Fruchtaromen
Süße und fruch­tige Aromen stehen in der öffent­li­chen Debatte um rauch­freie Alter­na­ti­ven immer wieder im Verdacht, die Attrak­ti­vi­tät von E‑Zigaretten unter Jugend­li­chen zu steigern und eine konsum­för­dernde Wirkung zu haben. Bild: Marco Di Bella/Adobe Firefly KI

Die Raucher­quote in Deutsch­land stagniert auf hohem Niveau. Neueste Studien zeigen das Poten­zial von E‑Zigaretten im Kampf gegen den Zigaret­ten­kon­sum. Insbe­son­dere aroma­ti­sierte E‑Zigaretten könnten Betrof­fe­nen helfen, keine Zigarette mehr anzuzün­den. Doch welche Rolle spielen Aromen? Und wie lässt sich der Jugend­schutz dabei gewähr­leis­ten?

Die Zahl der Rauche­rin­nen und Raucher in Deutsch­land ist nach wie vor hoch. Laut der DEBRA-Studie liegt die Raucher­quote aktuell bei 28,3 Prozent; gleich­zei­tig stagniert die Anzahl der Zigaret­ten­kon­su­men­ten, die in den vergan­ge­nen 12 Monaten einen Rauch­stopp­ver­such unter­nom­men haben, auf einem niedri­gen Niveau von 7,6 Prozent (Stand: Oktober 2024).

Nach umfang­rei­chen gesetz­li­chen Regulie­run­gen (Nicht­rau­cher­schutz­ge­setz, Werbe­ver­bot für Tabak­pro­dukte, Erhöhung der Tabak­steuer, etc.) sowie zahlrei­chen Präven­ti­ons­kam­pa­gnen seitens der Bundes­re­gie­rung, stellt sich die Frage: Durch welche Maßnah­men lässt sich die Zahl der Rauche­rin­nen und Raucher in Deutsch­land dauer­haft senken? Klar ist, dass der vollstän­dige Verzicht auf Tabak- und Nikotin­pro­dukte stets die beste Option für die Gesund­heit ist.

Das Poten­zial von E‑Zigaretten zur Senkung der Raucher­prä­va­lenz

Zahlrei­che Studien liefern Belege, dass E‑Zigaretten einge­setzt werden können, um vom Rauchen wegzu­kom­men. So auch eine 2024 veröf­fent­lichte Kohor­ten-Studie unter Leitung des Roswell Park Compre­hen­sive Cancer Centers (USA), im Rahmen derer die Autorin­nen und Autoren feststel­len, dass die Nutzung von E‑Zigaretten durch­weg mit einer höheren Zigaret­ten­abs­ti­nenz verbun­den sei.

Vor diesem Hinter­grund fordern Forsche­rin­nen und Forscher immer häufi­ger, dass E‑Zigaretten im Kontext der Bemühun­gen zur Senkung der Raucher­quote stärker berück­sich­tigt werden sollten.

Zwar haben viele Studien bereits den Zusam­men­hang zwischen der Verwen­dung von E‑Zigaretten und erhöh­ten Rauch­stopp-Raten unter­sucht, aller­dings haben sich in diesem Kontext nur wenige mit dem Einfluss von Aromen in E‑Zigaretten befasst.

Welche Rolle spielen Aromen in E‑Zigaretten für den Rauch­stopp?

Eine 2023 veröf­fent­lichte US-ameri­ka­ni­sche Studie hat die Zusam­men­hänge zwischen dem Gebrauch von aroma­ti­sier­ten E‑Zigaretten und den Rauch­stopp­ver­su­chen (inklu­sive ihrer Erfolgs­aus­sich­ten) bei Perso­nen unter­sucht, die in einem Zeitraum von 12 Monaten Zigaret­ten konsu­miert hatten. Die Forsche­rin­nen und Forscher analy­sier­ten dafür Daten der „Tobacco Use Supple­ment-Current Popula­tion Survey“ (TUS-CPS) der Jahre 2018 – 2019 und kamen zu dem Ergeb­nis: Das Verwen­den von E‑Zigaretten mit Aromen könnte die Wahrschein­lich­keit für einen erfolg­rei­chen Rauch­stopp erhöhen.

Die US-Studie zeigt, dass Menschen, die aroma­ti­sierte E‑Zigaretten verwen­de­ten, im Vergleich zu Nicht-Nutze­rin­nen und ‑Nutzern häufi­ger einen Rauch­stopp­ver­such unter­nah­men und diesen auch häufi­ger erfolg­reich abschlos­sen. Nutze­rin­nen und Nutzer von E‑Zigaretten mit Menthol- oder Minze-Aromen zeigten eine leicht höhere Erfolgs­quote im Vergleich zu Perso­nen, die andere Nicht-Tabak-Aromen (zum Beispiel Frucht-Aromen) nutzten.

Wahl der Aromen beein­flusst Nutzungs­ver­hal­ten

Dies deutet darauf hin, dass das Poten­zial von E‑Zigaretten, Rauche­rin­nen und Rauchern bei der Zigaret­ten­abs­ti­nenz zu helfen, durch die Verfüg­bar­keit von E‑Zigaretten mit Menthol- oder Minze-Geschmack erhal­ten bleiben könnte, selbst wenn andere Produkte ohne Tabak­ge­schmack vom Markt genom­men würden.

Insbe­son­dere süße und fruch­tige Aromen stehen in der öffent­li­chen Debatte um rauch­freie Alter­na­ti­ven immer wieder im Verdacht, die Attrak­ti­vi­tät von E‑Zigaretten unter Jugend­li­chen zu steigern und eine konsum­för­dernde Wirkung zu haben.

Um einer­seits Rauche­rin­nen und Rauchern den Prozess der Zigaret­ten­abs­ti­nenz zu erleich­tern und anderer­seits Beden­ken hinsicht­lich des Jugend­schut­zes zu berück­sich­ti­gen, könnte die Limita­tion auf Menthol- oder Minze-Aromen in E‑Zigaretten ein pragma­ti­scher Ansatz sein.

Zusätz­li­che Strate­gien zur Senkung der Raucher­quote notwen­dig

Die Ergeb­nisse der Studie sprechen dafür, die poten­zi­elle Rolle der E‑Zigaretten zur Senkung der Raucher­prä­va­lenz zu berück­sich­ti­gen. Der Einsatz von Aromen kann Rauche­rin­nen und Raucher insbe­son­dere dabei helfen, starke Barrie­ren für den Rauch­stopp wie den Genuss­fak­tor oder Gewohn­heit (siehe Studi­en­ergeb­nisse „Barrie­ren des Rauch­stopps 2024“ der Philip Morris GmbH) zu überwin­den und damit von der Zigarette wegzu­kom­men.