Wir stellen fest, dass heutzutage viele innovative Hilfsmittel stärker in den Fokus geraten, welche vor wenigen Jahren noch keine starke Präsenz auf dem Markt hatten. Auch werden Produkte wie Notruf- und sogenannten Out-Of-Bed-Alarmsysteme immer populärer und rücken stärker ins Bewusstsein.
Ein weiteres Beispiel für technischen Fortschritt im Gesundheitswesen, stellt die sehr umstrittene Entbürokratisierung der Pflegedokumentation dar. Mit den sich auf dem Markt befindenden Softwarelösungen kann im Pflegealltag enorm Zeit gespart werden und somit Arbeitsprozesse optimiert werden. So ist zumindest die Theorie, in der Praxis lässt sich solches Vorhaben nicht so leicht umsetzen. Wie soll eine Pflegekraft, die unter Umständen schon über 20 Jahre in dem Pflegesektor arbeitet und bisher nur die händische Dokumentation gewohnt ist, sich so schnell in die neue digitale Abwicklung einarbeiten? Die ältere Generation der Pflegekräfte hat oftmals im privaten Bereich keine Affinität zu innovativen Technologien und Produkten wie Tablets und Co. Viele Arbeitnehmer sind damit schnell überfordert. Letztendlich verbringt das Personal teilweise sogar mehr Zeit damit, sich mit den neuen Produkten auseinander zu setzen, anstatt sich mit der reinen Pflege zu beschäftigen. Wertvolle Arbeitszeit, die in Fortbildungsmaßnahmen investiert werden, fehlt dafür an anderer Stelle und ist somit verschwendet.
Und auch die Wundversorgung befindet sich in einem Wandel. Klassische Methoden werden teilweise als nicht ausreichend wahrgenommen, der Trend entwickelt sich zu neuen Wundversorgungsmethoden und ‑materialien. Auch hier wird die Produktbreite immer größer. Wundversorger haben mittlerweile nicht mehr nur die Wahl zwischen klassischen Schaumverbänden und dem beliebten Honig, sondern können auch hydroaktive Wundauflagen oder innovative Materialien wie Fischhaut mit in ihre Wahl beziehen.
Sowohl das Personal als auch die Industrie sind sich in einem Punkt einig: Die Arbeit muss effizienter und vor allem ressourcenschonend gestaltet werden. Aus diesem Grund sollten Hilfsmittel jeglicher Art in den täglichen Arbeitsablauf mit einfließen.
Ein Beispiel für ein innovatives Hilfsmittel bietet eine mobile Videokonferenz-Lösung auf Basis von Datenbrillen, die seit kurzem auf dem Markt zu finden ist, wie sie von Unternehmen AMA Xpert Eye angeboten wird. Anhand der Datenbrillen kann im Bereich der Telemedizin und bei Rettungsdiensten eine live Übertragung, eines medizinischen Einsatzes gewährleistet werden. So wird es zum Beispiel einem Arzt in Ausbildung ermöglicht, während seinem Eingriff an einem Patienten, sein Sichtfeld mit einem Kollegen aus einer anderen Stadt oder sogar aus einem anderen Land zu teilen. Während der Videokonferenz hat der behandelnde Arzt, dank der Datenbrille keine Einschränkung in seiner Bewegung, anders als es beim Einsatz eines Mobiltelefons der Fall wäre und kann mit seinem Kollegen nicht nur sprechen, sondern auch gleichzeitig praktizieren. Dies fördert nicht nur den Wissensaustausch, sondern kommt vor allem dem zu behandelnden Patienten zu Gute.
Fazit
Abschließend kann man festhalten, dass es jetzt bereits zahlreiche, zukunftsweisende Produkte und Technologien auf dem Gesundheitsmarkt gibt, welche dem Patienten, dem Personal und der Industrie einen mehrwertigen Nutzen bieten können. Aufgrund des andauernden Fachkräftemangels in der Pflegebranche und dem Mangel an Ärzten, sollte die allerdings oberste Priorität sein, mit dem Einsatz von entsprechenden Hilfsmitteln eine optimale Versorgung und Behandlung der Bewohner und Patienten zu gewährleisten und zeitlich effektiv zu arbeiten.
Die Realität sieht jedoch noch anders aus. Oftmals erfolgt keine oder lediglich eine mangelnde Einweisung in die Handhabung und den Umgang mit neuen Hilfsmitteln. Daher greifen viele Pflegekräfte immer wieder auf die bereits bekannten Produkte zurück.
Findet jedoch eine ausreichende Einarbeit statt, wird der Patient nicht nur nach neustem Stand versorgt und ressourcenschonend gearbeitet, sondern es steigert auch die Zufriedenheit und Effizient der Mitarbeiter, da diese in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.