Das Essen in Kranken­häu­sern, Alten- und Pflege­hei­men birgt oft unnötige gesund­heit­li­che Gefah­ren. Denn in zahlrei­chen Einrich­tun­gen stehen für Lebens­mit­tel­keime beson­ders anfäl­lige und daher für immun­ge­schwächte Perso­nen poten­zi­ell gefähr­li­che Lebens­mit­tel auf dem Speise­plan. Dazu zählen etwa streich­fä­hige Rohwurst wie Tee- oder Mettwurst, schmie­ri­ger Weich­käse, Räucher­fisch, Tiefkühl­bee­ren oder Feinkost­sa­late. Darauf wies das Bundes­amt für Verbrau­cher­schutz und Lebens­mit­tel­si­cher­heit (BVL) auf seiner Jahres-Presse­kon­fe­renz in Berlin Anfang Dezem­ber hin.

Wie aus den Kontrol­len und Unter­su­chun­gen des Jahres 2017 hervor­ging, verzich­te­ten nur zehn Prozent der unter­such­ten Alten- und Pflege­heime sowie Kranken­haus- und Kurein­rich­tun­gen bei der Kost für ihre Patien­ten und Bewoh­ner ganz auf solche Risiko­le­bens­mit­tel. „Es ist erschre­ckend, dass in so vielen Einrich­tun­gen, in denen man gesund werden soll, das Risiko besteht, am Essen zu erkran­ken“, erklärte BVL-Präsi­dent Dr. Helmut Tschiersky. Mit 45 Prozent kannte nur knapp die Hälfte der Einrich­tun­gen die entspre­chen­den Empfeh­lun­gen des Bundes­in­sti­tuts für Risiko­be­wer­tung (BfR) überhaupt.

Smoothies sind okay

Dass an den Warnun­gen etwas dran ist, bewies ein weite­rer Befund: Bei 12,2 Prozent, und damit knapp jeder achten Probe streich­fä­hi­ger Rohwurst, wurden Liste­rien festge­stellt. Diese Bakte­ri­en­art kann beson­ders bei Menschen mit schwa­chem Immun­sys­tem Fieber, Durch­fälle und eine Liste­riose auslö­sen, welche wiederum schlimms­ten­falls zu Blutver­gif­tun­gen und Hirnhaut­ent­zün­dun­gen führen kann. Im Jahr 2017 habe es in Schulen, Kanti­nen und Pflege­hei­men 49 lebens­mit­tel­be­dingte Krank­heits-Ausbrü­che gegeben, deren sichere Quelle das Essen war, so das BVL.

Positiv dagegen war das Ergeb­nis beim Test von Smoothies – die seit einiger Zeit angesag­ten Püree­säfte, die alle Bestand­teile von Obst- und/oder Gemüse­sor­ten enthal­ten. Von 185 unter­such­ten Proben enthielt ledig­lich eine Liste­rien; Salmo­nel­len fand man gar nicht. Der Nitrat­ge­halt von Gemüse-Smoothies war in 12 Prozent der Fälle erhöht. Für Erwach­sene sind sie aber kein Problem. Vielleicht also eine leckere Alter­na­tive, um mehr Abwechs­lung auf den Einrich­tungs-Speise­plan zu bringen!

Den entspre­chen­den Leitfa­den „Sicher verpflegt“ für Einrich­tun­gen hat das BfR auf seiner Website veröf­fent­licht.