Rauchen: Durch Verbrennung entstehen Schadstoffe
Durch den Verbren­nungs­vor­gang beim Rauchen einer Zigarette entste­hen Schad­stoffe, die ursäch­lich für rauch­be­dingte Krank­hei­ten sind. Bild: Alexas_Fotos/Pixabay.com

Die Raucher:innenprävalenz in Deutsch­land verharrt auf einem hohen Niveau von 32,4 Prozent (Stand Mai 2023). Und das, obwohl die gravie­ren­den negati­ven Auswir­kun­gen des Rauchens – von „Raucher­lunge“ (COPD), Lungen­krebs bis hin zum Herzin­farkt oder Schlag­an­fall – bekannt sind. Haupt­ur­sa­che dieser rauch­be­ding­ten Krank­hei­ten sind die Schad­stoffe aus der Verbren­nung, die beim Rauchen einer Zigarette entste­hen.

Verbrei­tete Wissens­lü­cken über die Ursache der Schäd­lich­keit des Rauchens

Über die Ursache der Schäd­lich­keit des Rauchens herrscht eine Fehlwahr­neh­mung unter Raucher:innen in Deutsch­land: Nur 19 Prozent der Raucher:innen wissen, dass die Schäd­lich­keit der Verbren­nungs­pro­dukte des Tabaks die primäre Ursache rauch­be­ding­ter Krank­hei­ten ist, und nicht das Nikotin. Nikotin macht süchtig und ist nicht risiko­frei, ist aber nicht die Haupt­ur­sa­che für rauch­be­dingte Krank­hei­ten. Die weitver­brei­tete Fehlein­schät­zung über die primäre Ursache der Schäd­lich­keit von Verbren­nungs­zi­ga­ret­ten ist auch unter medizi­ni­schem Perso­nal weit verbrei­tet: In einer von der Philip Morris GmbH durch­ge­führ­ten Umfrage unter Arbeitsmediziner:innen gaben 93 Prozent fälsch­li­cher­weise an, dass Nikotin zu den Substan­zen zählt, die primär verant­wort­lich für raucher­be­dingte Krank­hei­ten sind (Daten basie­ren auf der Frage­bo­gen­ana­lyse DTI/22 (n=256)).

Auch stimm­ten bis zu 85 Prozent der befrag­ten US-ameri­ka­ni­schen Ärzte und Ärzt:innen der Aussage „stark“ zu, Nikotin sei direkt verant­wort­lich für Krebs. Dabei stuft die zur WHO gehörende Inter­na­tio­nal Agency for Research on Cancer (IARC) Nikotin nicht als krebs­er­re­gend ein.

Den wenigs­ten gelingt der Rauch­stopp

Klar ist: Der vollstän­dige Verzicht auf Tabak- und Nikotin­pro­dukte ist stets die beste Option. Gleich­zei­tig gelingt ein dauer­haf­ter, komplet­ter Rauch­stopp den Wenigs­ten. 94 Prozent der Raucher:innen in Deutsch­land gaben an, in den letzten zwölf Monaten keinen ernst­haf­ten Rauch­stopp-Versuch unter­nom­men zu haben.

Die Zahl zeigt: Längst nicht alle Raucher:innen waren im vergan­ge­nen Jahr für den Rauch­stopp zu motivie­ren. Für dieje­ni­gen erwach­se­nen Raucher:innen, die sonst weiter­rau­chen würden, könnte der vollstän­dige Umstieg auf wissen­schaft­lich fundierte, verbren­nungs­freie und dadurch schad­stoff­re­du­zierte Alter­na­ti­ven daher eine sinnvolle Option sein. Genau das ist das Prinzip des Konzepts der Schadens­min­de­rung – Harm Reduc­tion – beim Rauchen.

Ärztin­nen und Ärzte sind wichtige Ansprechpartner:innen

Für Raucher:innen sind Ärzt:innen die wichtigste Quelle für gesund­heits­re­le­vante Infor­ma­tio­nen. Diese können das Bewusst­sein von rauchen­den Patient:innen für die Risiken des Rauchens zu schär­fen, noch bevor sich assozi­ierte Folge­er­kran­kun­gen entwi­ckeln. Es ist wichtig, ihnen Optio­nen aufzu­zei­gen, die ihren indivi­du­el­len Erfolgs­chan­cen bei einem Rauch­stopp entspre­chen. Gesprä­che mit Ärzt:innen über den Rauch­stopp gehen mit einer erhöh­ten Rauch­stopp­mo­ti­va­tion der Raucher:innen einher (Abb. 1).

Gespräche mit Ärzten
Gesprä­che von und mit Ärzt:innen Bild: PMI Science

Deswe­gen sollten nicht nur Raucher:innen, sondern auch Akteur:innen im Gesund­heits­we­sen über die Tabak­ver­bren­nung als primäre Ursache der Schäd­lich­keit des Rauchens und das Sucht­po­ten­zial von Nikotin aufge­klärt sein.

Gleich­zei­tig sollte denje­ni­gen, die sonst weiter­rau­chen, sachli­che Infor­ma­tio­nen über wissen­schaft­lich fundierte, verbren­nungs­freie Alter­na­ti­ven, wie zum Beispiel E‑Zigaretten und Tabak­er­hit­zer, zur Verfü­gung stehen.