Gehalt
Pflege­fach­kräfte stehen beim Lohnzu­wachs vergleichs­weise gut da. Bild: © Megaflopp | Dreamstime.com

1.129 Euro mehr Brutto-Gehalt im Monat

In den vergan­ge­nen zehn Jahren hat sich viel getan in den Gesund­heits- und Pflege­be­ru­fen – nicht nur in puncto gesell­schaft­li­cher Anerken­nung, sondern auch beim Gehalt. Wer heute in der Pflege arbei­tet, verdient im Schnitt deutlich mehr als noch vor einem Jahrzehnt. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­amts, die recht­zei­tig zum inter­na­tio­na­len Tag der Pflegen­den (12. Mai) veröf­fent­licht wurden.

Im April 2024 lag das mittlere Brutto-Gehalt für Vollzeit­be­schäf­tigte in Gesund­heits- und Pflege­be­ru­fen bei 4.048 Euro im Monat – ganze 1.219 Euro mehr als noch im April 2014. Damals lag der Median­ver­dienst bei 2.829 Euro.

Pflege­fach­kräfte holen auf – und überho­len sogar

Beson­ders bemer­kens­wert: Damit liegt das Einkom­mens­plus in der Pflege über dem Durch­schnitt aller Branchen. In der Gesamt­wirt­schaft stieg der Median­ver­dienst in zehn Jahren um 988 Euro auf 3.978 Euro brutto. Die Pflege hat also in dieser Zeit nicht nur aufge­holt – sie hat andere Berufs­grup­pen teilweise überholt.

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Brutto­mo­nats­ver­dienst von Vollzeit­be­schäf­tig­ten in ausge­wähl­ten Berufs­grup­pen. Sonder­zah­lun­gen sind nicht berück­sich­tigt. Bild: Eigene Darstel­lung

Zum Vergleich: In anderen Berufs­grup­pen fiel der Anstieg zum Teil deutlich gerin­ger aus. In Trans­port- und Logis­tik­be­ru­fen etwa betrug das Gehalt-Plus im gleichen Zeitraum nur 739 Euro, in Handwerks­be­ru­fen 899 Euro.

Damit zieht die Pflege mit besser bezahl­ten Berufs­grup­pen gleich: In Ingenieur­be­ru­fen stieg das Durch­schnitts-Gehalt in zehn Jahren um 1 218 Euro, in der Luftfahrt­bran­che um 1 157 Euro – kaum mehr als in der Pflege.

Redak­tio­nel­ler Hinweis:

Die Angaben zu den Brutto­mo­nats­ver­diens­ten stammen aus der Verdienster­he­bung des Statis­ti­schen Bundes­amts und bezie­hen sich jeweils auf den Monat April. Sonder­zah­lun­gen wie Urlaubs- oder Weihnachts­geld sind in diesen Zahlen nicht enthal­ten. Als Durch­schnitt­wert wird der Medien verwen­det. Die Auswer­tung berück­sich­tigt ausschließ­lich Vollzeit­be­schäf­tigte.

Ein entschei­den­der Treiber dieser Entwick­lung war wohl der gesetz­li­che Mindest­lohn, der 2015 einge­führt wurde und seither mehrfach erhöht wurde. Gerade in Berufen mit zuvor niedri­ge­ren Löhnen, wie vielen Tätig­kei­ten im Gesund­heits- und Pflege­sek­tor, zeigte diese Maßnah­men beson­ders starke Wirkung.

Alten­pflege mit größtem Zuwachs

Der Blick ins Detail macht deutlich, wo der Lohnan­stieg am stärks­ten spürbar war: Fachkräfte in der Alten­pflege gehören zu den großen Gewin­nern der vergan­ge­nen Jahre. Ihr mittle­rer Monats­ver­dienst kletterte von 2.616 Euro im Jahr 2014 auf 4.228 Euro im April 2024 – ein sattes Plus von 1.612 Euro.

Auch Fachkräfte in der Gesund­heits- und Kranken­pflege konnten sich über deutli­che Steige­run­gen freuen: Sie verdien­ten im April 2024 im Mittel 4.310 Euro brutto – das sind 1.260 Euro mehr als zehn Jahre zuvor.

Quelle: Statis­ti­sches Bundes­amt