
Psychischer Ausnahmezustand?
Nach aktuellem Ermittlungsstand brach das Feuer im Erdgeschoss der Klinik in der Geriatrie-Abteilung aus. Die drei Todesopfer waren Männer im Alter von 84, 85 und 87 Jahren. Dutzende Menschen wurden bei dem Brand verletzt. Erste Zeugenvernehmungen der Polizei ergaben, dass der nun festgenommene Patient wegen Brandstiftung dringend tatverdächtig sei. Der 72-Jährige wurde noch im Krankenhaus festgenommen.
Ob sich der Beschuldigte bei der Begehung der mutmaßlichen Tat in einem psychischen Ausnahmezustand befunden habe, sei aktuell Gegenstand der Ermittlungen, so die Polizei. Weitere Hintergründe zu der Tat sind noch nicht bekannt.
Rauch hatte Fluchtwege abgeschnitten
Rund 220 Einsatzkräfte waren bis in die Morgenstunden im Einsatz. Das Marienkrankenhaus musste wegen des Feuers und der umfangreichen Rettungsmaßnahmen Teile seines Betriebes erheblich einschränken, erklärte die Polizei.
Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, schlugen die Flammen aus dem Fenster im Erdgeschoss auf die Fassade und das darüberliegende Zimmer im ersten Stock überzugreifen. Gleichzeitig standen mehrere Menschen an den Fenstern der oberen Stockwerke und machten auf sich aufmerksam – der dichte Rauch hatte ihnen den Fluchtweg über die Flure abgeschnitten.
Über Drehleitern, tragbare Leitern und durch die Flure wurden Menschen in Sicherheit gebracht. Besonders herausfordernd: Viele der Betroffenen waren ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen, die teilweise nur mit Hilfe spezieller Fluchthauben über die verrauchten Flure ins Freie gebracht werden konnten.
Arbeiten bis in den Morgen
Einige Verletzte konnten direkt in der Notaufnahme der Klinik behandelt werden, zwei Patienten mussten jedoch in umliegende Krankenhäuser gebracht werden.
Den Brand selbst hatten die Feuerwehrkräfte nach kurzer Zeit unter Kontrolle und konnten ein Übegreifen der Flammen auf weitere Zimmer verhindern. Dennoch zogen sich die aufwendigen Belüftungs- und Nachlöscharbeiten bis in den Morgen.
Quelle: PM