Plage Pollenallergie: Für viele Menschen ist der Frühling keine unbeschwerte Zeit. Die Nase läuft, die Augen tränen – der Heuschnupfen ist wieder da. Dank des sich verändernden Klimas begleiten Allergien die Betroffenen inzwischen fast ganzjährig. Denn oft fliegen die letzten Pollen noch im Oktober, während schon im Januar der Hasel wieder zu blühen anfängt und die neue Allergiesaison eröffnet.
Der sogenannte Heuschnupfen – der Fachausdruck hierfür ist allergische Rhinitis – löst typischerweise Niesattacken aus. Weitere Symptome sind eine laufende Nase und juckende, tränende Augen. Das Immunsystem der Betroffenen reagiert dabei auf Pollen von Bäumen wie Birke, Hasel oder Erle. Auch Gräser- und Kräuterpollen können allergische Beschwerden auslösen.
Wie gefährlich ist die Pollenallergie?
Grundsätzlich gilt: Heuschnupfen ist zwar weit verbreitet – bis zu 20 Prozent aller Deutschen leiden im Lauf ihres Lebens an einer Pollenallergie – aber meistens nicht gefährlich. Wichtig ist es, beim Verdacht auf Heuschnupfen eine ärztliche Diagnose stellen zu lassen und entsprechende Therapiemaßnahmen zu ergreifen. Denn sonst kann der lästige Heuschnupfen gravierende Folgen haben: Wird die Allergie nicht behandelt, können die entzündlichen Symptome sich von den oberen auf die unteren Atemwege verlagern und sich so zum allergischen Asthma ausweiten. Man spricht dann von einem Etagenwechsel.
Welche Therapieformen gibt es?
Bei einer Pollenallergie stehen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl. Sofort umsetzbar für alle Betroffenen sind folgende Tipps, die die akuten Beschwerden lindern können:
- Informieren Sie sich über Ihre Allergieauslöser. Im Internet finden Sie viele Seiten, die tagesgenau die Pollenbelastung eines Ortes anzeigen. So können Sie Aktivitäten entsprechend planen.
- Planen Sie Ihren Urlaub möglichst an Orten mit geringer Belastung. Viele Betroffene haben im Urlaub am Meer weniger oder gar keine Beschwerden.
- Halten Sie bei Autofahrten die Fenster geschlossen. Auch auf offene Fenster nachts im Schlafzimmer sollten Sie verzichten.
- Duschen Sie abends. So entfernen Sie vor dem Schlafengehen die Pollen aus Ihren Haaren.
- Masken schützen auch vor Pollen. Eine FFP2-Maske verringert die Menge an Pollen, die Sie einatmen, und kann so die Belastung mindern – obwohl die Augen natürlich ungeschützt bleiben.
Medikamentöse Therapie
Es gibt unterschiedliche Medikamente, die gegen eine Pollenallergie eingesetzt werden. Einfach in der Anwendung sind Antihistamine wie zum Beispiel Ceterizin, die den Botenstoff Histamin hemmen, der die allergischen Symptome hervorruft. Sie wirken kurzfristig und können sowohl als Nasen- und Augentropfen wie auch in Tablettenform eingenommen werden. Die heutigen Antihistaminika machen zwar nicht mehr so müde wie die Präparate der ersten Generation, allerdings ist für Verkehrsteilnehmer trotzdem Vorsicht geboten. Sicherer ist daher die Einnahme abends.
Bei starken Beschwerden kann ein Arzt kortisonhaltige Nasensprays verschreiben. Diese trocknen allerdings häufig die Schleimhäute aus, bis hin zum Nasenbluten. Sie sollten daher nur kurzfristig eingesetzt werden.
Eine dritte Medikamentengruppe sind die sogenannten Cromone. Diese hemmen die Ausschüttung von Histamin in dem Mastzellen. Anders als die Antihistamine muss sich die Wirkung über einige Zeit aufbauen. Deshalb sollte man mit der Einnahme schon ungefähr eine Woche vor der Heuschnupfensaison beginnen.
Dauerhaft wirksam: Die Hyposensibilisierung
Auf nachhaltige Wirksamkeit zielt die spezifische Immuntherapie oder Hyposensibilisierung. Hierbei werden die Allergieauslöser über einen längeren Zeitraum regelmäßig in sehr geringen Mengen gespritzt oder oral eingenommen. Dadurch kann sich das Immunsystem an die Pollenbelastung gewöhnen. Die Hyposensibilisierung ist damit die einzige Behandlung, die an der Ursache ansetzt und nicht ausschließlich Symptome bekämpft. Aufgrund der Gefahr eines allergischen Schocks sollte sie aber nur unter ärztlicher Begleitung stattfinden.