Reederei
Nach Auffas­sung einer Reede­rei haben sich die Corona-Helden des Gesund­heits­we­sens erhol­sa­men Urlaub verdient

Die Lage bei den Reede­reien und Werften ist im Moment eher angespannt. Medial wird schon vom Werften-Sterben berich­tet. Und auch das Image von Kreuz­fahr­ten hat sich nicht nur wegen des Umwelt­schut­zes verschlech­tert, sondern gerade in den vergan­ge­nen Wochen durch viele Corona-Fällen auf Kreuz­fahrt­schif­fen. Um im Gespräch zu bleiben und das eigene Image wieder aufzu­po­lie­ren, hat sich die Schwei­zer Reede­rei „MSC Cruises“ deshalb was ganz Beson­de­res einfal­len lassen: Sie möchte den „Corona-Helden“ mit einem 50 Prozent-Rabatt danken.

50 Prozent Rabatt auf alle Abfahr­ten bis zum Ende des Sommers

„Unser Dank gilt allen (…), die im Kampf gegen die globale Pande­mie an vorders­ter Front für uns da waren. Sie haben zahlrei­che Überstun­den geleis­tet und ihr Leben riskiert, um andere Leben zu retten“, sagt das Unter­neh­men auf seiner Webseite. Nach Auffas­sung der Reede­rei haben sich die Corona-Helden des Gesund­heits­we­sens also erhol­sa­men Urlaub wohlver­dient. Deshalb müssen alle Mitarbeiter*innen des Gesund­heits­we­sens sowie ihre Familien für alle Abfahr­ten bis zum Ende der Sommer­sai­son 2022 nur die Hälfte zahlen.

Immer wieder Corona-Fälle bei Kreuz­fahr­ten – Reede­reien wehren sich

Dass man Kreuz­fahr­ten momen­tan generell eher meiden sollte, haben in den vergan­ge­nen Wochen mehrere Fälle gezeigt – auch auf Kreuz­fahr­ten von MSC. Aida und TUI Cruises waren ebenfalls dazu gezwun­gen, Kreuz­fahr­ten abzubre­chen. Angesichts der sich rasant ausbrei­ten­den Omikron-Variante des Corona­vi­rus wechseln deshalb zumin­dest Aida und TUI gänzlich zur 1G-Plus regel. So dürfen nur noch Geimpfte mit einem PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist das Kreuz­fahrt­schiff betre­ten. Bei MSC hinge­gen gilt zumin­dest auf den Mittel­meer-Routen noch die 2G-plus-Regel. Für die Fahrt­ge­biete um Dubai, Saudi-Arabien oder Nordeu­ropa gilt bei der Schwei­zer Reede­rei aller­dings 1G-plus.

Das Auswär­tige Amt warnt – trotz aller Bemühun­gen der Reede­reien – mit Nachdruck vor Kreuz­fahr­ten: „Von der Teilnahme an Kreuz­fahr­ten wird abgera­ten. Es besteht das Risiko, dass im Falle eines COVID-19-Ausbruchs an Bord – auch unter geimpf­ten Reisen­den – von den zustän­di­gen Behör­den im Ausland eine mehrtä­gige Schiffs­qua­ran­täne verhängt wird. Ein zeitna­her Rücktrans­port nach Deutsch­land wäre ausge­schlos­sen“. Ausnah­men gelten für bestimmte Fluss­kreuz­fahr­ten und Reisen, die in Deutsch­land begin­nen.

Reederei
Idyll in einem norwe­gi­schen Fjord

Kriti­sche Infra­struk­tur gefähr­det

Nun sollen ausge­rech­net Pfleger*innen, Ärzt*innen und alle Mitarbeiter*innen der Alten- und Kranken­pflege, von Arztpra­xen, von Sanitäts­diens­ten und der Gesund­heits­äm­ter – kurz alle, die zur kriti­schen Infra­struk­tur gehören, sich auf ein Schiff mit Hunder­ten begeben.

Wie viele das Angebot letzt­lich wahrneh­men, darüber gibt MSC keine genauen Zahlen bekannt. Gegen­über dem Spiegel erwähnte das Unter­neh­men, dass das Angebot „sehr attrak­tiv“ sei und „sehr gut“ nachge­fragt werde.

Bereits für die Winter­sai­son 2020/21 hatte die Reede­rei eine ähnli­che Rabatt-Aktion angebo­ten. Auch damals gab es im Rahmen eines „Danke­schön-Programms“ bis zu 50 Prozent Rabatt auf die Kreuz­fahr­ten bis Ende 2021 für alle Mitarbeiter*innen des Gesund­heits­we­sens.