Die Rolle der Nervenzellen bei dem Wunheilungsprozess.
Sogenannte Gliazel­len spielen bei dem Wundhei­lungs­pro­zess eine wichtige Rolle. Bild: Ivan Vicencio/Freeimages.com

Damit Wunden abhei­len können, müssen neue Hautschich­ten gebil­det werden. Verschie­dene Zellty­pen treten dabei in ein komple­xes Wechsel­spiel. Der Prozess, der dahin­ter steckt, ist jedoch noch nicht gänzlich erschlos­sen worden. Nun konnte ein Forscher­team um Lukas Sommer, Profes­sor am Anato­mi­schen Insti­tut der Univer­si­tät Zürich, aller­dings heraus­fin­den, dass Nerven­zel­len dabei eine zentrale Rolle spielen. Seine Forschungs­gruppe ist Teil von „Skinte­grity“, einem Flagg­schiff-Projekt der Hochschul­me­di­zin Zürich.

Dass Nerven­zel­len eine zentrale Funktion für eine optimale Wundhei­lung haben, war schon seit länge­rem bekannt – der Grund aber war unklar. Die Forscher von „Skinte­grity“ konnten nun entde­cken, dass sich sogenannte Gliazel­len, die sich entlang der verletz­ten Nerven­bahn befin­den, stark verän­dern. Sie ändern ihre ursprüng­lich Identi­tät, indem sie zu „Repera­tur­zel­len“ program­miert werden und schwär­men in das Wundbett aus. «Dort schüt­ten sie einen Cocktail verschie­dens­ter Fakto­ren aus, welche die Wundhei­lung unter­stüt­zen», erklärt Lukas Sommer.

Auch bedeut­sam für chroni­sche Wunden

Im weite­ren Schritt wollen die Forscher die verschie­de­nen Fakto­ren des „Wundhei­lungs-Cocktails“ näher unter­su­chen: „Nun wollen wir zusam­men mit Klini­kern des Univer­si­täts­spi­tals Zürich die Wundhei­lungs­fak­to­ren besser charak­te­ri­sie­ren, die von Nerven­zel­len ausge­schüt­tet werden“, erklärt Sommer. Sie erhof­fen sich davon wichtige Erkennt­nisse, um wirksa­mere Thera­pien für Menschen mit chroni­schen Wunden entwi­ckeln zu können. „Vielleicht könnten damit eines Tages chroni­sche Wunden wirksam behan­delt werden“, sagt Sommer weiter.

Quelle: idw