Pollenallergie
Heuschnup­fen plagt viele Menschen im Frühjahr Bild: Anasta­sia Aleksandrenko/Dreamstime.com

Plage Pollen­all­er­gie: Für viele Menschen ist der Frühling keine unbeschwerte Zeit. Die Nase läuft, die Augen tränen – der Heuschnup­fen ist wieder da. Dank des sich verän­dern­den Klimas beglei­ten Aller­gien die Betrof­fe­nen inzwi­schen fast ganzjäh­rig. Denn oft fliegen die letzten Pollen noch im Oktober, während schon im Januar der Hasel wieder zu blühen anfängt und die neue Aller­gie­sai­son eröff­net.

Der sogenannte Heuschnup­fen – der Fachaus­druck hierfür ist aller­gi­sche Rhini­tis – löst typischer­weise Niesat­ta­cken aus. Weitere Symptome sind eine laufende Nase und juckende, tränende Augen. Das Immun­sys­tem der Betrof­fe­nen reagiert dabei auf Pollen von Bäumen wie Birke, Hasel oder Erle. Auch Gräser- und Kräuter­pol­len können aller­gi­sche Beschwer­den auslö­sen.

Pollenallergie
Pappel­sa­men gehören zur Familie der Weiden­ge­wächse und blühen von März bis April Bild: Didgeman/Pixabay.com

Wie gefähr­lich ist die Pollen­all­er­gie?

Grund­sätz­lich gilt: Heuschnup­fen ist zwar weit verbrei­tet – bis zu 20 Prozent aller Deutschen leiden im Lauf ihres Lebens an einer Pollen­all­er­gie – aber meistens nicht gefähr­lich. Wichtig ist es, beim Verdacht auf Heuschnup­fen eine ärztli­che Diagnose stellen zu lassen und entspre­chende Thera­pie­maß­nah­men zu ergrei­fen. Denn sonst kann der lästige Heuschnup­fen gravie­rende Folgen haben: Wird die Aller­gie nicht behan­delt, können die entzünd­li­chen Symptome sich von den oberen auf die unteren Atemwege verla­gern und sich so zum aller­gi­schen Asthma auswei­ten. Man spricht dann von einem Etagen­wech­sel.

Welche Thera­pie­for­men gibt es?

Bei einer Pollen­all­er­gie stehen unter­schied­li­che Behand­lungs­mög­lich­kei­ten zur Auswahl. Sofort umsetz­bar für alle Betrof­fe­nen sind folgende Tipps, die die akuten Beschwer­den lindern können:

  • Infor­mie­ren Sie sich über Ihre Aller­gie­aus­lö­ser. Im Inter­net finden Sie viele Seiten, die tages­ge­nau die Pollen­be­las­tung eines Ortes anzei­gen. So können Sie Aktivi­tä­ten entspre­chend planen.
  • Planen Sie Ihren Urlaub möglichst an Orten mit gerin­ger Belas­tung. Viele Betrof­fene haben im Urlaub am Meer weniger oder gar keine Beschwer­den.
  • Halten Sie bei Autofahr­ten die Fenster geschlos­sen. Auch auf offene Fenster nachts im Schlaf­zim­mer sollten Sie verzich­ten.
  • Duschen Sie abends. So entfer­nen Sie vor dem Schla­fen­ge­hen die Pollen aus Ihren Haaren.
  • Masken schüt­zen auch vor Pollen. Eine FFP2-Maske verrin­gert die Menge an Pollen, die Sie einat­men, und kann so die Belas­tung mindern – obwohl die Augen natür­lich ungeschützt bleiben.
Pollenallergie
Wenn die Wiesen blühen im Frühjahr ist Hochsai­son für die Pollen­all­er­gie

Medika­men­töse Thera­pie

Es gibt unter­schied­li­che Medika­mente, die gegen eine Pollen­all­er­gie einge­setzt werden. Einfach in der Anwen­dung sind Antihist­amine wie zum Beispiel Ceteri­zin, die den Boten­stoff Histamin hemmen, der die aller­gi­schen Symptome hervor­ruft. Sie wirken kurzfris­tig und können sowohl als Nasen- und Augen­trop­fen wie auch in Tablet­ten­form einge­nom­men werden. Die heuti­gen Antihist­ami­nika machen zwar nicht mehr so müde wie die Präpa­rate der ersten Genera­tion, aller­dings ist für Verkehrs­teil­neh­mer trotz­dem Vorsicht geboten. Siche­rer ist daher die Einnahme abends.

Bei starken Beschwer­den kann ein Arzt korti­son­hal­tige Nasen­sprays verschrei­ben. Diese trock­nen aller­dings häufig die Schleim­häute aus, bis hin zum Nasen­blu­ten. Sie sollten daher nur kurzfris­tig einge­setzt werden.

Eine dritte Medika­men­ten­gruppe sind die sogenann­ten Cromone. Diese hemmen die Ausschüt­tung von Histamin in dem Mastzel­len. Anders als die Antihist­amine muss sich die Wirkung über einige Zeit aufbauen. Deshalb sollte man mit der Einnahme schon ungefähr eine Woche vor der Heuschnup­fen­sai­son begin­nen.

Dauer­haft wirksam: Die Hyposen­si­bi­li­sie­rung

Auf nachhal­tige Wirksam­keit zielt die spezi­fi­sche Immun­the­ra­pie oder Hyposen­si­bi­li­sie­rung. Hierbei werden die Aller­gie­aus­lö­ser über einen länge­ren Zeitraum regel­mä­ßig in sehr gerin­gen Mengen gespritzt oder oral einge­nom­men. Dadurch kann sich das Immun­sys­tem an die Pollen­be­las­tung gewöh­nen. Die Hyposen­si­bi­li­sie­rung ist damit die einzige Behand­lung, die an der Ursache ansetzt und nicht ausschließ­lich Symptome bekämpft. Aufgrund der Gefahr eines aller­gi­schen Schocks sollte sie aber nur unter ärztli­cher Beglei­tung statt­fin­den.