Berlin soll bis 2030 zur europäischen Top-Adresse in der medizinischen Forschung und Versorgnung werden – so das Ziel von Berlins regierendem Bürgermeister und Senator für Wissenschaft und Forschung. Erreicht werden soll das mit der unabhängigen Zukunftskommission „Gesundheitsstadt Berlin 2030“ unter Vorsitz des renommierten Gesundheitsexperten Prof. Dr. Karl Lauterbach. Noch diese Woche hat die Kommission ihre Arbeit aufgenommen.
Sie soll strukturelle Empfehlungen erarbeiten, wie eine forschungsbasierte und zukunftsfähige Krankenversorgung für Patientinnen und Patienten in Berlin unter Berücksichtigung der Folgen des demographischen Wandels und des wachsenden Fachkräftebedarfs gesichert werden kann. Dabei gilt es das besondere Potenzial des Gesundheitsstandortes und die Synergiemöglichkeiten zwischen der Charité-Universitätsmedizin Berlin und der landeseigenen Vivantes GmbH künftig besser zu nutzen. Einberufen wurde die mit elf externen Sachkundigen aus Wissenschaft, Verbänden, Kliniken, Unternehmen und Patientenvertretungen besetzte Arbeitsgruppe vom Regierenden Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller und der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek Kolat. Die Ergebnisse der Zukunftskommission sollen Anfang 2019 vorgestellt werden.
Berlin als europöische Gesundheitsstadt
„Wir wollen Berlin bis 2030 zur europäischen Top-Adresse in der medizinischen Forschung und Versorgnung machen. Mit der Charité und Vivantes verfügt Berlin über das größte Universitätsklinikum und den größten kommunalen Krankenhauskonzern in Deutschland. Hinzu kommt ein einmaliges Gefüge aus wissenschaftlichen Einrichtungen und innovativen Unternehmen der Gesundheitsbranche. Die daraus erwachsenden Möglichkeiten werden wir gezielt weiterentwickeln, um den Menschen in unserer Stadt auch künftig die bestmögliche medizinische Versorgung anzubieten“, erklärte Bürgermeister Müller. Der Gesundheitssenatorin Dilek Kolat sei es wichtig, dass nicht nur Wirtschaftskraft und Forschungsleistungen fokussiert werden, sondern dass Innovationen auch bei den Patienten ankommen und die Versorgung insgesamt verbessert werde. „Ob Digitalisierung, Fachkräfteausbildung oder Höchstleistungsmedizin – ohne enges Zusammenwirken von Forschung und Versorgung ist das nicht denkbar“, so Kolat.
Zu den Aufgaben der Zukunftskommission erklärt der Vorsitzende Prof. Karl Lauterbach: „Es ist eine große Ehre für mich, die Zukunftskommission Gesundheitsstadt Berlin 2030 leiten zu dürfen. Sowohl die medizinische Wissenschaft als auch die medizinische Versorgung stehen in Deutschland vor großen Herausforderungen. In der medizinischen Wissenschaft gilt es, Spitzenmedizin und medizinische Forschung auf das Niveau der besten internationalen Standorte zu verbessern. Die Krankenhausversorgung steht gleichzeitig vor der dramatischen Herausforderung des demographischen Wandels, der die Zahl der chronisch Kranken massiv erhöhen und die Zahl der Fachkräfte massiv senken wird. Gleichzeitig entwickeln sich neue medizinische Verfahren wie die personalisierte Medizin, die eine viel bessere Zusammenarbeit von Kliniken, Spezialisten und Forschern, Versorgungsärzten und Pflegepersonal notwendig machen. An keinem deutschen Standort sind die Potentiale, diesen Anforderungen zu begegnen, größer als in Berlin.”