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Was bedeutet Resilienz im Pflegealltag und wie bekommt man sie?
Was bedeu­tet Resili­enz im Pflege­all­tag und wie bekommt man sie? Bild: © Sergii Broshe­van | Dreamstime.com

Psychi­sche Wider­stands­fä­hig­keit, Resili­enz, können wir in diesen Corona-Zeiten alle gut gebrau­chen. Wichtig ist die Resili­enz beson­ders im Klinik­all­tag, da dort die Belas­tun­gen eher größer werden.

Vorteil für das Gesund­heits­we­sen: Sinn der Arbeit steht fest

Einen klaren Vorteil haben die Fachkräfte des Gesund­heits­we­sens: Wichtig für die Stärkung der Resili­enz ist laut Exper­ten der erfass­bare Sinn der eigenen Arbeit. Wie wichtig ihnen dieser Fokus auf den Sinn der Arbeit ist, zeigten die Pflege­kräfte bereits deutlich durch ihre Berufs­wahl.

Aus dem Werkzeug­kas­ten der Resili­enz beleuch­ten wir hier zwei zentrale Mittel, um die seeli­sche Wider­stands­kraft zu stärken: Lösungs­ori­en­tier­tes Handeln sowie die Selbst­wirk­sam­keit.

Lösungs­ori­en­tier­tes Handeln

Lösungs­ori­en­tie­rung ist vor allem im Kranken­haus bei der Zusam­men­ar­beit der verschie­de­nen Berufs­grup­pen wesent­lich. Kräfte­zeh­rend können Reibungs­ver­luste, fehlende oder schlechte interne Kommu­ni­ka­tion, schlechte Stimmung im Team oder verdrängte Konflikte sein. In, leider noch zu wenigen, Klini­ken gibt es bereits einge­führte Trainings und Mitar­bei­ter­qua­li­fi­ka­tio­nen zum Thema „Resili­enz stärken“. So wird dort unter anderem einge­übt, sich nicht nur auf die negati­ven Aspekte einer Proble­ma­tik zu konzen­trie­ren, sondern mit Selbst­re­fle­xion und realis­ti­schem Optimis­mus gemein­sam mit dem Stati­ons­team Lösun­gen zu finden.

Selbst­wirk­sam­keit

Selbst­wirk­sam­keit – ein stärke­res Bewusst­sein dafür zu entwi­ckeln, dass man häufig handlungs­fä­hi­ger ist, als man denkt. Dies ist für jeden Einzel­nen hilfreich, der sein „Immun­sys­tem der Seele“ stärken möchte. Eine Frage­stel­lung kann dann sein, was man bereits im (Berufs-)Leben erfolg­reich bewäl­tigt hat. Die eigene Selbst­wirk­sam­keit zeigt sich auch darin, die Verant­wor­tung für die eigenen Entschei­dun­gen zu überneh­men. So reali­siert man zum Beispiel, dass man sich für diese Klinik oder diesen Arbeits­schwer­punkt selbst entschie­den hat. Wichtig ist es, wahrzu­neh­men, dass es immer die Möglich­keit gibt, neue Entschei­dun­gen zu treffen. Der realis­ti­sche Part ist dann, vorher zu beden­ken, dass jede Entschei­dung Folgen hat.

Weitere Stärkungs-Strate­gien

Einig sind sich die Resili­enz-Spezia­lis­ten darin: Die innere Haltung zu den Dingen der (Arbeits-)Welt ist entschei­dend. Sozia­les Netzwer­ken in der Reali­tät (nicht nur in Social Media) hilft bei den Sorgen des Alltags. Wichtig bleibt es, sich selbst Unter­stüt­zung zu organi­sie­ren, wenn sie gebraucht wird. Dies sind weitere Fakto­ren, mit denen sich die Wider­stands­fä­hig­keit der Psyche stärken lässt. Die Akzep­tanz dessen, was ist (auch im Corona-Jahr), ist zudem eine wesent­li­che Säule der Resili­enz.

Von Uta Kannen­gie­ßer, avanti GmbH