„Es kann nicht sein, dass eine exami­nierte Pflege­fach­kraft von den Philip­pi­nen, bis zu einem Jahr auf die Anerken­nung seiner bzw. ihrer Berufs­aus­bil­dung warten muss“, beklagte die Vizeprä­si­den­tin des Bayeri­schen Roten Kreuzes (BRK), Brigitte Meyer, vergan­gene Woche in einer Mittei­lung in Anbetracht des akuten Pflege­fach­kräf­te­man­gels. Dabei verwies das BRK insbe­son­dere auf die verhee­rende Perso­nal­si­tua­tion in Bayern. Dort mangele es sowohl an Fach- als auch an Hilfs­kräf­ten. Dies könne schon kurzfris­tig zu einer „prekä­ren Situa­tion in der pflege­ri­schen Versor­gung“ führen. Schon jetzt werden neue Patien­ten nicht mehr oder nur mit Verzö­ge­rung von den ambulan­ten Diens­ten aufge­nom­men. Ähnlich sehe es in statio­nä­ren Pflege­ein­rich­tun­gen aus, deren Pflege­plätze zuneh­mend unbesetzt bleiben müssen.

Abhilfe kann das Anwer­ben von Fachkräf­ten aus dem Ausland leisten. Daher sei es notwen­dig, dass die Anerken­nung auslän­di­scher Berufs­ab­schlüsse beschleu­nigt und entbü­ro­kra­ti­siert werde, so Meyer. Derzeit würde der Anerken­nungs­pro­zess deutlich zu lange dauern, erklärt die Vizeprä­si­den­tin weiter und verweist dabei auf einen jüngs­ten Fall. Demnach habe es sechs Monate gedau­ert, bis ledig­lich der Eingang des Anerken­nungs­an­trags des BRK für eine auslän­di­sche Fachkraft seitens des zustän­di­gen Regie­rungs­be­zir­kes bestä­tigt wurde.

In 15 Jahren schon könnten über 30 % der Pflege­be­dürf­ti­gen unter­ver­sorgt bleiben, wenn jetzt nicht schnell und effek­tiv gehan­delt werde, prognos­ti­ziert Meyer und richtete daher den Appell an die Politik. Sie forderte staat­li­che Sofort­maß­nah­men für den Bereich der Alten- und Kranken­pflege, um dem Perso­nal­eng­pass entge­gen zu wirken.

Quelle: BRK