Laut der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) müssen über 400.000 Menschen pro Jahr nach einem Sturz im Krankenhaus behandelt werden. Viele dieser Sturzunfälle passieren zu Hause. Um Stürze zu vermeiden und damit Angehörige und ambulante Pfleger ausreichend Platz für die erforderliche Pflege haben, sind oftmals Veränderungen in der Wohnung des Pflegebedürftigen notwendig. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat daher Tipps rausgegeben, die dabei unbedingt beachtet werden sollten:
Umräumen oft unbeliebt
„Platzmangel ist ein großes Problem in der ambulanten Pflege“, berichtet Dr. Sandra Gorfer, Präventionsexpertin der BGW. „Viele Wohnungen sind recht eng eingerichtet. Wenn dort jemand pflegebedürftig wird, muss häufig umgeräumt werden. Unsere Mitgliedsbetriebe berichten immer wieder über Schwierigkeiten, Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen, dass beispielsweise ein Pflegebett aufgestellt oder Kleinmöbel aus dem Weg geschafft werden müssen.“
Gewinn für alle
Aber es führt kein Weg daran vorbei, die Wohnung den Erfordernissen der Pflegesituation anzupassen. Davon profieren alle Beteiligten: Der pflegebedürftige Mensch kann gut zu Hause versorgt werden, das Pflegeteam gesund und sicher arbeiten. „Am besten klärt man direkt im Erstgespräch mit dem Pflegedienst welche Voraussetzungen dafür in der Wohnung erfüllt sein müssen“, rät die Expertin der BGW.
Stürzen vorbeugen
Wichtig für die Sicherheit sind zudem ebene Fußböden ohne Stolperkanten, ausreichende Beleuchtung mit gut erreichbaren Schaltern und gegebenenfalls Haltegriffe, etwa in der Dusche oder im Toilettenbereich. „Darauf sollte man auch unabhängig von Pflegesituationen achten, um Sturz- und Stolperunfällen vorzubeugen“, empfiehlt Dr. Gorfer.
Licht ohne Fußangeln
Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit lohnt sich ein Beleuchtungscheck in der Wohnung. Vielleicht ist da oder dort eine zusätzliche oder hellere Lichtquelle sinnvoll. „Doch Vorsicht“, mahnt die Präventionsexpertin, „Wenn dafür – oder für die Advents- und Weihnachtsdekoration – Kabel im Raum verlegt werden müssen, dürfen keine Fußangeln entstehen.“
Um gefährliche Stürze zu vermeiden, ist nicht nur eine entsprechend angepasste Einrichtung sinnvoll. Auch die körperliche Aktivität und Bewegung sollte im hohen Alter aufrecht erhalten werden. Darauf hatten erst kürzlich die DGU und DGG aufmerksam gemacht und Tipps gegeben, wie man sich im hohen Alter zur Vermeidung von Stürzen fit halten kann; diese können Sie hier nachlesen.
Quelle: BGW