
Freiheitsstrafen für zwei Angreifer
Zwei Brüder, die in der Silvesternacht einen Pfleger und einen Arzt angegriffen hatten, wurden nun zu Freiheitsstrafen verurteilt. Das hat das berliner Amtsgericht Tiergarten bekannt gegeben.
Das Gericht hat den 26-jährigen Darko T. und seinen Bruder, den 22-jährigen Ljubomir T., wegen tätlichen Angriffs auf Rettungskräfte in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen. Der ältere Bruder bekam eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Der jüngere Bruder wurde nach Jugendstrafrecht verurteilt und bekam eine sogenannte Einheitsjugendstrafe von zwei Jahren und vier Monaten, in die eine vorherige Strafe einbezogen wurde.
Behandlung ging ihnen nicht schnell genug
Grund für den Klinikaufenthalt der Brüder war eine Schnittverletzung von Ljubomir T., die er sich beim Feiern an einem zerbrochenen Glas zugezogen hatte. Die beiden sind zusammen mit ihrem Vater und einem weiteren Bruder daraufhin in die Notaufnahme des Krankenhauses in Berlin-Lichtenberg gefahren.
Dort wurde die Wunde von dem Klinikpersonal erstversorgt. Da die weitere Behandlung für die Angeklagten allerdings nicht schnell genug gegangen sei, ist die Situation schließlich hochgekocht. Einem Arzt schlugen die Angreifer mehrmals auf den Kopf, sodass dieser eine Platzwunde erlitt. Dem danebenstehenden Pfleger wurde so stark ins Gesicht geschlagen, dass dieser zu Boden ging.
Brüder gestehen den Angriff
Für Außenstehende sei es absolut unverständlich, dass in einem Krankenhaus Helfer angegriffen würden, erklärte die Richterin. Schon zu Beginn des Prozesses hatten die Brüder ihre Tat eingeräumt. Das wirkte sich auch auf die Strafbemessung aus – neben der Tatsache, dass die Angeklagten vorbestraft sind.
Dass der jüngere Bruder noch nach Jugendstrafrecht verurteilt wurde, lag daran, dass er zum Tatzeitpunkt noch 21 Jahre alt war und damit als heranwachsend galt. Zusätzlich wurde er wegen erheblicher Reifeverzögerung einem Jugendlichen gleichgestellt – entsprecht viel die Strafe milder aus als bei seinem älteren Bruder. Das Urteil gegen die beiden ist noch nicht rechtskräftig.
Dritter Bruder weiterhin flüchtig
Auch gegen den dritten Bruder lag eine Anklage vor – er hatte den Pfleger angegriffen. Da der 17-Jährige allerdings nach wie vor nicht auffindbar ist, wurde sein Verfahren vorerst eingestellt. Er soll sich nach Serbien abgesetzt haben.