Die Raucherquote in Deutschland stagniert auf hohem Niveau. Neueste Studien zeigen das Potenzial von E‑Zigaretten im Kampf gegen den Zigarettenkonsum. Insbesondere aromatisierte E‑Zigaretten könnten Betroffenen helfen, keine Zigarette mehr anzuzünden. Doch welche Rolle spielen Aromen? Und wie lässt sich der Jugendschutz dabei gewährleisten?
Die Zahl der Raucherinnen und Raucher in Deutschland ist nach wie vor hoch. Laut der DEBRA-Studie liegt die Raucherquote aktuell bei 28,3 Prozent; gleichzeitig stagniert die Anzahl der Zigarettenkonsumenten, die in den vergangenen 12 Monaten einen Rauchstoppversuch unternommen haben, auf einem niedrigen Niveau von 7,6 Prozent (Stand: Oktober 2024).
Nach umfangreichen gesetzlichen Regulierungen (Nichtraucherschutzgesetz, Werbeverbot für Tabakprodukte, Erhöhung der Tabaksteuer, etc.) sowie zahlreichen Präventionskampagnen seitens der Bundesregierung, stellt sich die Frage: Durch welche Maßnahmen lässt sich die Zahl der Raucherinnen und Raucher in Deutschland dauerhaft senken? Klar ist, dass der vollständige Verzicht auf Tabak- und Nikotinprodukte stets die beste Option für die Gesundheit ist.
Das Potenzial von E‑Zigaretten zur Senkung der Raucherprävalenz
Zahlreiche Studien liefern Belege, dass E‑Zigaretten eingesetzt werden können, um vom Rauchen wegzukommen. So auch eine 2024 veröffentlichte Kohorten-Studie unter Leitung des Roswell Park Comprehensive Cancer Centers (USA), im Rahmen derer die Autorinnen und Autoren feststellen, dass die Nutzung von E‑Zigaretten durchweg mit einer höheren Zigarettenabstinenz verbunden sei.
Vor diesem Hintergrund fordern Forscherinnen und Forscher immer häufiger, dass E‑Zigaretten im Kontext der Bemühungen zur Senkung der Raucherquote stärker berücksichtigt werden sollten.
Zwar haben viele Studien bereits den Zusammenhang zwischen der Verwendung von E‑Zigaretten und erhöhten Rauchstopp-Raten untersucht, allerdings haben sich in diesem Kontext nur wenige mit dem Einfluss von Aromen in E‑Zigaretten befasst.
Welche Rolle spielen Aromen in E‑Zigaretten für den Rauchstopp?
Eine 2023 veröffentlichte US-amerikanische Studie hat die Zusammenhänge zwischen dem Gebrauch von aromatisierten E‑Zigaretten und den Rauchstoppversuchen (inklusive ihrer Erfolgsaussichten) bei Personen untersucht, die in einem Zeitraum von 12 Monaten Zigaretten konsumiert hatten. Die Forscherinnen und Forscher analysierten dafür Daten der „Tobacco Use Supplement-Current Population Survey“ (TUS-CPS) der Jahre 2018 – 2019 und kamen zu dem Ergebnis: Das Verwenden von E‑Zigaretten mit Aromen könnte die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Rauchstopp erhöhen.
Die US-Studie zeigt, dass Menschen, die aromatisierte E‑Zigaretten verwendeten, im Vergleich zu Nicht-Nutzerinnen und ‑Nutzern häufiger einen Rauchstoppversuch unternahmen und diesen auch häufiger erfolgreich abschlossen. Nutzerinnen und Nutzer von E‑Zigaretten mit Menthol- oder Minze-Aromen zeigten eine leicht höhere Erfolgsquote im Vergleich zu Personen, die andere Nicht-Tabak-Aromen (zum Beispiel Frucht-Aromen) nutzten.
Wahl der Aromen beeinflusst Nutzungsverhalten
Dies deutet darauf hin, dass das Potenzial von E‑Zigaretten, Raucherinnen und Rauchern bei der Zigarettenabstinenz zu helfen, durch die Verfügbarkeit von E‑Zigaretten mit Menthol- oder Minze-Geschmack erhalten bleiben könnte, selbst wenn andere Produkte ohne Tabakgeschmack vom Markt genommen würden.
Insbesondere süße und fruchtige Aromen stehen in der öffentlichen Debatte um rauchfreie Alternativen immer wieder im Verdacht, die Attraktivität von E‑Zigaretten unter Jugendlichen zu steigern und eine konsumfördernde Wirkung zu haben.
Um einerseits Raucherinnen und Rauchern den Prozess der Zigarettenabstinenz zu erleichtern und andererseits Bedenken hinsichtlich des Jugendschutzes zu berücksichtigen, könnte die Limitation auf Menthol- oder Minze-Aromen in E‑Zigaretten ein pragmatischer Ansatz sein.
Zusätzliche Strategien zur Senkung der Raucherquote notwendig
Die Ergebnisse der Studie sprechen dafür, die potenzielle Rolle der E‑Zigaretten zur Senkung der Raucherprävalenz zu berücksichtigen. Der Einsatz von Aromen kann Raucherinnen und Raucher insbesondere dabei helfen, starke Barrieren für den Rauchstopp wie den Genussfaktor oder Gewohnheit (siehe Studienergebnisse „Barrieren des Rauchstopps 2024“ der Philip Morris GmbH) zu überwinden und damit von der Zigarette wegzukommen.