Vor allem in der westlichen Welt ist Adipositas keine Seltenheit mehr
Die Tendenz zur Überge­wich­tig­keit und Fettlei­big­keit ist steigend. Bild: cocoparisienne/Pixabay.com

Die Studie zum Body-Mass-Index (BMI) von Erwach­se­nen wurde mit insge­samt mehr als 19 Millio­nen Teilneh­mern aus 200 verschie­de­nen Ländern durch­ge­führt. Der BMI wird errech­net durch das Körper­ge­wicht geteilt durch die Körper­größe zum Quadrat. Eine 60 kg schwere Person mit einer Körper­größe von 1,70m hätte somit einen BMI von 20,8 und wäre damit normal­ge­wich­tig. Laut Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion (WHO) liegt man mit bis 25 kg/m² im Normal­be­reich, während ein BMI unter 18,5 kg/m² als unter­ge­wich­tig gewer­tet wird. Perso­nen mit einem Wert zwischen 25 und 29,9 kg/m² gelten als überge­wich­tig und ab einem Wert von 30 kg/m² als fettlei­big.

Die japani­sche und schwei­ze­ri­sche Bevöl­ke­rung ragt heraus

Weltweit haben unter den einkom­mens­star­ken Ländern die Japaner und Japane­rin­nen den niedrigs­ten BMI. Europa­weit sind es die Schwei­zer Frauen, die den tiefs­ten mittle­ren BMI aufwei­sen, zusam­men mit den bosni­schen Männern. Die USA sind dagegen breiter aufge­stellt: Weltweit haben US-ameri­ka­ni­sche Frauen und Männer den höchs­ten BMI. Auch Deutsch­land hat seinen Platz unter den Top 10. Rund 64 Prozent der über 20-jähri­gen Männer und 49 Prozent der über 20 Jahre alten Frauen leiden an Überge­wicht.

Eine Stabi­li­sie­rung ist jedoch nicht in Sicht, im Gegen­teil: Die Tendenz zur Überge­wich­tig­keit und Fettlei­big­keit – die sogenannte Adipo­si­tas – ist steigend. Seit 1975 wird die Weltbe­völ­ke­rung alle zehn Jahre um 1,5 Kilogramm schwe­rer, sodass in 2025 18 % aller Männer und 21 % aller Frauen adipös würden. Diese Zunahme hat erheb­li­che gesund­heit­li­che Folgen und birgt Risiken für Diabe­tes, Krebs und Nieren-oder Herzkreis­lauf-Erkran­kun­gen. Auch im Vergleich zu den Zahlen der unter­ge­wich­ti­gen Menschen sind die Ergeb­nisse der Studie drastisch. Zum ersten Mal gibt es mehr überge­wich­tige als unter­ge­wich­tige Menschen auf der Welt. Die Tendenz zur Unter­ge­wich­tig­keit ist sogar rückläu­fig, wenngleich es nach wie vor ein globa­les Problem bleibt, das insbe­son­dere in Zentral- und Ostafrika zu beobach­ten ist. Auch in Ländern wie Indien und Bangla­desh ist fast ein Viertel der Bevöl­ke­rung überge­wich­tig.

Die Studie ist die bislang umfang­reichste zum Body-Mass-Index und wurde mittels insge­samt 1700 Studien der weltwei­ten Bevöl­ke­rung durch­ge­führt. Die Daten der mehr als 19 Millio­nen Teilneh­mer aus 200 verschie­de­nen Ländern bezie­hen sich auf einen Zeitraum der gesam­ten letzten 40 Jahre und wurden unter Betei­li­gung von Evolu­ti­ons­me­di­zi­nern und Epide­mio­lo­gen der Univer­si­tät Zürich erhoben. Mithilfe des BMI wurde ermit­telt, dass rund 640 Millio­nen Menschen weltweit überg­wich­tig sind.

Quelle: idw