Das Ziel der neuen Meldestelle ist es, dass Missstände in Pflegeheimen noch schneller erkannt und behoben werden können. Das teilte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Montag in München mit. „Unser ‚Pflege-SOS Bayern‘ ist kostenfrei sowohl telefonisch unter 09621 966 966 0 als auch schriftlich per E‑Mail an pflege-sos@lfp.bayern.de erreichbar“, erklärte Holetschke.
Meldestelle: für alle gedacht
Bei der Meldestelle könne jeder Anliegen vorbringen: Pflegebedürftige, Zu- und Angehörige und auch Pflegekräfte. Die Mitarbeiter der Meldestelle seien selbst pflegefachlich qualifizierte Expertinnen und Experten, die die Anliegen vertrauensvoll und – falls gewünscht – anonym aufnehmen, hieß es. Die Beschwerden würden dann an die entsprechende Stelle weitergegeben.
„Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in bayerischen Pflegeheimen noch besser geschützt werden. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte Holetschek und appellierte gleichzeitig an alle Betroffenen, die Kontaktstelle auch tatsächlich zu nutzen. Parallel zum „Pflege-SOS“ gebe es auch weiterhin die übergeordneten Beschwerdestellen der sieben bayerischen Regierungsbezirke – beispielsweise an die zuständige Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen.
Das „Pflege-SOS Bayern“ ist Teil des Fünf-Punkte-Plans, den Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister am 20. Februar als Konsequenz aus den Vorfällen in einem Augsburger Pflegeheim vorgelegt hatte. Die 1.600 Pflegeheime in Bayern leisten zwar gute Arbeit, betonte Holetschek, umso wichtiger sei es aber, „dass in einzelnen kritischen Fällen genau hingeschaut und schonungslos aufgeklärt“ werde.