.

Anläss­lich einer Anhörung im Landtag Nordrein-Westfa­len hatte sich die Pflege­kam­mer NRW zu Jahres­be­ginn bereits zum Thema Gewalt­prä­ven­tion für Pflege­fach­per­so­nen positio­niert.

So seien wirkungs­volle Maßnah­men zur Gewalt­prä­ven­tion für die Berufs­gruppe der Pflegen­den unabding­bar, denn Gewalt dürfe kein Berufs­ri­siko im Gesund­heits­we­sen sein. Aus Sicht der Pflege­kam­mer NRW ist die Stärkung fachli­cher und perso­na­ler Kompe­ten­zen dabei beson­ders wichtig. Ziel sollte eine gemein­same Leitli­nie zur Gewalt­prä­ven­tion für die Gesund­heits­be­rufe in Nordrhein-Westfa­len sein.

Quelle: Pflege­kam­mer NRW