Wartezeiten mit dem Blick auf Lerntafeln sinnvoll zu nutzen, das ist die Idee, die hinter dem Konzept „Lernen in einer Minute“ steckt. Nachweislich reichen nur 60 Sekunden aus, um damit wichtige Grundsätze aus dem Pflegealltag zu lernen oder zu wiederholen. Die aus England stammende Idee wurde unter anderem im Rahmen einer Posterpräsentation beim 1. Kongress für Klinische Pflege in Köln vorgestellt.
Der Tipp kam aus der klinikinternen Abteilung für Fort- und Weiterbildung. Als Fachgesundheits- und Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie hat Lars Krüger daraufhin das Projekt in Anlehnung an das englische Vorbild „One Minute Wonder“ (OMW) am Herz-und Diabeteszentrums (HDZ) NRW ins Leben gerufen. Inzwischen gibt es ein Projektteam OMW, das die sechs Intensivstationen der Universitätsklinik in wechselnder Folge mit rund 140 verschiedenen Lerntafeln an üblichen Haltepunkten bestückt, zum Beispiel in der Nähe des Geräts zur Blutgasanalyse, wo die Mitarbeiter regelmäßig auf ein Ergebnis warten müssen. Fortlaufend werden weitere Ideen zur Wissensvermittlung gesammelt und neue Poster erstellt.
Qualitätsmanagement muss nicht viel kosten
„Die Idee ist ebenso simpel wie effektiv – es wäre doch schade, wenn diese geniale Art der Fortbildung nicht auch andere Kliniken erreichen würde“, betont Krüger, der im HDZ auf durchweg positive Resonanz gestoßen ist. Für Geschäftsführerin Dr. Karin Overlack ist das Projekt auch deshalb vorbildlich, weil es zeige, dass fortschrittliche Maßnahmen im Qualitätsmanagement nicht viel kosten müssen: „Von der guten Idee ‚Wissen in einer Minute’ sollte die Pflege insgesamt profitieren. Deshalb haben wir diese Online-Plattform eingerichtet.“
Auf der Seite des HDZ zum „One Minute Wonder“ ist alles Wichtige zu der neuen Art der Pflegefortbildung zusammengefasst. Dazu gibt es nützliche Tipps zur Erstellung eines OMW-Plakats und eine Kontaktadresse aus dem HDZ NRW, wenn man auf HDZ-Poster zurückgreifen möchte. Und auch ein OMW-Netzwerk in Deutschland soll sich hier stetig erweitern: Neben Bad Oeynhausen macht das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein ebenfalls bereits mit.