Yoga und Sport im Fokus: Sein Leben durch mehr Eigenfürsorge und bewussteres Leben zum Besseren zu wenden – damit kann man in kleinen Schritten selbst anfangen, weiß Fabian Killat.
Der 27-jährige Absolvent der Deutschen Sporthochschule Köln und selbstständiger Koordinationscoach sowie Inhaber einer Schwimmschule kennt sich damit aus: Er selbst lebt sehr bewusst, ist gerne in der Natur unterwegs und achtet selbstverständlich darauf, im regelmäßigen Training zu bleiben.
Als Eröffnungs-Referent des ersten Programmtages der Winterakademie 2024 auf Gran Canaria brachte er im ersten Teil des Programmpunktes der Teilnehmer-Runde die Grundlagen eines gesunden, aktiven Lebensstils näher.
Sport und Yoga für mehr Koordination
Die eigenen Koordinationsfähigkeiten zu steigern, bringt einem selbst sehr viel, weiß er. Koordination ist für ihn, neben den weiteren Grundanforderungen Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit, die interessanteste der sportlichen Anforderungen.
Sie lässt sich feiner unterteilen in:
- Differenzierungsfähigkeit (Bewegungs-Genauigkeit, etwa beim Werfen eines Dartpfeils)
- Rhythmisierungsfähigkeit (Umsetzung eines sich wiederholenden Bewegungsablaufs)
- Reaktionsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit (Einstellung auf neue Situationen, etwa Umstellung von Defensive in die Offensive oder umgekehrt)
- Kopplungsfähigkeit (Zusammenfügen unterschiedlicher Teil-Körperbewegungen)
- Gleichgewichtsfähigkeit und Orientierungsfähigkeit.
Jonglieren schult mehrere Koordinations-Fähigkeiten zugleich
Eine sehr gute Übung, die er mit den Teilnehmern sogleich übte, ist die Jonglage.
Diese beherrscht er perfekt – mühelos bewältigt er drei Kugeln zugleich und variiert dabei noch Standort, Höhe und Bewegungsablauf. Die artistische Kunst vereine gleich mehrere koordinative Teilfähigkeiten – so etwa Differenzierung, Rhythmisierung, Reaktion, Kopplung und Gleichgewicht.
„Das Entscheidende ist es, regelmäßig zu üben. Nehmt Euch feste Trainingszeiten, ein paar Minuten pro Tag reichen. Und geht mit einer positiven Grundeinstellung heran. Sagt nicht: ‚Ich kann das nicht‘, sondern ‚ich kann das noch nicht.“
Gleichgewicht und Festigung der Muskulatur
Eine weitere, ganz einfach umsetzbare Übung für Gleichgewicht und Festigung der Muskulatur ist es, einfach mal auf einem Bein zu stehen und mit seiner Körperposition zu spielen. „Lasst das innere Kind in Euch Regie führen und probiert Euch einfach aus“, ist der Tipp des motivierenden, inspirierenden jungen Coaches.
Zu einem gesunden Leben gehört außerdem ausreichend Bewegung und idealerweise sportliche Betätigung, weiß Killat. „10.000 Schritte am Tag zu gehen ist optimal. Und außerdem 150 bis 200 Minuten aerobes Training pro Woche – also ein Training, das einen körperlich anstrengt, aber nicht überanstrengt.“
Atemtechnik ist wichtig
Ein weithin unterschätzter Faktor des Wohlbefindens sei die Atemtechnik. Man solle nicht durch den Mund, sondern durch die Nase atmen. Dies habe gleich mehrere Vorteile, von einer Befeuchtung der eingeatmeten Luft über die Filterfunktion der Nase bis zur Kühlung und der besseren Atemkontrolle.
Ebenfalls entscheidend für das eigene Wohlbefinden sei eine gute Nachtruhe. „Wir planen alle unseren Tagesablauf, aber kaum jemand den der Nacht“, unterstrich er.
Dabei sei der Schlaf die Zeit, in dem der Körper zu sich kommen und sich entscheidend regenerieren könne. Optimal sei eine Nachtruhe zu möglichst regelmäßigen Zeiten, möglichst kein Blaulicht (etwa vom Computer-Monitor) vor dem Schlaf, eine niedrige Raumtemperatur sowie eine nicht zu weiche Unterlage.
Schlaf mehr Beachtung schenken
„Ich selbst schlafe sogar auf einem Teppich“, erläuterte er unter Erstaunen im Saal. Sehr geprägt habe ihn der frühere, 2021 mit 96 Jahren verstorbene Sporthochschul-Professor Wildur Hollmann – dieser habe einmal gesagt, wenn er irgendetwas im Leben noch einmal anders machen könnte, wäre dies, der Nachtruhe mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Der verbleibende Punkt ist die Ernährung: Hier seien möglichst naturbelassene, unverarbeitete Lebensmittel die erste Wahl, außerdem nicht zu viel Alkohol. Man sollte regelmäßig trinken, am besten Wasser.
Ein Verzicht auf, oder eine Einschränkung von, Fleischkonsum sei nicht nur unter ethischen und ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll, sondern helfe auch dem Körper – weil die Verdauung entlastet wird.
Yoga: Grundlagen der Praxis und Theorie
Im Anschluss führte die Yogalehrerin Catharina Schüpfer die Runde in die theoretischen Grundlagen und Hintergründe des Yoga ein.
Dabei ging es um die Energiezentren und Mittelpunkte des Körpers, die ganzheitliche Philosophie der alten indischen Bewegungs- und Meditationskunst sowie die Funktionen für den Körper. „Das Wichtigste im Yoga ist das eigene Wohlbefinden, nicht sportliche Höchstleistungen oder akrobatische Verrenkungen“, weiß die Yogalehrerin, die in Köln eine Yogaschule betreibt.
Vor und nach dem Programm konnten die Teilnehmer diesmal selbst aktiv werden: Fabian Killat bot eine Qi-Gong-Übungseinheit zum Sonnenaufgang direkt am Sandstrand der Playa del Inglés an, sowie ein nachmittägliches Schwimmtraining; Catharina Schüpfer einen Yoga-Übungskreis im Anschluss, auf der Rooftop-Terrasse des Hotels, über den Dächern von Playa del Inglés und mit Panoramablick aufs Meer. Beide Trainings fanden begeisternde Resonanz in der Runde!
1 Kommentar
Oh toll! Da wäre ich gern dabei gewesen! Am 11.2. fliege ich privat nach Teneriffa und werde auch ein paar Yoga-Einheiten einplanen🕉