#1: „Schlechte Luft“

Der Name leitet sich von „mala aria“ ab, latei­nisch für schlechte Luft. Diese herrschte in den Sumpf­ge­bie­ten, in denen die Tropen­krank­heit auftrat und auch heute noch auftritt. Haupt­ver­brei­tungs­ge­biet sind die Tropen und die Subtro­pen, und hier ganz beson­ders auf dem afrika­ni­schen Konti­nent. Insge­samt tritt die Krank­heit in etwa 100 Ländern auf.

#2: Übertra­gung erfolgt über Stech­mü­cken

Malaria wird von einzelli­gen Parasi­ten hervor­ge­ru­fen, die zu der Gruppe der Plasmo­dien gehören. Diese wurden am 6. Novem­ber 1880 vom franzö­si­schen Medizi­ner und Bakte­rio­lo­gen Alphonse Laveran entdeckt, der zu der Zeit in einem algeri­schen Militär­kran­ken­haus arbei­tete.

Übertra­gen wird die Krank­heit von weibli­chen Stech­mü­cken (Moski­tos) der Gattung Anophe­les. Der Zusam­men­hang zwischen dem Malariaer­re­ger und dem Stich der Anophe­les­mü­cke wurde 1897 vom engli­schen Chirur­gen Ronald Ross entdeckt.

Die Anopheles-Stechmücke kann Malaria übertragen
Eine Anophe­les-Stech­mü­cke beim Saugen. Bild: CDC/James Gathany

#3: Jährlich eine halbe Million Todes­op­fer

Malaria äußert sich unter anderem durch hohes Fieber (je nach Art der Krank­heit auch wieder­keh­rend), Blutbild­ver­än­de­run­gen, Beschwer­den des Magen-Darm-Traktes und Krämpfe. Im Jahr 2010 starben rund 1,2 Millio­nen Menschen an der Krank­heit.

Zwischen den Jahren 1980 und 2010 erreichte die Sterb­lich­keit an Malaria im Jahr 2004 mit 1,8 Millio­nen Todes­fäl­len einen Höhepunkt. Durch­schnitt­lich sterben weltweit etwa 600.000 Menschen pro Jahr an der Tropen­krank­heit, die meisten Todes­op­fer sind Kinder.

#4: Malaria­for­schung mehrfach ausge­zeich­net

Für medizi­ni­sche Forschun­gen wurden bereits mehrere Medizin-Nobel­preise verge­ben: Der erste ging 1902 an den Entde­cker der Malaria-Übertra­gung, Ronald Ross, gefolgt von Alphonse Laveran im Jahre 1907 (Erreger-Entde­ckung) sowie Julius Wagner-Jauregg (Malaria-Thera­pie bei Neuro­lues) im Jahre 1927.

Der letzte ging im Jahre 2015 an die chine­si­sche Pharma­ko­lo­gin Tu Youyou für die Isolie­rung des zur Behand­lung einge­setz­ten sekun­dä­ren Pflan­zen­stoff Artemi­si­nin aus dem Einjäh­ri­gen Beifuß.

Artemisia annua
Der Einjäh­rige Beifuß (Artemi­sia annua) liefert ein Thera­peu­ti­kum gegen Malaria. Bild: CorentinD

#5: Noch ist keine effek­tive Impfung möglich

Eine Malaria­er­kran­kung in Menschen ruft – im Gegen­satz zu anderen Infek­ti­ons­krank­hei­ten – keine vollstän­dige Immuni­tät gegen weitere Erkran­kun­gen hervor. Das heißt, wer einmal an eine Malaria erkrankt ist, kann poten­zi­ell wieder hieran erkran­ken. Durch diese Beson­der­heit sind klassi­sche Impfstra­te­gien, wie die Injek­tion abgeschwäch­ter oder toter Erreger, weniger effek­tiv als beispiels­weise bei der Grippe.

Derzeit existiert mit RTS,S (auch bekannt als Mosqui­rix) weltweit nur ein einzi­ger zugelas­se­ner Impfstoff. Dieser wurde bislang nur in Pilot­pro­jek­ten und seit Januar 2024 in Kamerun im Rahmen einer Impfkam­pa­gne verteilt. Er gilt als gut verträg­lich, jedoch nur als mäßig wirksam.

Die beste Prophy­laxe ist und bleibt somit der Schutz vor Stichen durch die Anophe­les­mü­cke. Unter Umstän­den kann auch an eine zusätz­li­che medika­men­töse Vorbeu­gung (sogenannte Chemo­pro­phy­laxe) gedacht werden; dies sollte im Einzel­fall mit dem Arzt bespro­chen werden.

Quelle: Wikipe­dia, RKI