Das belegen die Zahlen der reprä­sen­ta­ti­ven DEBRA-Studie (Deutsche Befra­gung zum Rauch­ver­hal­ten), die im zweimo­nat­li­chen Rhyth­mus vom Schwer­punkt Sucht­for­schung und klini­sche Epide­mio­lo­gie am Insti­tut für Allge­mein­me­di­zin der Heinrich-Heine-Univer­si­tät Düssel­dorf durch­ge­führt wird.

Vielfäl­tige gesund­heit­li­che Risiken

Gleich­zei­tig sind aktuell nur noch wenige Raucher:innen motiviert, das Rauchen komplett aufzu­ge­ben. In den letzten zwölf Monaten haben das nach aktuel­len Zahlen nur noch 8 Prozent der Raucher:innen ernst­haft versucht (DEBRA), obwohl die gravie­ren­den Auswir­kun­gen des Rauchens, von „Raucher­lunge“ (COPD), Lungen­krebs bis hin zum Herzin­farkt oder Schlag­an­fall, bekannt sind.

Verbren­nungs­pro­zesse als primäre Ursache rauch­be­ding­ter Krank­hei­ten

Haupt­ur­sa­che der mit dem Zigaret­ten­rau­chen assozi­ier­ten Krank­hei­ten sind die Schad­stoffe aus der Verbren­nung des Tabaks. Der Großteil dieser schäd­li­chen und poten­zi­ell schäd­li­chen Substan­zen entsteht erst während des Verbren­nungs­pro­zes­ses bei bis zu 900 Grad Celsius.

Verbrei­tete Fehlein­schät­zung in Bezug auf die Ursache der Schäd­lich­keit

Die im Auftrag der Philip Morris GmbH durch­ge­führte Studie „Barrie­ren des Rauch­stopps“ zeigt: Nur 16 Prozent der Raucher:innen wissen, dass Nikotin nicht die Haupt­ur­sa­che rauch­be­ding­ter Krank­hei­ten ist. Nikotin, welches zu einer Abhän­gig­keit führen kann und nicht risiko­frei ist, ist einer der Gründe, weshalb Raucher:innen zur Zigarette greifen.

Rauchen
Die Tabak­ver­ben­nung ist das eigent­li­che Problem Bild: PMI Science

Die zur WHO gehörende Inter­na­tio­nal Agency for Research on Cancer (IARC) stuft Nikotin jedoch zum Beispiel nicht als krebs­er­re­gend ein.

Poten­ziale von verbren­nungs­freien Alter­na­ti­ven

Klar ist: Die Verhin­de­rung des Einstiegs und der vollstän­dige Verzicht auf Tabak- und Nikotin­pro­dukte sind stets die beste Option. Gleich­zei­tig zeigen die Umfra­ge­er­geb­nisse unter Raucher:innen: Der allei­nige Appell zum Rauch­stopp erreicht die Lebens­wirk­lich­keit vieler Raucher:innen nicht.

Für dieje­ni­gen erwach­se­nen Raucher:innen, die weiter­rau­chen würden, könnte der vollstän­dige Umstieg auf wissen­schaft­lich fundierte, verbren­nungs­freie und dadurch schad­stoff­re­du­zierte Alter­na­ti­ven, wie z.B. E‑Zigaretten, Tabak­er­hit­zer und Nikotin­beu­tel, daher eine sinnvolle Alter­na­tive sein. Genau das ist das Prinzip des Konzepts der Schadens­min­de­rung – Harm Reduc­tion – beim Rauchen, das bishe­rige Präven­ti­ons­maß­nah­men nicht ersetzt, sondern pragma­tisch ergänzt.

Während in E‑Zigaretten Flüssig­kei­ten verdampft werden, tun Tabak­er­hit­zer genau das, was ihr Name nahelegt: Sie erhit­zen Tabak, anstatt ihn zu verbren­nen. Das ist ihr wichtigs­tes Unter­schei­dungs­merk­mal gegen­über herkömm­li­chen Zigaret­ten (siehe Abbil­dung). Da Tabak­er­hit­zer den Tabak nicht verbren­nen, erzeu­gen sie keinen Rauch. Das entste­hende Aerosol enthält nach Behör­den um 80 bis 99 Prozent gerin­gere Mengen schäd­li­cher oder poten­zi­ell schäd­li­cher Bestand­teile im Vergleich zu Zigaret­ten­rauch.

Tempe­ra­tur des Tabaks in einer Verbren­nungs­zi­ga­rette (links) und in einem Tabak­er­hit­zer (rechts) Bild: PMI Science

Fundier­tes Wissen als essen­zi­elle Voraus­set­zung für den Rauch­stopp

Raucher:innen und Akteur:innen im Gesund­heits­we­sen sollten darüber aufge­klärt sein, dass die Tabak­ver­bren­nung die primäre Ursache für die Schäd­lich­keit des Rauchens ist. Gleich­zei­tig sollten denje­ni­gen, die sonst weiter­rau­chen, sachli­che Infor­ma­tio­nen über wissen­schaft­lich fundierte, verbren­nungs­freie Alter­na­ti­ven zur Verfü­gung stehen.

Die unter Raucher:innen weit verbrei­tete Fehlein­schät­zung des relati­ven Schadens­po­ten­zi­als von verbren­nungs­freien Alter­na­ti­ven im Vergleich zum Zigaret­ten­rau­chen unter­gräbt ihre Chance auf eine infor­mierte Entschei­dung. Die wahrschein­li­che Konse­quenz – das zeigt die konstant hohe Quote an Raucher:innen – ist das Weiter­rau­chen. Eine Aufklä­rung, die bestehende Fehlein­schät­zun­gen unter erwach­se­nen Raucher:innen korri­giert, könnte dazu beitra­gen, diese Quote in Deutsch­land zu senken.