Baby-Boomer
Die Perso­nal­si­tua­tion in der Pflege wird sich laut DAK-Pflege­re­port in den kommen­den Jahren weiter verschär­fen Bild: © Alexan­der Raths | Dreamstime.com

Fast 20 Prozent des Pflege­per­so­nals gehen bald in Rente, viele sogenannte Baby-Boomer. Laut Kranken­kasse gab es 2023 rund 65.000 profes­sio­nell Pflegende in Sachsen. Mehr als 12.800 von ihnen errei­chen in den nächs­ten zehn Jahren das Renten­ein­tritts­al­ter – das sind 19,7 Prozent, hieß es.

Der tatsäch­li­che Bedarf dürfte vor dem Hinter­grund einer konti­nu­ier­lich wachsen­den Zahl pflege­be­dürf­ti­ger Menschen jedoch noch weitaus größer sein. Geschätzt wird, dass in den nächs­ten 25 Jahren bundes­weit rund 2,3 Millio­nen Menschen mehr als heute auf pflege­ri­sche Unter­stüt­zung angewie­sen sein werden.

In Sachsen werde mit den nahen­den Renten­ein­trit­ten die Zahl der Pflege-Fachkräfte signi­fi­kant sinken, erläu­terte Wandel.

Trotz erheb­li­cher Inves­ti­tio­nen in die pflege­ri­sche Ausbil­dung seien keine spürba­ren Entlas­tun­gen für die Pflegen­den und keine Reser­ven für die Effekte der Baby-Boomer-Genera­tion erkenn­bar. „Um das System jedoch mit neuen Versor­gungs- und Finan­zie­rungs­kon­zep­ten zukunfts­fä­hig zu machen, brauchen wir dringend eine grund­le­gende Reform der Pflege­ver­si­che­rung“, betonte Wandel.

Baby-Boomer: Arbeits­markt­re­serve schmilzt

Laut der DAK stehen im kommen­den Jahr 2.198 Berufs­an­fän­gern 373 Renten­ein­tritte gegen­über, das entspricht einer Arbeits­markt­re­serve von 2,7 Prozent.

Im Jahr 2030 geht die Reserve noch einmal massiv auf 602 Kräfte zurück, was 0,9 Prozent entspricht, so die Prognose der DAK.

Zudem ist die Zahl der gesund­heit­li­chen Belas­tung der Pflegen­den den Angaben zufolge überdurch­schnitt­lich groß.

Vor allem Erkran­kun­gen des Bewegungs­ap­pa­ra­tes und psychi­sche Belas­tun­gen waren 2022 ursäch­lich für durch­schnitt­lich 53 Fehltage von Beschäf­tig­ten in Pflege­be­ru­fen in Sachsen. In anderen Berufs­grup­pen in dieser Alters­sparte waren es 37 Fehltage.

Dass die Berufs­ge­sund­heit in der Pflege auf einem histo­ri­schem Tiefpunkt ist, hatten Ende vergan­ge­ner Woche die Berufs­ge­nos­sen­schaft für Gesund­heits­dienst und Wohlfahrts­pflege sowie der Deutschen Renten­ver­si­che­rung Bund in einer aktuel­len Studie darge­legt.

Quelle: DAK