Valproat, Missbildungen, Tabletten
Bei dem Epilep­sie­prä­pa­rat Valproat besteht laut Studien die Gefahr von Missbil­dun­gen. Bild: jarmoluk/Pixabay.com

Laut einer Studie haben die Frauen, die dieses Medika­ment einnah­men, 8.700 Kinder zur Welt gebracht. Doch erst im Dezem­ber 2014 wurde die Ärzte- und Apothe­ker­schaft durch einen offizi­el­len Warnhin­weis, einen sogenann­ten Rote-Hand-Brief, vor Anoma­lien bei Neuge­bo­re­nen gewarnt. Demnach weisen Kinder, die im Mutter­leib Valproat (Valpro­in­säure oder seine Salze) ausge­setzt waren, in bis zu 30 bis 40 % der Fälle eine schwer­wie­gende Entwick­lungs­stö­rung und/oder in ca. 10 % angebo­rene Missbil­dun­gen auf.

Die Bundes­tags­frak­tion der LINKEN fragt deshalb in einer Kleinen Anfrage vom 20. Dezem­ber 2016 die Bundes­re­gie­rung, wie die Situa­tion um das Medika­ment Valproat in Deutsch­land aussieht. Insbe­son­dere wollen die Abgeord­ne­ten wissen, wieviele Menschen das Medika­ment bereits nehmen und welche Erkran­kun­gen bereits aufge­tre­ten sind.

Valproat sollte weibli­chen Jugend­li­chen, Frauen im gebär­fä­hi­gen Alter oder schwan­ge­ren Frauen nur als Reser­ve­mit­tel verschrie­ben werden, wenn andere Arznei­mit­tel nicht wirksam sind oder nicht vertra­gen werden. Den franzö­si­schen Behör­den wird angelas­tet, eine Studie mit Hinwei­sen auf dieses Fehlbil­dungs­ri­siko zurück­ge­hal­ten zu haben. Auch gegen den Herstel­ler läuft noch ein Gerichts­ver­fah­ren in Frank­reich. Am 16. Novem­ber 2016 entschied das franzö­si­sche Parla­ment, die Geschä­dig­ten zu entschä­di­gen und stattet dafür einen Fonds mit 10 Millio­nen Euro aus.

Quelle: Deutscher Bundes­tag