Das Deutsche Zentrum für Alters­fra­gen (DZA) widmet sich in dem Report Alters­fra­gen „Pflege und Unter­stüt­zung durch Angehö­rige“ pflegen­den Angehö­ri­gen und beleuch­tet die Themen infor­melle Pflege und Unter­stüt­zung im Alltags­le­ben. Durch Leistun­gen der Angehö­ri­gen wird es vielen gesund­heit­lich einge­schränk­ten Menschen in Deutsch­land ermög­licht, in ihrer gewohn­ten Umgebung zu bleiben, auch wenn sie ihren Alltag allein nicht mehr bewäl­ti­gen können. Hier eine Auswahl aktuel­ler Ergeb­nisse:

  • Fast drei Viertel der Pflege­be­dürf­ti­gen werden zu Hause versorgt und nehmen Pflege durch Angehö­rige in Anspruch
  • Jede sechste Person zwischen 40 und 85 Jahren unter­stützt und pflegt Angehö­rige. Jüngere unter­stüt­zen dabei meist ein Eltern­teil, Ältere häufig den Partner oder die Partne­rin.
  • Pflege verteilt sich oft auf mehrere Schul­tern. Dabei tragen meist weibli­che Famili­en­mit­glie­der die Haupt­last.
  • Über 70-Jährige unter­stüt­zen Angehö­rige etwas selte­ner als Jüngere, aber wenn sie andere unter­stüt­zen und pflegen, leisten sie dabei den höchs­ten zeitli­chen Umfang.
  • Jede dritte Person, die unter­stützt und pflegt, fühlt sich dadurch stark belas­tet.
  • Zwei Drittel der Perso­nen unter 65 Jahren, die Pflege leisten, sind erwerbs­tä­tig. Die Pflege von Angehö­ri­gen führt oft zur Einschrän­kung des Erwerbs­um­fangs.
  • Erwerbs­tä­tige sehen große Verein­bar­keits­pro­bleme zwischen Beruf und Pflege. Sie wünschen sich mehr Flexi­bi­li­tät in der Arbeits­ge­stal­tung. Nur ein Fünftel der Unter­neh­men hält betriebs­in­terne Angebote für pflegende Angehö­rige bereit.
  • Die Zahl der Pflege­be­dürf­ti­gen wird steigen, das familiäre Pflege­po­ten­zial jedoch abneh­men.

Das Forschungs­in­sti­tut Deutsches Zentrum für Alters­fra­gen unter­sucht die Lebens­si­tua­tio­nen und ‑stile älter werden­der Menschen, um sie für wissen­schaft­li­che und sozial­po­li­ti­sche Zwecke nutzbar zu machen. Unter anderem werden mithilfe von Daten der amtli­chen Statis­tik des Deutschen Alters­sur­veys (DEAS) ein Überblick über die Entwick­lung der häusli­chen Pflege und Befunde zu den Lebens­um­stän­den der pflegen­den Angehö­ri­gen gegeben. Der Report Alters­fra­gen wird mehrmals im Jahr veröf­fent­licht.