Versor­gung und Finan­zie­rung im Gesund­heits­we­sen

Ein zentra­les Thema aller Parteien ist der Ausbau der Gesund­heits­ver­sor­gung auf dem Land. Die Grünen beispiels­weise wollen dies durch die Stärkung der Allge­mein­me­di­zin sowie durch Unter­stüt­zung von Kommu­nen und lokalen Gesund­heits­zen­tren errei­chen. Die CDU möchte, dass bereits im Medizin­stu­dium die Allge­mein­me­di­zin verstärkt geför­dert wird. Auch die Versor­gungs­struk­tu­ren durch Apothe­ken beschäf­ti­gen die Parteien. Insbe­son­dere die Linken halten Verän­de­rung im Arznei­mit­tel­we­sen für notwen­dig. So wollen sie das Entste­hen von Apothe­ken­ket­ten verhin­dern, den Einfluss von Pharma­kon­zer­nen zurück­drän­gen und ein öffent­li­ches Studi­en­re­gis­ter für Arznei­mit­tel­stu­dien schaf­fen.

Den Ausbau einer barrie­re­freien Infra­struk­tur in Stadt und Land benen­nen vor allem die Grünen sowie die SPD und die Linke. Hinsicht­lich der Kranken­haus­fi­nan­zie­rung sind sich die meisten Parteien einig, dass der Finan­zie­rungs­stau abgebaut werden muss. Konkrete Zahlen nennen die Linken, welche jährlich einen Beitrag von 2,5 Milli­ar­den Euro für dieses Vorha­ben verspricht und zudem das Fallpau­scha­len-System gänzlich abschaf­fen will.

Präven­tion, Sozia­les & Co

Die Notwen­dig­keit der Gesund­heits­för­de­rung in jedem Alter sehen die Grünen und die SPD. Bereits in Kinder­gär­ten und Schulen, aber auch in Betrie­ben sollen Maßnah­men zur gesund­heit­li­chen Förde­run­gen ergrif­fen werden. Unter­stüt­zung von Menschen mit Behin­de­rung steht bei der FDP auf dem Programm. Sie wollen Betrof­fe­nen eine indivi­du­elle Gestal­tung ihres Lebens ermög­li­chen. Dem demogra­fi­schen Wandel und sozia­len Ungleich­hei­ten blickt die SPD mit ihrem Projekt „Gesunde Stadt“ ins Auge.

Beim Thema Versi­che­rung teilen sich die Meinun­gen der Parteien. SPD, die Linke und die AfD unter­stüt­zen die Idee einer paritä­ti­schen Versi­che­rung, in die Arbeit­ge­ber und Arbeit­neh­mer gleicher­ma­ßen einzah­len. Die FDP lehnt eine Bürger­ver­si­che­rung hinge­gen ab und möchte die priva­ten und gesetz­li­chen Kranken­kas­sen beibe­hal­ten. Ebenso wie die FDP möchte die CDU faire Wettbe­werbs­be­din­gun­gen für Kranken­kas­sen schaf­fen.

Forschung und Digita­li­sie­rung

Die Digita­li­sie­rung im Gesund­heits­we­sen wird stets präsen­ter und auch die Wahlpro­gramme der Parteien greifen dieses Thema auf. Die Poten­tiale der digita­len Möglich­kei­ten wollen vor allem die CDU, die SPD und die FDP nutzen. SPD und CDU wollen die Teleme­di­zin ausbauen, letztere möchte zudem die Entwick­lung von Assis­tenz­sys­te­men im Gesund­heits­we­sen fördern. Dennoch sollen dabei ethische Grenzen gewahrt werden. An diesen Aspekt schließt die Linke an, welche eine gesetz­li­che Mindest­stun­den­zahl an mensch­li­chem Kontakt im Gesund­heits­sek­tor fordert. Dass bei aller Digita­li­sie­rung die Patien­ten­da­ten geschützt werden müssen, finden FDP, CDU, die Grünen und die SPD. Die Linke und die AfD äußern sich sogar gegen die zentrale Daten­spei­che­rung auf der elektro­ni­schen Gesund­heits­karte.

In Sachen Forschung hat es sich die CDU zum Ziel gemacht, Deutsch­land in die Gruppe der drei weltweit besten in der Forschung zu Krebs, Demenz und Infek­ti­ons­krank­hei­ten zu führen. Die Grünen möchten die Forschung alter­na­tiv­me­di­zi­ni­scher Verfah­ren unter­stüt­zen und die FDP fordert den öffent­li­chen Zugang zu Forschungs­er­geb­nis­sen.