Student, Ultraschall
Medizin­stu­den­ten lernen Ultra­schall erst in der Facharzt­aus­bil­dung. Das soll sich jetzt ändern. Bild: MedicalPrudens/Pixabay.com

Damit sich das ändert und Medizin­stu­den­ten nicht erst in der Facharzt­aus­bil­dung das Schal­len lernen, unter­stützt die Deutsche Gesell­schaft für Ultra­schall in der Medizin (DEGUM) Klini­ken bei der Umset­zung von Kursen und zerti­fi­ziert die Angebote. Auch neue Medien wie Compu­ter­pro­gramme können nach Ansicht der Ultra­schall-Exper­ten beim Erler­nen der Sonogra­fie hilfreich sein.

„Jeder Medizin­stu­dent sollte am Ende seines Studi­ums den Ultra­schall als erwei­terte klini­sche Unter­su­chung des Patien­ten nutzen können“ sagt Dr. Ruth Thees-Laurenz, Oberärz­tin der Zentra­len inter­dis­zi­pli­nä­ren Sonogra­fie am Kranken­haus der Barmher­zi­gen Brüder in Trier. „Während Ultra­schall­kur­sen und in der Ausbil­dung der Weiter­bil­dungs­as­sis­ten­tin­nen und ‑assis­ten­ten stellen wir jedoch immer wieder fest, dass viele junge Kolle­gin­nen und Kolle­gen nur geringe Erfah­run­gen haben.“

Schulung in Ultra­schall ist Teil der Facharzt­aus­bil­dung

Dabei hat die Sonogra­fie gegen­über anderen bildge­ben­den Verfah­ren wie der Compu­ter­to­mo­gra­phie (CT) viele Vorteile: Das Schal­len ist strah­len­frei, nicht invasiv, rasch auch am Patien­ten­bett durch­führ­bar und kosten­güns­tig. Voraus­set­zun­gen sind jedoch Kennt­nisse im Umgang mit den Ultra­schall­ge­rä­ten und ausrei­chende Kennt­nisse in der Organ­dar­stel­lung, der Sonoana­to­mie sowie Grund­kennt­nisse patho­lo­gi­scher Verän­de­run­gen.

Die Ausbil­dung in der Sonogra­fie ist häufig erst Teil der Facharzt­aus­bil­dung. Anders in das an Klini­ken, an denen zerti­fi­zierte Kurse der DEGUM angebo­ten werden – das ist beispiels­weise in Mannheim, Heidel­berg und Garmisch-Parten­kir­chen der Fall. „Wünschens­wert wäre es, wenn die Studen­ten eine Grund­aus­bil­dung in der Sonogra­fie zeitgleich mit der Anato­mie in der Vorkli­nik an der jewei­li­gen Univer­si­tät erwer­ben würden und anschlie­ßend während der klini­schen Semes­ter ihre sonogra­fi­schen Kennt­nisse in den jewei­li­gen Fächern vertie­fen könnten,“ so Thees-Laurenz.

Compu­ter­pro­gramme ermög­li­chen reali­täts­nahe Darstel­lung

Eine Möglich­keit der Ausbil­dung ist das Üben am Ultra­schall-Phantom, also an Model­len, die biolo­gi­sches Gewebe imitie­ren. Hier kann – wie im medizi­ni­schen Alltag – eine Ultra­schall­un­ter­su­chung simuliert werden. Die Phantome bieten den angehen­den Ärzten eine fast lebens­echte Unter­su­chungs­si­tua­tion mit dreidi­men­sio­na­len Ultra­schall­bild­ergeb­nis­sen. Auswech­sel­bare Bildele­mente zeigen dabei eine normale Anato­mie, ebenso wie krank­hafte Struk­tu­ren. So lernen die Studen­ten die Bilder korrekt zu deuten.

Auch neue Medien wie Compu­ter­pro­gramme ermög­li­chen eine dreidi­men­sio­nale, reali­täts­nahe Darstel­lung von Bildeindrü­cken – und ein spiele­ri­sches Erler­nen der Ultra­schall­dia­gnos­tik. „Diese neuen Möglich­kei­ten sind im Prinzip inter­es­sant und lohnens­wert“, meint die Ultra­schall­ex­per­tin aus Trier. „Aller­dings stößt jedes Modell oder Spiel an seine Grenzen und kann die eigent­li­che Ausbil­dung am Patien­ten nur ergän­zen oder vorbe­rei­ten“.

Quelle: idw